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economiesuisse - Briefmarktöffnung - Politik der kleinsten Schritte
economiesuisse zum heutigen Bundesratsentscheid

Zürich (ots)

Der Bundesrat hat heute seine Absicht bestätigt,
das Briefmonopol 2009 auf 50 Gramm zu senken. economiesuisse begrüsst
diesen Entscheid im Grundsatz. Die Konditionen für die Fortführung 
der schrittweisen und kontrollierten Marktöffnung sind erfüllt. 
Sowohl Studien des Bundesrates zum schweizerischen Postmarkt als auch
Erfahrungen im Ausland zeigen, dass eine Briefmonopolgrenze von 50 
Gramm die Grundversorgung nicht gefährdet. Die flächendeckende 
Versorgung bleibt in gewohnter Qualität gesichert.
Der Entscheid ist ein positiver, wenn auch kleiner Schritt in 
Richtung mehr Wettbewerb im Briefmarkt. Er schafft Rechtssicherheit 
und erhöht den Anreiz, im schweizerischen Postmarkt zu investieren 
und Arbeitsplätze zu schaffen. Den Kunden verspricht ein stetig 
zunehmender, funktionierender Wettbewerb Produktevielfalt, innovative
Lösungen sowie ein attraktiveres Preis-Leistungsverhältnis.
Mit einem Gewinn nahe an der Milliardengrenze ist die 
Schweizerische Post stark genug, um sich im Wettbewerb gut behaupten 
zu können. Eine allzu langsame Briefmarktöffnung wäre für die 
Schweizerische Post mit Risiken verbunden. Aufgrund der revidierten 
EU-Richtlinie könnte sie als Monopolistin künftig von geöffneten 
EU-Märkten ferngehalten werden. Nur mit einem klaren Kurs in Richtung
vollständiger Marktöffnung bleiben die Türen zum europäischen 
Postmarkt für die Schweizerische Post offen. Es wird sich zeigen, ob 
das heute beschlossene, äusserst vorsichtige Vorgehen diesem Umstand 
ausreichend Rechnung trägt.
Für eine erfolgreiche Briefmarktöffnung braucht es geeignete 
Rahmenbedingungen. Diese wird das Parlament mit der geplanten 
Revision der Postmarktgesetzgebung festlegen müssen. Sinnvoll ist 
beispielsweise die Schaffung eines Ausschreibungsverfahrens für den 
Grundversorgungsauftrag. Besonders wichtig sind die Beseitigung aller
Wettbewerbsverzerrungen sowie die Schaffung einer unabhängigen 
Regulationsbehörde. Auch ein Tarifgenehmigungsverfahren durch die 
neue postalische Regulationsbehörde muss vorgesehen werden. Damit 
soll die Neigung zu unangemessenen Tariferhöhungen gebremst werden, 
solange der Wettbewerb nicht oder nur teilweise funktioniert. Wie der
Preisüberwacher jüngst feststellte, bestehen heute starke 
Anhaltspunkte für missbräuchlich hohe Monopoltarife.

Kontakt:

Martin Kaiser
Telefon: 044 421 35 07

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