Dätwyler behauptet sich in schwierigem Umfeld
Altdorf (ots)
Die Dätwyler Gruppe vermochte sich 2003 in einem schwierigen Umfeld zu behaupten. Der Umsatz konnte bei einem leichten Rückgang von 3.2% auf CHF 1003.9 Mio. nahezu gehalten werden. Auch beim Konzernergebnis gelang es der Gruppe, mit CHF 22.1 Mio. im Vergleich zum operativen Ergebnis des Vorjahrs einen Einbruch zu verhindern. Vor diesem Hintergrund beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 10%. Auf der operativen Ebene hat Dätwyler das Jahr 2003 genutzt, um Strukturen und Prozesse den veränderten Marktbedingungen anzupassen, ohne dabei die Frontarbeit am Markt zu vernachlässigen. Für 2004 ist Dätwyler verhalten optimistisch und rechnet auf Gruppenebene mit Umsatz- und Ertragszahlen, die mindestens im Rahmen des Berichtsjahrs liegen. Als strategische Leitidee bleibt der Mischkonzern erhalten. Die Fokussierung auf weniger als fünf Konzernbereiche steht nicht im Vordergrund.
2003 wird als Rezessionsjahr in die Wirtschaftsgeschichte eingehen. Besonders gelitten haben die Dätwyler Unternehmen im Berichtsjahr unter dem schleppenden Konjunkturverlauf in den europäischen Hauptmärkten und der anhaltenden IT- und Telecomkrise. Dank intensiven Anstrengungen auf der Markt- und Kostenseite gelang es der Gruppe als Ganzes, sich in diesem schwierigen Umfeld zu behaupten: Mit CHF 1003.9 Mio. (im Vorjahr CHF 1037.1 Mio.) vermochte Dätwyler den Umsatz bei einem Rückgang von 3.2% nahezu zu halten. Beim Konzernergebnis stellte sich 2003 mit CHF 22.1 Mio. im Vergleich zum Nettoergebnis des Vorjahrs (CHF -16.9 Mio.) eine wesentliche Verbesserung ein. Im Vergleich zum operativen Ergebnis des Vorjahrs vor Sonderabschreibungen (CHF 24.9 Mio.) ergab sich eine Abnahme von 11.2%.
Positiver Free Cash Flow
Die Ertragskraft auf Stufe EBITDA konnte im Vorjahresvergleich gehalten bzw. leicht verbessert werden. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) liegt zwar mit CHF 97.9 Mio. leicht tiefer. Die EBITDA-Marge hat damit aber um 0.2 Prozentpunkte auf 9.8% zugenommen. Das operative Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um CHF 3.5 Mio. auf CHF 33.8 Mio. Dies entspricht einer leicht tieferen EBIT-Marge von 3.4%. Positiv beeinflusst wurde das Betriebsergebnis durch Währungsgewinne in der Höhe von CHF 2.7 Mio. (i.V. CHF -2.1 Mio.). Der Cash Flow beträgt CHF 86.2 Mio. (i.V. CHF 87.6 Mio.), was einer Cash-Flow Marge von 8.6% entspricht. Der positive Free Cash Flow belief sich auf CHF 39.3 Mio.
Solide Eigenkapitalquote - unveränderte Dividende
Die Liquiditätssituation der Dätwyler Gruppe ist komfortabel. Der Bestand an flüssigen Mitteln hat 2003 auf CHF 227.7 Mio. (i.V. CHF 184.1 Mio.) zugenommen. Durch die Rückzahlung der Wandelanleihe im Januar 2004 haben sich die flüssigen Mittel um CHF 78.0 Mio. reduziert. Die Investitionen in Sachanlagen betrugen 2003 CHF 42.5 Mio. und damit 35.4% weniger als im Vorjahr. Die Eigenkapitalquote beträgt 60.8%. Vor diesem soliden finanziellen Hintergrund beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 10%.
