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Hauttransplantation: EpiDexTM ersetzt "das Skalpell"

Lausanne (ots)

Mit einigen Dutzend Haaren lassen sich
heutzutage individuelle Hautplättchen züchten. Damit können
beispielsweise chronisch "offene Beine" geschlossen werden. EpiDexTM
ist im Vergleich zur Hauttransplantation schmerzlos und kann sogar
ambulant erfolgen.
Bei chronisch "offenen Beinen" half bis heute am Ende nur die
Chirurgie: Mit einem "Skalpell" oder dem "Dermatom" schneidet oder
hobelt der Chirurg an gesunder Stelle ein Stück der obersten
Hautschicht weg und verpflanzt dieses auf die chronische Hautwunde.
Dieses Prozedere ist für den Patienten sehr schmerzhaft und kann nur
stationär durchgeführt werden. Für Betroffene gibt es neue Hoffnung:
In Kürze kommt ein raffiniertes, schmerzloses Verfahren auf den
Markt, mit dem aus Haarwurzelzellen Haut angezüchtet werden kann.
In den Haarwurzeln der Kopfhaare gibt es Zellen, die sich teilen
und vermehren. Diese werden entnommen, in einer Nährlösung gezüchtet
und vermehren sich. Es entsteht ein Stück neue, eigene Haut. Das
Produkt, vielmehr das Verfahren,  heisst EpiDexTM und wird in der
Schweiz von der Firma Pro Concepta AG vertrieben.
Jeder Patient erhält sein eigenes und einzigartiges EpiDexTM. Mit
den kleinen gezüchteten Hautstückchen wird seine Wunde abgedeckt.
Nach und nach fallen diese zwar mit den Verbandswechseln wieder ab,
doch ihre Wirkung haben sie bereits ausgeübt. Der Wundgrund hat nun
dank der Wachstumsfaktoren genügend Kraft aus den EpiDex-Stückchen
getankt: Die Hautwunde beginnt sich allmählich aus eigener Kraft zu
schliessen.
"Der Vorteil von EpiDexTM ist, dass es ambulant aufgetragen werden
kann," sagt Thomas Hunziker vom Inselspital Bern. Der
Dermatologieprofessor hat die Methode entwickelt. 
Wie jedes Medikament muss auch dieses Therapieverfahren geprüft
werden, bevor es zugelassen wird. Bei EpiDexTM liegt der
wissenschaftliche Nachweis vor. Das Verfahren wurde mit der
Skalpellmethode, der so genannten Spalthauttransplantation
verglichen: "Vergleichsstudien konnten praktisch eine
Gleichwertigkeit von EpiDexTM mit der Spalthauttransplantation
zeigen," sagt Hautspezialist Severin Läuchli von der Dermatologischen
Klinik, Universitätsspital Zürich. Läuchli gehört zu den Prüfärzten,
die die Methode in spezialisierten Kliniken derzeit für das Bundesamt
für Gesundheit (BAG) testen. "Wir sind recht zufrieden mit der
Methode. Auch unsere Resultate decken sich mit denjenigen der
Studien. Rund ein Drittel bis zur Hälfte der Anwendungen verlaufen
mittelfristig erfolgreich".
Patienten mit chronisch offenen Hautstellen, die sich aufgrund von
Durchblutungsstörungen nicht von selbst wieder schliessen, dürfen
hoffen: In diesen Fällen kann EpiDexTM aufgetragen werden. Im Rahmen
der Erprobung vergütet die Krankenkasse die neue
Behandlungsmöglichkeit bereits. Erfolgt sie ambulant, ist sie nicht
teurer als die Methode mit dem Skalpell, aber angenehmer und vor
allem schmerzlos. Noch steht der endgültige Entscheid des BAG über
eine Kassenzulässigkeit von EpiDexTM aus. Doch Läuchli hat sich
bereits seine Meinung gebildet: "Ich fände es schade, wenn das
Produkt deshalb nicht überleben würde. Wir sind froh, dass es
existiert und es einen Anbieter gibt, der es herstellt. Dies
erleichtert letztlich vieles," so der Hautspezialist.

Kontakt:

Dr. med. Thomas Ferber
Tel. +41/52/620'34'04
E-Mail: thomasferber@mail.ru

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