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economiesuisse - Wirtschaft für deutlichere Unterscheidung zwischen Universitäten und Fachhochschulen

Zürich (ots)

economiesuisse hat heute die neuen Leitlinien der Wirtschaft zur Bildungs-, Forschungs- und Innovationspolitik präsentiert. In der Publikation, die dem Dachverband als Richtschnur für politische Entscheidungen der nächsten Jahre dient, wird unter anderem eine Stärkung der eigenständigen Profile von Universitäts- und Fachhochschulstudium gefordert. Die Verwässerung der Unterschiede schade beiden Seiten, erklärte Chefökonom Rudolf Minsch vor den Medien.

Ob bildungs- und forschungspolitische Entscheidungen die gewünschte Wirkung erzielen, kann oft erst die nächste Generation beurteilen. Aus Sicht von economiesuisse ist es in diesem Politikbereich deshalb besonders wichtig, langfristige Ziele zu verfolgen, die nicht von kurzlebigen Schlagzeilen beeinflusst sind. Ein Hüscht und Hott ist in der Bildungspolitik unbedingt zu vermeiden.

Der Wirtschaftsdachverband präsentierte heute seine überarbeiteten Leitlinien für die Bildungs-, Forschungs- und Innovationspolitik. Sie umfassen konkrete Forderungen zur Volksschule, zur gymnasialen Stufe ebenso wie zur Berufsbildung, aber auch zu den Hochschulen, zur Weiterbildung und zu den Rahmenbedingungen für den Forschungsstandort Schweiz. Auf einen Nenner gebracht fordert economiesuisse, dass die Qualität aller Ausbildungen im guten Schweizer Bildungssystem kontinuierlich verbessert wird. Exzellenz darf kein Schimpfwort, sondern muss Ambition sein.

«Bildung soll den Menschen zu einer selbstbestimmten Lebensweise befähigen», erklärte Ulrich Jakob Looser, Präsident der Kommission für Bildung und Forschung von economiesuisse. Das differenzierte, der Chancengleichheit verpflichtete und durchlässige Bildungssystem der Schweiz müsse weiter gestärkt werden. Keine Ausbildung dürfe sich als Sackgasse erweisen. Es soll vielmehr im Grundsatz für die besten Schülerinnen und Schüler sowie Studentinnen und Studenten jeder Ausbildung möglich sein, eine Anschlussausbildung zu absolvieren.

Es gibt keinen Königsweg in der Bildung

Chefökonom Rudolf Minsch wandte sich entschieden gegen das mittlerweile verbreitete gegeneinander Ausspielen der Bildungsgänge. Weder sollte die Berufslehre mit anschliessendem Fachhochschulstudium noch der gymnasiale Weg mit Universitätsstudium glorifiziert werden. Die Schweiz brauche beides, und bei beiden ein klares, unterschiedliches Profil. Die Tendenz, die guten Schweizer Fachhochschulen in «Miniuniversitäten» umzuwandeln und die Universitäten zu einer dualen Ausbildung zu verpflichten, geht gemäss Minsch in die falsche Richtung. Wenn die Unterschiede zwischen dem universitären und dem Fachhochschulstudium verwässert würden, schwäche dies letztlich das Bildungssystem. «Die Fachhochschulen sollen ihre grosse Stärke - die Nähe zur beruflichen Praxis - noch konsequenter ausspielen», so Minsch. Die Neigung der Fachhochschulen, immer mehr Master-Studiengänge anzubieten, ist aus Sicht von economiesuisse nicht zielführend. Entsprechend lehnt der Dachverband auch ein Promotionsrecht für Fachhochschulen ab. Das anerkannte Problem des knappen Mittelbaus an Fachhochschulen sei anderweitig zu lösen. Die Universitäten stehen aus Sicht von economiesuisse aber in der Pflicht, den besten Fachhochschul-Studierenden die Promotionsmöglichkeit einzuräumen und entsprechende Kooperationen mit Fachhochschulen einzugehen. Standesdünkel sei fehl am Platz. Die Universitäten wären ihrerseits schlecht bedient, wenn sie wissenschaftliche Ausbildungsinhalte für ein duales Universitätsstudium opfern würden.

Spitzenforschung weiterhin ermöglichen

Mit der Teilassoziierung der Schweiz zu Horizon 2020 wurde Zeit gewonnen. Die Schweizer Forschungsinstitutionen müssen aus der Sicht der Wirtschaft international vernetzt sein und bleiben. Darüber hinaus braucht es für eine exzellente Forschung ein hohes Mass an Autonomie der Hochschulen, politisch nicht vereinnahmte Förderagenturen und ausreichende Mittel.

«Mit einer exzellenten Bildung und Forschung kann die Schweiz auch weiterhin wettbewerbsfähig bleiben», folgert Minsch.

Kontakt:

Rudolf Minsch, Chefökonom economiesuisse
Tel. +41 44 421 35 34
E-Mail: rudolf.minsch@economiesuisse.ch

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