Ausgebuht oder aufgeschaltet: TV-Duell im Land der eingeschränkten Möglichkeiten
Unterägeri, (ots)
Angst vor trügerischen Erwartungen. Bedeutet ein neues Rundfunkgesetz in diesem Land auch publizistische Vielfalt und neue Werbeformen für die Industrie? Oder bedeutet dieses etwa die einseitige Stärkung der SRG? Welche Chancen haben Medien, Industrie und Zuschauer, wenn sie einen neuen Schweizer TV-Weg einschlagen? Am 12. Juni findet dazu in Zürich eine öffentliche Diskussion mit Entscheidern der Medienszene statt. Eingeladen dazu sind Vertreter aus Industrie und Medien.
FERN-sehen, NAH-sehen, HIN-sehen - Im TV soll die Realität abgebildet werden. Stimmt.
Der Zuschauer und gleichzeitige Konsument sucht die "Realität", will aber staatsfern fernsehen und gesellschaftsnah unterhalten werden. Er sucht Nachrichten und er sucht darüber hinaus, was ihm Spass macht: Entertainment, Infotainment, Interaktion.
Die Nachbarländer der Schweiz haben eine Balance zwischen öffentlichem Auftrag und Kommerz im Rundfunk gefunden: Das duale Rundfunksystem. Sie kreierten einen Mix aus Angebots-Fernsehen und Bedarfs-Fernsehen. Das Ergebnis: Die pädagogische Überlast der öffentlich-rechtlichen Sender brach weg, die TV-Programme wurden bunter, schneller, vielseitiger. Wettbewerb beflügelt.
Und dieser TV-Wettbewerb führt zu ganz neuen Chancen für die Industrie. Kommerzielles Fernsehen ohne Gebührenfinanzierung begnügt sich nämlich nicht mit Werbeblöcken, sondern zieht alle Register kreativer Finanzierungsmodelle: Programming, Product Placement, das Internet als verlängerten TV-Verkaufskanal.
Alles natürlich irgendwie im gesetzlichen Rahmen der medialen Kontrollgremien. Irgendwie.
Einige zig Milliarden Euro investierte die europäisch orientierte Industrie schon in kunterbunte TV-Kampagnen mit den Privaten. Sie erregte Aufsehen, Ansehen und machte knallharte Geschäfte.
Jetzt hat die Schweiz eine Chance. Eine unglaubliche Chance. Ein neues Rundfunkgesetz (RTVG) soll es geben. Damit könnte ein neuer Schweizer TV-Weg beschritten werden. Denn dieses RTVG beschreibt einerseits einen umfassenden Leistungsauftrag einer öffentlich-rechtlichen SRG. Und andererseits? Was wäre die logische Konsequenz? Richtig, kommerzielles TV mit neuen Programm- und Finanzierungsmöglichkeiten. Welche Chancen bestehen also bald für die Industrie?
Angebots- und Bedarfs-Fernsehen, parallel in diesem Land nebeneinander. Gleicht das nicht einer Medienrevolution? Aber - hat es schon jemals eine Revolution in der Schweiz gegeben? Und wo steckt eigentlich die innovative Industrie, die Bedarfs-Fernsehen in der Schweiz mitgestalten könnte? Richtig, sie sitzt in diesem Land auf Litfasssäulen und plakatiert die Schweiz zu. Kreative TV-Werbung schaltet sie allenfalls in Deutschland, Frankreich und Österreich.
Tipp zum Thema! Freier Eintritt zum kontroversen Talk:
Europa macht's vor: Schweizer TV-Landschaft im Umbruch - Neue Chancen für die Industrie?
Der dritte Medientalk der Unimark zeichnet sich wiederum durch eine Top-Besetzung im Podium aus:
Peter Schellenberg, Programmdirektor SF DRS
Hans-Jürg Deutsch, Leiter Ringier TV AG
Marc Furrer, Direktor BAKOM
Prof. Dr. Jo Gröbel, Direktor Europäische Medieninstitute Düsseldorf/Paris
Peter Kölbel, Gesellschafter tv-münchen-berlin-zürich-Holding
Franz A. Zölch, Praxis für Medienrecht
Am 12. Juni 2003, 17.00h im Studio 5 des tpc (tv productioncenter, Fernsehstrasse 1-4, Zürich).
Beschränkte Platzzahl.
Alle Informationen sowie Ihre Anmeldung bitte unter: www.unimark.ch oder telefonisch unter 041/754'40'40.
Kontakt:
Christian Grass
Head of Communication
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