Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsic
Lothar Hahn zum neuen technisch-wissenschaftlichen Geschäftsführer der GRS bestellt
Köln (ots)
In seiner Sitzung am 20. Dezember 2001 hat der Aufsichtsrat der GRS Herrn Dipl.-Phys. Lothar Hahn zum neuen technisch-wissenschaftlichen Geschäftsführer der GRS bestellt. Damit tritt er am 1. Januar 2002 die Nachfolge von Prof. Dr. Adolf Birkhofer an.
L. Hahn, Jahrgang 1944, verheiratet, absolvierte das Studium der Physik an den Universitäten Mainz und Kaiserslautern. Er war mehrere Jahre in verschiedenen Leitungsfunktionen in der Grundlagenentwicklung der Automobilindustrie tätig. 1978 nahm er zunächst eine Beratungstätigkeit in Kernenergiefragen für das Öko-Institut e.V. auf. 1980 gründete er dort die Projektgruppe Reaktorsicherheit, war zunächst Projektleiter, später Koordinator des Fachbereichs Nukleartechnik und Anlagensicherheit. 1999 berief ihn Bundesumweltminister Trittin in die Reaktor-Sicherheitskommission (RSK). Seitdem ist er deren Vorsitzender.
L. Hahn engagiert sich seit 1975 im Umweltschutz. Er blickt auf eine über zwanzigjährige Erfahrung als Gutachter bei Genehmigungs- und Aufsichtsverfahren für kerntechnische Anlagen zurück. Darüber hinaus oblag ihm die fachliche Projektleitung des Forschungsvorhabens "Analytische Weiterentwicklung zur Deutschen Risikostudie Kernkraftwerke, Phase A" für das damalige Bundesforschungsministerium (1980-1983) und im Studienprogramm der Enquête-Kommission des deutschen Bundestages "Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre" (1989/1990). Er war im Auftrag der Bundesregierung wiederholt Mitglied der deutschen Delegation bei internationalen Konferenzen. Auf vielen wissenschaftlichen nationalen und internationalen Tagungen trat er als Vortragender oder als Sitzungsleiter auf. In der Öffentlichkeit hat er sich immer wieder zu aktuellen Fragen der nuklearen Sicherheit geäußert.
Die GRS hat als unabhängige und maßgeblich für die Bundesregierung tätige Sachverständigenorganisation in den Bereichen kerntechnische Sicherheit, Strahlenschutz und nukleare Entsorgung wesentlich dazu beigetragen, die deutschen Kernkraftwerke auf ein im internationalen Vergleich sehr hohes Sicherheitsniveau zu bringen. Sie zeigt durch ihre anwendungsbezogenen Forschungsaufträge Möglichkeiten auf, wie die Sicherheit weiter verbessert werden kann. Sie verfügt über die notwendigen wissenschaftlichen Methoden und Simulationsprogramme. Sie hat das Know-how, die Sicherheit eines künftigen Endlagers für radioaktive Abfälle zu analysieren und zu bewerten. Die besondere Stärke der GRS ist ihre interdisziplinäre und internationale Ausrichtung.
Ziele der internationalen Zusammenarbeit sind, den Stand von Wissenschaft und Technik durch aktive Beiträge festzustellen und weiterzuentwickeln sowie die Sicherheit ausländischer Anlagen durch Unterstützung der dortigen Behörden zu verbessern. Insbesondere arbeitet die GRS seit vielen Jahren im Rahmen gemeinsamer Projekte eng mit ihrem französischen Partner, dem Institut de Protection et de Sûreté Nucléaire (IPSN), zusammen.
Die GRS finanziert sich über Aufträge. Das jährliche Auftragsvolumen liegt derzeit bei 100 Millionen DM. Hauptauftraggeber sind das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, das Bundesamt für Strahlenschutz sowie das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Weiterhin bearbeitet die GRS Aufträge von Landesbehörden, dem Umweltbundesamt und dem Auswärtigen Amt. Wichtigster ausländischer Auftraggeber ist die Europäische Kommission. Die GRS beschäftigt derzeit 480 Mitarbeiter. Die GRS wurde am 26.05.1976 gegründet. Ihre Gesellschafter sind der Bund, die Länder Nordrhein-Westfalen und Bayern sowie die Technischen Überwachungs-Vereine und der Germanische Lloyd. Am 01.01.1977 hat die Gesellschaft ihren Betrieb aufgenommen.
Kontakt:
Dr Heinz-Peter Butz
Tel.: +49-221-2068654