Krebsliga enttäuscht: Systematisches Mammografie-Screening weiterhin nur befristet im Leistungskatalog der Grundversicherung
Bern (ots)
Die Krebsliga Schweiz begrüsst den Entscheid des Bundesrats, das systematische Mammografie-Screening im Leistungskatalog der obligatorischen KVG-Grundversicherung zu belassen, bedauert jedoch die zeitliche Befristung.
Die Krebsliga Schweiz zeigt sich einerseits erfreut darüber, dass der Bundesrat die systematisch durchgeführte Brustkrebs-Früherkennung in der KVG-Grundversicherung belässt. Er bestätigt damit den Nutzen der in der Schweiz bereits bestehenden Screening-Programme und unterstützt deren Fortbestand. Gleichzeitig bedauert die Krebsliga Schweiz, dass die Leistung nicht definitiv, sondern weiterhin mit zeitlicher Befristung aufgenommen wurde.
Zur Förderung von Chancengleichheit, Qualitätssicherung und Wirtschaftlichkeit setzt sich die Krebsliga Schweiz dafür ein, dass alle in der Schweiz wohnhaften Frauen Zugang zu systematischen Screening-Programmen haben. Eine Studie über die Wirksamkeit solcher Programme in der Schweiz und Europa hat gezeigt, dass sich die Brustkrebssterblichkeit damit eher senken lässt als durch das opportunistische Screening (von Arzt oder Ärztin individuell verordnete Früherkennungs-Untersuchungen). Ausserdem sind Screening-Programme kostengünstiger als das opportunistische Screening. Die Krebsliga Schweiz engagiert sich für die Einführung von Screening-Programmen auch in jenen Kantonen, in denen diese noch fehlen. Mit schweizweit flächendeckenden Screening-Programmen würde sich die Schweiz der Praxis der Europäischen Union annähern, wo diese bereits zur Norm gehören. Das opportunistische Screening sollte nach und nach durch Screening-Programme abgelöst werden.
Der Zusammenfassung des Leistungsantrages "Sicherung der Vergütung des Mammografie-Screenings im Rahmen des KVG" kann auf der Webseite www.breastcancer.ch/fachinformationen heruntergeladen werden.
Die Krebsliga Schweiz empfiehlt und unterstützt die systematische Früherkennung von Brustkrebs bei gesunden Frauen zwischen 50 und 69 Jahren durch Screening-Programme, die den europäischen Qualitätsnormen entsprechen. Sie schliesst sich damit den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an.
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Barbara Iseli
Kommunikationsbeauftragte Prävention
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