HIV und economiesuisse: Gemeinsames Engagement für einen attraktiven Wirtschaftsstandort
Zürich (ots)
Anlässlich der jährlichen Hauptversammlung des Handels- und Industrievereins des Kantons Bern (HIV) in Moutier rief HIV-Präsident Bernhard Ludwig die politischen Schwerpunkte des kantonalen Wirtschaftsverbandes in Erinnerung. Er zeigte auf, dass gerade im Bereich der Finanzen wirksame Massnahmen notwendig sind, die auch Handlungspielraum für Steuersenkungen ermöglichen. Nur so kann der Kanton Bern wirtschaftlich attraktiv bleiben und im interkantonalen Vergleich endlich wieder einen Schritt nach vorne machen. Die Stärkung des Wirtschaftsstandortes und des Werkplatzes ist auch das grosse Anliegen von economiesuisse-Präsident Rudolf Wehrli, der im Berner Jura als Gastredner eingeladen war.
Die Vertreter der beiden grossen Wirtschaftsverbände auf Stufe Schweiz (economiesuisse) und des Kantons Bern (HIV) machten deutlich, dass es viele gemeinsame Stossrichtungen zur Verbesserung der Standortbedingungen für Unternehmen gibt. Die im Schwerpunktprogramm des HIV festgehaltenen Kernforderungen ("Bildung stärken", "Verkehrserschliessung verbessern", "Energieversorgung sichern" und "Steuern senken") lassen sich auf nationaler Ebene auch mit den Zielen von economiesuisse verbinden. Auch deshalb ist es für Rudolf Wehrli zentral, dass der gesamtschweizerische Dachverband eng mit den kantonalen Industrie- und Handelskammern zusammenarbeitet. Nur mit entsprechendem Engagement der Wirtschaftsorganisationen auf nationaler und kantonaler Ebene können die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen insgesamt nachhaltig verbessert werden.
economiesuisse-Präsident Rudolf Wehrli suchte bei seinem Besuch in Moutier insbesondere den Kontakt zu lokalen und regionalen KMU. Im persönlichen Gespräch wurde deutlich, dass für viele Industriebetriebe im Berner Jura, wie auch für die gesamte Schweizer Exportwirtschaft der freie Zugang zu neuen Absatzmärkten von essentieller Bedeutung ist. In diesem Zusammenhang seien Freihandelsabkommen, beispielsweise jenes mit China, ein zentraler Faktor, so Wehrli in seinen Ausführungen zur Neuorientierung der Schweizerischen Exportwirtschaft. Allerdings gelte es sicherzustellen, "dass hier die Qualität der Verträge vor deren Quantität stehen müsse". Ausserdem stellen sich sowohl economiesuisse als auch der HIV gegen eine Überreglementierung und fordern den konsequenten Verzicht auf weitere unternehmerische Einschränkungen, wie gesetzliche Mindestlöhne und ähnliche Massnahmen. Ein weiterer gemeinsamer Punkt ist die Stärkung des dualen Bildungssystems und der MINT-Ausbildungen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. In diesem Bereich sind konkrete Projekte, wie die erfolgreiche erste Durchführung der Sonderschau tunBern.ch an der soeben zu Ende gegangenen BEA sehr wichtig.
Auf kantonaler Ebene stehen für den HIV derzeit finanzpolitische Weichenstellungen im Vordergrund. Der kantonale Haushalt ist aus dem Ruder gelaufen, weil man nicht rechtzeitig reagiert hat. Die aktuelle Aufgabenüberprüfung muss zwingend zu echten Sparmassnahmen führen. Dies zumal neben dem bestehenden Defizit noch weitere Belastungen auf den Kanton zukommen (Sanierung der Pensionskassen etc.). "Um mittelfristig wieder Ordnung in die kantonalbernischen Finanzen zu bringen", sagt HIV-Präsident Bernhard Ludwig, "reichen Einsparungen von 400 Millionen nicht aus". Es ist auch Handlungspielraum für Steuersenkungen zu schaffen, da der Kanton Bern punkto Steuerbelastung schweizweit bald als Steuerhölle am Tabellenende steht.
Kontakt:
Bernhard Ludwig, Präsident Handels- und Industrieverein, Telefon 079
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Adrian Haas, Direktor Handels- und Industrieverein, Telefon 079 717
24 24
Roberto Colonnello, stv. Leiter Kommunikation economiesuisse, Telefon
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