Uneinheitliche Entwicklung der Konzernbereiche
Im Konzernbereich Kabel+Systeme kumulierten sich weiterhin die rezessiven Tendenzen im Hauptmarkt Deutschland mit dem Zyklustief der IT- und Telecomindustrie. Die intensiven Anstrengungen zur Kostenreduktion inklusiv weltweiten Abbaus von 15% der Stellen wurden durch den fast 19%-igen Einbruch beim Umsatz auf CHF 162.0 Mio. (i.V. 199.5 Mio.) überkompensiert. Dies hatte erneut einen stark negativen EBIT CHF -11.8 Mio. (i.V. vor besonderen Aufwendungen CHF -12.6 Mio.) zur Folge. Die Talsohle scheint erreicht zu sein, eine rasche Erholung der Märkte zeichnet sich aber nicht ab. Daher rechnet der Bereich Kabel+Systeme erst 2005 wieder mit einem positiven Ergebnis. Die reduzierte Kostenstruktur wird das Ergebnis bereits 2004 nachhaltig verbessern.
Trotz konjunkturell ungünstigem Umfeld erwirtschaftete der Konzernbereich Gummi+Kunststoffe eine Umsatzsteigerung von 6.1% auf CHF 121.8 Mio. (i.V.114.8 Mio.). Unterstützt durch Sonderaufträge hat die vor Jahren eingeleitete Neuausrichtung dieses Konzernbereichs zu einem positiven EBIT von CHF 2.6 Mio. (i.V. vor besonderen Aufwendungen CHF -4.4 Mio.) geführt. Unter Voraussetzung einer zumindest stabilen Nachfragesituation soll 2004 die positive Ertragslage konsolidiert werden. Neben den Marktsegmenten Automobil und Bau wird der Bereich in Zukunft die Industrie wiederum intensiver bearbeiten.
Der Konzernbereich Präzisionsrohre vermochte den Umsatz mit CHF 158.5 Mio. (i.V. CHF 156.7 Mio.) leicht zu steigern. Aufgrund einer Kumulation von externen und internen Faktoren musste der Bereich beim EBIT einen enttäuschenden Rückgang auf CHF -0.4 Mio. (i.V. CHF 3.6 Mio.).hinnehmen. Leicht bessere konjunkturelle Rahmenbedingungen und laufend optimierte Kostenstrukturen sollten 2004 eine klare Ergebnisverbesserung bewirken. Zuversichtlich stimmt die steigende Nachfrage im strategisch wichtigen Bereich der weiterverarbeiteten Rohrkomponenten.
Nach Jahren des kontinuierlichen Wachstums verzeichnete der Konzernbereich Pharmazeutische Verpackungen mit CHF 187.6 Mio. (i.V. CHF 188.7 Mio.) einen gehaltenen Umsatz. In Lokalwährungen resultierte eine leichte Zunahme von 1.0%. Beim EBIT gelang es, mit CHF 23.2 Mio. (i.V. CHF 22.7 Mio.) den sehr guten Vorjahreswert weiter zu verbessern. Durch das Zusammenlegen von Standorten zur Fertigung von Aluminiumkappen hat der Bereich im Berichtsjahr weitere Produktivitätssteigerungen eingeleitet. Ein hoher Auftragseingang und weitere Projekte zur Produktivitätssteigerung stützen die Erwartung auf ein erfolgreiches 2004.
Trotz anhaltend ungünstigem Wirtschaftsklima vermochte der konjunktursensitive Bereich Technische Komponenten den Umsatz mit CHF 376.8 Mio. (i.V. CHF 379.0 Mio.) bei erhöhten Marktanteilen knapp zu halten. Obwohl sich der EBIT auf CHF 15.2 Mio. (i.V. vor besonderen Aufwendungen CHF 21.7 Mio.) abschwächte, bildet der Bereich weiterhin einen wichtigen Ertragspfeiler der Gruppe. Im Berichtsjahr konnte die Integration der 2001 übernommenen Schuricht und der 2002 akquirierten Wachendorf erfolgreich abgeschlossen werden. Aufgrund eines etwas positiveren Auftragseingangs wird 2004 mit einer leichten Zunahme bei Umsatz und Ertrag gerechnet.
Veränderungen im Verwaltungsrat und in der Konzernleitung
Der Generalversammlung 2004 werden folgende Personen zur Neuwahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen: Hanspeter Fässler, Länderchef ABB Schweiz, Ulrich Graf, CEO und Delegierter des Verwaltungsrats der Kaba Holding AG, sowie Ernst Odermatt, CEO Oerlikon Contraves Gruppe. Wie bereits mitgeteilt, wird im zweiten Halbjahr 2004 Paul J. Hälg die Verantwortung als CEO der Dätwyler Holding AG übernehmen. Paul J. Hälg ist zur Zeit noch als Leiter des Konzernbereichs Klebstoffe bei der Forbo Gruppe tätig. Dätwyler beabsichtigt, die Interimslösungen in der Führung der Konzernbereiche Kabel+Systeme und Gummi+Kunststoffe im Verlauf des Jahres durch die Ernennung definitiver Nachfolger zu ersetzen.
