Krebsliga Schweiz fordert wirksame Tabaksteuern
Bern (ots)
Die Krebsliga Schweiz fordert die Erhöhung der steuerlichen Belastung für Schnitttabak, Zigarren und Zigarillos auf das Niveau der Europäischen Gemeinschaft. In ihrer Stellungnahme zur Änderung des Bundesgesetzes über die Tabakbesteuerung begründet die Krebsliga ihre Forderung mit der Prävention von Krebserkrankungen, verursacht durch Tabakkonsum.
Die Änderung des Bundesgesetzes über die Tabakbesteuerung soll die Besteuerung von Zigarren, Zigarillos und Schnitttabak in der Schweiz kompatibel machen mit der in der Europäischen Gemeinschaft. Die Krebsliga Schweiz unterstützt dieses Anliegen des Eidgenössischen Finanzdepartements. Doch statt einer schrittweisen Anpassung der steuerlichen Belastung für diese Tabakprodukte an das EG-Niveau setzt sich die Krebsliga ein für die sofortige Einführung der EG-Mindestbelastung ohne Zwischenschritte.
Hohe Tabaksteuern sind eine äusserst wirksame und zugleich einfache Massnahme zur Senkung des Tabakkonsums. Eine Studie der Universität Lausanne hat dies auch für die Schweiz nachgewiesen. Nur mit einer hohen steuerlichen Belastung von Zigaretten wie auch von Zigarillos, Zigarren und Schnitttabak lässt sich das Auftreten billiger Sorten auf dem Markt erschweren.
Giftspur durch den ganzen Körper
Zigarettenrauchende steigen mehr und mehr auf billigere Zigarillos um. Diese Personen inhalieren aber auch den Rauch von Zigarillos, entsprechend stark schädigen sie ihre Gesundheit. Der Tabakrauch verursacht nicht nur Lungenkrebs, sondern zieht durch den ganzen Körper eine giftige Spur, bis er wieder ausgeschieden wird. Ein Teil des Tabakrauchs lagert sich in den verschiedenen Organen ab und löst auch dort Krebserkrankungen aus.
Beim Feinschnitttabak, der zum Selberdrehen von Zigaretten verwendet wird, schlägt das Finanzdepartement bereits jetzt vor, die Steuerbelastung direkt auf das EG-Niveau anzuheben. Das Selberdrehen nimmt angesichts der geltenden Zigarettenpreise laufend zu. Deshalb befürwortet die Krebsliga diese Erhöhung voll und ganz.
Hingegen widersetzt sich die Krebsliga dem niedrigen Sondersteuersatz, den das Finanzdepartement für Kau- und Schnupftabak vorsieht. Auch diese Tabakprodukte enthalten unter anderem Nikotin sowie tabakspezifische Nitrosamine, krebserregende Stoffe der höchsten Stufe. Jede Art von Tabakkonsum schadet der Gesundheit. Eine steuerliche Begünstigung würde Kau- und Schnupftabak vor allem bei Kindern und Jugendlichen attraktiv machen. Einmal nikotinabhängig, steht dem Umstieg auf Zigaretten kaum mehr etwas im Weg. Für die Krebsliga Schweiz dienen hohe Tabaksteuern ebenso zur Verhinderung des Einstiegs in den Tabakkonsum als auch zur Förderung des Rauchstopps.
Morgen läuft die Vernehmlassungsfrist für die Änderung des Bundesgesetzes über die Tabakbesteuerung ab. Vor drei Monaten beschloss der Bundesrat, die Tabaksteuer auf Zigaretten auf den 1. Oktober 2006 um 30 Rappen je Päckli zu erhöhen. Gleichzeitig entschied er, auch die Besteuerung aller anderen Tabakfabrikate an die Steuersystematik der EG anzulehnen und eröffnete eine entsprechende Vernehmlassung. Bereits im Nationalen Programm zur Tabakprävention von Juni 2001 formulierte der Bundesrat als Ziel, die Tabakbesteuerung der steuerlichen Mindestbelastung der Europäischen Gemeinschaft anzunähern.
Die Krebsliga Schweiz ist eine privatrechtlich geführte nationale Organisation und dem Gemeinwohl verpflichtet. Sie ist als Verband organisiert und vereinigt 20 kantonale und regionale Ligen. Sie wird vorwiegend durch Spenden finanziert und arbeitet in der Forschung, in der Krebsprävention und für die Unterstützung Kranker. Die Krebsliga Schweiz mit Hauptsitz in Bern wurde 1910 gegründet und beschäftigt 70 meist teilzeitangestellte Mitarbeitende (Stand: Januar 2006).
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Kommunikationsverantwortliche Prävention
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