Flughafen München verbucht Rekordergebnis - 331'000 Starts und Landung im Jahr 2002
München (ots)
Am Münchner Flughafen wurden im Jahr 2002 rund 23,2 Millionen Passagiere abgefertigt. Damit lag das Fluggastaufkommen trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und den Nachwirkungen der Terroranschläge vom 11. September 2001 mit einem Rückgang von zwei Prozent nur knapp unter dem Vorjahresniveau. Bei der Anzahl der Starts und Landungen erzielte der Airport sogar ein neues Rekordergebnis: Knapp 331'000 Flugbewegungen im gewerblichen Luftverkehr bedeuten ein Plus von 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit dieser Steigerungsrate nahm der Münchner Airport im vergangenen Jahr unter den zehn aufkommensstärksten Flughäfen Europas mit Abstand die Spitzenposition ein.
Die Airlines haben in München auf die weltweit sinkende
Fluggastnachfrage überwiegend nicht mit Streckenstilllegungen oder Frequenzreduzierungen reagiert. Sie haben ihre Sitzplatzkapazität stattdessen durch den Einsatz kleinerer Flugzeuge an die veränderte Nachfrage angepasst, das Streckenangebot aber aufrecht erhalten bzw. sogar ausgebaut. "Damit hat der Flughafen München im Krisenjahr 2002 endgültig seine Feuertaufe als wichtige Drehscheibe des internationalen Luftverkehrs bestanden", bilanzierte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH (FMG), Dr. Michael Kerkloh, auf der heutigen Jahrespressekonferenz des Unternehmens. "Im Ergebnis", so Kerkloh weiter, "hat dies letztlich zu einer Stärkung der Hubstruktur des Münchner Flughafens geführt, die sich auch im Umsteigeranteil am Gesamtaufkommen der Fluggäste widerspiegelt, der von 29 auf den neuen Höchstwert von 31 Prozent geklettert ist."
Im Frachtgeschäft konnte auch im Jahr 2002 ein neues Rekordergebnis erzielt werden. Die Tonnage stieg bei der geflogenen Luftfracht um 17 Prozent auf über 144'000 Tonnen. Inklusive der per Lkw beförderten, aber am Münchner Airport als Luftfracht transportierten Güter wurde im vergangenen Jahr eine Gesamttonnage von rund 245'000 Tonnen umgeschlagen.
Die ersten Verkehrsergebnisse aus dem laufenden Betriebsjahr deuten darauf hin, dass der Flughafen München wieder an seine dynamische Wachstumsentwicklung anknüpfen kann. So sorgte im Januar ein Passagierzuwachs von rund 18 Prozent für einen hervorragenden Start ins neue Jahr. Darüber hinaus zeichnet sich am Münchner Flughafen für die kommende Sommerflugplanperiode ein deutlicher Anstieg der Flugbewegungen ab. Insgesamt meldeten die Airlines für den Sommerflugplan 2003 bisher über 250'000 Flugzeugbewegungen an, 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Zum Vergleich: Die anderen deutschen Flughäfen kommen zusammen auf eine durchschnittliche Steigerungsrate von lediglich 2,5 Prozent. Nach den bisherigen Anmeldungen werden somit deutlich mehr als die Hälfte aller bisher für den kommenden Sommer in Deutschland zusätzlich koordinierten Starts und Landungen in München stattfinden.
Ein zentraler Baustein für die künftige Flughafenentwicklung ist das von der FMG und der Deutschen Lufthansa AG gemeinsam betriebene Terminal 2, das am 29. Juni dieses Jahres eröffnet wird. Das schnellste und modernste Umsteigeterminal Europas bietet Lufthansa und ihren Partnern optimale Voraussetzungen für den weiteren Ausbau ihres Hubverkehrs in München. Mit dem Umzug von Airlines und Passagieren in das neue Abfertigungsgebäude entstehen gleichzeitig im Terminal 1 freie Kapazitäten, die Chancen für eine klare Produktdifferenzierung eröffnen. Durch eine zielgerichtete Restrukturierung und Raumaufteilung können den in Terminal 1 verbliebenen Airlines massgeschneiderte Abfertigungseinrichtungen für ihren spezifischen Bedarf zur Verfügung gestellt werden.
Mit der Verlagerung des Hubverkehrs auf das Terminal 2 und der gleichzeitigen Konzentration des klassischen An- und Abflugverkehrs auf das Terminal 1 gewinnt der Münchner Airport, so Flughafendirektor Dr. Michael Kerkloh "eine neue Flughafenqualität". Kerkloh weiter: "Der Münchner Flughafen bietet ab dem Sommer mit seinen beiden modernen Terminals eine seiner dualen Verkehrsstruktur adäquate leistungsfähige Infrastruktur und muss keinen Vergleich mit den anderen europäischen Luftverkehrsdrehscheiben scheuen."
Im Wirtschaftsergebnis der FMG spiegeln sich die ökonomisch schwierigen Rahmenbedingungen wider: Die Gesamterlöse erreichten zwar im Jahr 2002 nach den vorläufigen Berechnungen mit rund 571 Millionen Euro das Vorjahresniveau. Der erwirtschaftete Jahresüberschuss in Höhe von 6,5 Millionen Euro fiel jedoch geringer als im Vorjahr aus. Dennoch konnte der in den Anfangsjahren nach der Eröffnung des Flughafens angesammelte Verlustvortrag im Jahr 2002 nunmehr vollständig abgebaut werden. Erstmals seit Inbetriebnahme des Airports erfolgt eine Ausschüttung an die Gesellschafter. Die drei Anteilseigner - der Freistaat Bayern, die Bundesrepublik Deutschland sowie die Landeshauptstadt München - erhalten Zinsleistungen aus Gesellschafterdarlehen in Höhe von 7,5 Millionen Euro.
Im internationalen Vergleich konnte der Münchner Airport mit Rang 8 seinen Platz unter den zehn passagierstärksten Flughäfen Europas behaupten. Mit 12,7 Millionen Fluggästen - davon allein knapp neun Millionen innerhalb der Staaten der Europäischen Union - wurden die meisten Reisenden auf europäischen Strecken befördert. Im Interkontinentalverkehr lag das Fluggastaufkommen bei knapp zwei Millionen Passagieren. Während der Amerikaverkehr noch unter den Folgen der Terroranschläge litt und deutliche Rückgänge hinnehmen musste, standen Reiseziele in Afrika und Asien hoch im Kurs. Das Fluggastaufkommen zwischen München und Destinationen auf diesen beiden Kontinenten stieg jeweils um knapp ein Drittel an. Mit über 8,3 Millionen Fluggästen erreichte der innerdeutsche Verkehr nahezu das Vorjahresniveau.
Statistisch betrachtet lieferte das Verkehrsjahr 2002 auch zwei absolute Tageshöchstwerte: am 19. September 2002 wurde mit 764 Tonnen die bisher grösste Menge an Luftfracht umgeschlagen. Ein neuer Rekordwert bei Flugbewegungen wurde am 21. November 2002 erreicht. An diesem Tag starteten und landeten 1'095 Flugzeuge am Münchner Flughafen.
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