Fokussierung innerhalb der Konzernbereiche
Trotz schwierigem Wirtschaftsumfeld vermochte die Dätwyler Gruppe in den vergangenen fünf Jahren die Umsatz- und Ertragszahlen auf einem relativ stabilen Niveau zu halten. Dies zeigt, dass die strategische Hauptausrichtung stimmt. Der Mischkonzern bleibt als Leitidee erhalten. Die Fokussierung auf weniger als fünf Konzernbereiche steht nicht im Vordergrund. Dätwyler wird die seit Jahren betriebene Fokussierung innerhalb der Konzernbereiche weiter voran treiben. Kernpunkte der Strategie bilden die Konzentration auf attraktive Nischen und die Verlängerung der Wertschöpfungskette. Dabei strebt Dätwyler ein nachhaltiges, rentables Wachstum auf der Basis der Eigenständigkeit an.
Ausblick: Verhalten optimistisch
Für die nahe Zukunft ist Dätwyler verhalten optimistisch. Verhalten, weil sich die Gruppe bewusst ist, dass sie noch operative Schwachstellen zu beheben hat. Ferner verhindern die strukturellen Probleme in den Hauptmärkten Schweiz und Deutschland vorerst noch einen starken Wirtschaftsschub in beiden Ländern. Dazu kommt, dass die Investitionen in die IT- und Telecom-Infrastruktur vermutlich erst ab 2005 nachhaltig anziehen werden und der Margendruck in der Automobilindustrie anhalten wird. Optimistisch stimmt die Überzeugung, dass die Dätwyler Unternehmen aufgrund der umgesetzten Restrukturierungsmassnahmen über konkurrenzfähige Kostenstrukturen verfügen. Auch kann der Konzern bei einer Erholung der Konjunktur ohne nennenswerte Investitionen bis zu rund 20 % mehr Umsatz erwirtschaften, was die Rentabilität entsprechend positiv beeinflussen wird. Für 2004 rechnet Dätwyler auf Gruppenebene mit Umsatz- und Ertragszahlen, die mindestens im Rahmen des Berichtsjahrs liegen.
Dätwyler Gruppe
Die Dätwyler Gruppe ist ein international ausgerichteter Mischkonzern, tätig als industrieller Zulieferer und Distributor technischer und elektronischer Komponenten. Dabei konzentriert sich der Konzern auf attraktive Märkte und Nischen. Mit den fünf Konzernbereichen Kabel+Systeme, Gummi+Kunststoffe, Präzisionsrohre, Pharmazeutische Verpackungen und Technische Komponenten bedient er die Kernmärkte Automobil, Telecom und Pharma sowie die Maschinen- und Bauindustrie. 2003 erwirtschaftete Dätwyler mit rund 4'300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Umsatz von CHF 1'004 Mio. Dätwyler ist seit 1986 am Hauptsegment der SWX Swiss Exchange kotiert.
Verbindlich sind die Zahlen des Geschäftsberichts 2003 (deutsche Version). Der Geschäftsbericht und diese Medienmitteilung enthalten vorausschauende Aussagen. Diese widerspiegeln die aktuelle Einschätzung des Konzerns bezüglich Marktbedingungen und zukünftiger Ereignisse und sind daher bestimmten Risiken, Unsicherheiten und Annahmen unterworfen. Unvorhersehbare Ereignisse könnten zu einer Abweichung der tatsächlichen Ergebnisse von den in diesem Bericht gemachten Voraussagen und publizierten Informationen führen. Insoweit sind sämtliche in diesem Bericht enthaltenen vorausschauenden Aussagen mit diesem Vorbehalt versehen.
Detailliertes Zahlenmaterial: Vgl. www.daetwyler.ch, Investor Relations
Termine: - 27. April 2004: Generalversammlung, theater (uri), Tellspielhaus, Altdorf, 17.00 Uhr - 26. August 2004: Halbjahresbericht 2004
Kontakt:
Silvio A. Magagna
CFO/Mitglied der Konzernleitung
Mediensprecher Dätwyler Holding AG
6460 Altdorf
Tel. +41/41/875'13'04