Alpen leiden weiterhin am Lastwagen-Fieber
Altdorf (ots)
Die Alpentransitstatistik entwickelt sich in die richtige Richtung. Das Tempo der Verlagerung ist aber weiterhin ungenügend. Nötig wäre eine jährliche Reduktion der LKW-Zahlen um 10,5 Prozent oder 108'000 Fahrten. Erst eine Alpentransitbörse mit einer klaren Beschränkung der Transitfahrten schützt den Patienten Alpen dauerhaft vor neuen "Fieberschüben". - Mit einer Aktion vor dem Bundeshaus wies die Alpen-Initiative anlässlich der Publikation des zweiten Verlagerungsberichts darauf hin, dass die Alpen noch immer am Lastwagenfieber leiden.
Der Widerstand der Alpen-Initiative und des Schweizer Volkes gegen den Schwerverkehr hat sich gelohnt. Endlich ist der seit Eröffnung des Gotthardstrassentunnels anhaltende Wachstumstrend gebrochen. Die erfreulichen Zahlen dürfen aber nicht vergessen lassen, dass die günstige Entwicklung der letzten drei Jahre zum grossen Teil der schwachen Konjunktur und den Dosierungsmassnahmen zu verdanken ist, die im Anschluss an den Brand im Gotthardtunnel ergriffen wurden. In Zukunft ist aber mit verstärktem Wirtschaftswachstum zu rechnen. Soll das Verlagerungsziel fristgerecht im Jahr 2009 erreicht werden, so ist eine Reduktion der LKW-Zahlen um jährlich 10,5 Prozent oder 108'000 Fahrten nötig. Der Bundesrat ist gesetzlich verpflichtet, die dazu nötigen Zwischenschritte einzuleiten.
Zusätzliches Medikament verschreiben
Die Verlagerung ist möglich. Das bisherige Instrumentarium (LSVA, Bahnreform Subventionierung des Schienengüterverkehrs, LKW- Kontrollen) hat eine positive Wirkung entfaltet, reicht zur Zielerreichung aber nicht aus. Die Experten rechnen mit weiterhin einer Million alpenquerender Lastwagenfahrten im Jahr 2015, wenn nicht zusätzliche Massnahmen ergriffen werden. Zudem läuft der Zahlungsrahmen für die Subventionierung des Bahngüterverkehrs im Jahr 2010 aus, während der Basistunnel am Gotthard, welcher namhafte Kostenreduktionen auf der Schiene bringt, erst 2015 eröffnet wird. Nur eine Alpentransitbörse mit einer klaren Beschränkung der Transitfahrten schützt den Patienten Alpen dauerhaft vor neuen "Fieberschüben". Die Alpen-Initiative fordert den Bundesrat auf, den Alpen im geplanten Ausführungsgesetz zum Alpenschutzartikel endlich dieses hoch wirksame Medikament zu verschreiben.
Alpen-Initiative Für Rückfragen: Nationalrat Fabio Pedrina, Präsident, 079 249 29 42. Alf Arnold, Geschäftsführer, 079 711 57 13 Georges Darbellay, Coordinateur romand, 079 280 54 08 Christa Mutter, Vorstandsmitglied der Alpen-Initiative, 079 239 96 32 (ist an der Pressekonferenz present) Mehr Infos: Grafik und Daten der Verkehrsentwicklung, Liste der Verlagerungsmassnahmen und Pressebilder siehe www.alpeninitiative.ch/pressebilder Alpentransitbörse siehe www.alpentransitboerse.ch