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VPOD MM: Schulstart 2024 - VPOD fordert umfassende Entlastung und mehr Chancengleichheit

Medienmitteilung, 20. August 2024

Schulstart 2024 - VPOD fordert umfassende Entlastung und mehr Chancengleichheit

Mit dem Start ins neue Schuljahr 2024 bleiben die Herausforderungen für das Bildungssystem unverändert: Lehrkräftemangel und überlastetes Personal prägen weiterhin den Alltag. Der VPOD fordert von EDK und Kantonen umgehende Massnahmen zur Sicherung der Unterrichtsqualität und Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

1. Dringende Entlastung des Lehrpersonals

Eine unmittelbare Entlastung des Lehrpersonals ist unerlässlich, um die Qualität des Unterrichts zu sichern, die Attraktivität des Lehrerberufs zu steigern und die Gesundheit der Lehrkräfte zu schützen. Der Beruf muss so gestaltet werden, dass er langfristig ohne Gesundheitsrisiken ausgeübt werden kann.

Konkret fordert der VPOD:

  • Kleinere Klassen auf allen Bildungsstufen.
  • Einführung von Teamteaching.
  • Ausreichend Zeit für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts.
  • Entlastung von Bürokratie, damit sich das Fachpersonal auf seine Kernaufgaben konzentrieren kann.

Diese Massnahmen ermöglichen ein besseres Lernklima sowie eine gezieltere individuelle Betreuung und Förderung der Schüler. Unterricht ist Beziehungsarbeit, die genügend Zeit benötigt. Ohne diese Massnahmen drohen weiterhin verwaiste Klassen nach den Sommerferien und der Einsatz von unzureichend ausgebildetem Personal.

2. Ressourcen für Inklusion statt Separation

Alle Schülerinnen und Schüler in der Schweiz sollen unabhängig von ihrer Herkunft oder ihren individuellen Voraussetzungen die gleichen Bildungschancen erhalten. Eine inklusive Bildung, die alle Kinder fördert und unterstützt, muss im Zentrum stehen.

Der VPOD fordert:

  • Schnelle und konkrete Massnahmen zur Verbesserung der integrativen Schule.
  • Beschleunigung der Entscheidungsprozesse und mehr Zeit für Integrationsarbeit, z.B. durch Reduktion der Pflichtlektionen.
  • Klare Absage an die populistischen Forderungen der Bildungsgegner, die auf mehr Separation setzen.

Sophie Blaser, Präsidentin der VPOD-Verbandskommission Bildung, Erziehung und Wissenschaft, betont: „Die in Kantonen wie Basel oder Zürich vorgeschlagene Rückkehr zu mehr Separation entlastet weder die Schüler noch die Lehrpersonen und ist auch nicht günstiger, sondern schadet der Chancengerechtigkeit.“

3. Massnahmen gegen die Hitze

Angesichts der sich häufenden Hitzewellen fordert der VPOD die kantonalen Bildungsdirektionen und die Schulleitungen auf, umgehend Massnahmen zu ergreifen, die die Gesundheit der Mitarbeitenden und der Schülerinnen und Schüler schützen.

Der VPOD fordert kurzfristig:

  • Klare Richtlinien für Hitzefrei.
  • Bereitstellung von Ventilatoren und Zugang zu Wasser.
  • Anpassung der Schulordnung an extreme Wetterbedingungen.

Der VPOD fordert mittel- und langfristig:

  • Wärmedämmung von Schulgebäuden.
  • Schaffung von Schattenplätzen.
  • Anpassung von Schulzeiten und -kalendern sowie Verkleinerung von Klassen.

Diese Verhandlungen sollen spätestens nach den Sommerferien mit den kantonalen Direktionen beginnen, sofern sie nicht bereits erfolgt sind.

4. Gerechte Entlohnung aller Lehrkräfte

Lehrerinnen und Lehrer leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Bildung und Entwicklung unserer Kinder. Daher fordert der VPOD eine faire Entlöhnung, die der hohen Verantwortung und dem Engagement gerecht wird.

Der VPOD fordert:

  • Anpassung der Löhne an die steigenden Lebenshaltungskosten in allen Kantonen.
  • Massiven Abbau der Lohnunterschiede zwischen den Schulstufen und Kantonen.

Sophie Blaser unterstreicht: „Die Ungleichheiten von mehreren 10.000 Franken zwischen den Kantonen oder Schulstufen sind nicht mehr akzeptabel und müssen dringend beseitigt werden.“

5. Sicherung der Lehrqualität durch nachhaltige Anstellungspolitik

Die aktuellen Notanstellungen von Lehrpersonen ohne Lehrdiplom dürfen nicht zur Norm werden. Es müssen klare Massnahmen ergriffen werden, um den langfristigen Verbleib qualifizierter Lehrkräfte sicherzustellen.

Der VPOD fordert:

  • Perspektiven zur Nachqualifizierung und zum Erwerb eines anerkannten Lehrdiploms für Laienlehrpersonen.
  • Keine Prekarisierung durch befristete Arbeitsverträge mit Niedriglöhnen.
  • Förderung einer stabilen und gut ausgebildeten Lehrer:innenbschaft, einschliesslich Unterstützung während der berufsbegleitenden Ausbildung.

Nur so kann die Qualität der Bildung langfristig gesichert und der wiederholte Einsatz von unqualifiziertem Personal vermieden werden.

Aufruf zum Handeln

Der VPOD erwartet, dass die Verantwortlichen auf kantonaler und nationaler Ebene unverzüglich Massnahmen ergreifen, um die genannten Forderungen umzusetzen. Nur durch sofortige und konkrete Schritte können die Herausforderungen des neuen Schuljahres bewältigt und die Zukunft unserer Bildung gesichert werden.

Kontakt und Information für die Medien:

  • Sophie Blaser, Präsidentin VPOD Verbandskommission Bildung, Erziehung und Wissenschaft, 077 406 36 74
  • Fabio Höhener, Zentralsekretär VPOD Schweiz, fabio.hoehener@vpod-ssp.ch, 079 353 51 74
VPOD Schweiz
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