Stiftung der CSS Versicherung: Geld gegen Wortstau und Verdingkinder-Tabus
Luzern (ots)
- Hinweis: Bildmaterial wird ab dem 22.02.06 (Vormittags) abrufbar sein unter http://www.presseportal.ch/de/story.htx?firmaid=100003522 -
Die Stiftung der CSS Versicherung hat am Dienstag (21. Februar 2006) zwei soziale Projekte ausgezeichnet. Mit je 15'000 Franken unterstützt sie eine weitere verbesserte Auflage der Gebärdensammlung "Wenn mir die Worte fehlen" und die Arbeit der Vereinigung "Verdingkinder suchen ihre Spur".
Für manche Mitmenschen mit einer geistigen Behinderung ist die Sprache zu komplex und zu differenziert. Sie verstehen gesprochene Sprache nicht oder können sich selber nicht durch Reden ausdrücken. Ein einfacheres Kommunikations-System mit Hilfe von Gebärden und Handzeichen, die dem darzustellenden Begriff oft näher sind als das Wort, kann Schwierigkeiten mildern.
Die Heilpädagogin Anita Portmann und der Illustrator Martin Gyger haben eine Sammlung mit vereinfachten Gebärden angelegt und im Eigenverlag des Heilpädagogischen Zentrums Schüpfheim als Buch herausgegeben. Für die Weiterführung des Werks wurde der Verein Projekt "Wenn mir die Worte fehlen" gegründet, der nun den CSS-Preis von 15 000 Franken erhält. .
"Die Kinderjahre haben sie uns gestohlen"
Noch vor 50 Jahren war es vielerorts üblich, dass Kinder "verdingt" wurden, wenn die Eltern (aus welchen Gründen auch immer) nur ungenügend für sie sorgen konnten. Die Familien wurden auseinander gerissen, Geschwister verloren sich aus den Augen, Kinder kannten ihre Eltern und ihre Herkunft nicht. Verdingkinder wurden nicht selten entrechtet, schamlos ausgenützt und missbraucht. "Die Kinderjahre haben sie uns gestohlen", sagte eine Betroffene die es noch verhältnismässig gut getroffen hatte.
Diese Pseudolösung der Armenfrage wird auch heute noch verschämt tabuisiert. Die Vereinigung "Verdingkinder suchen ihre Spur" hilft mit, dort wo es geht, Transparenz in die Lebensgeschichten von Verdingkindern, Heimkindern und Pflegekindern zu bringen. Die CSS unterstützt die Vereinigung mit 15'000 Franken.
Was will die CSS-Stiftung?
Die CSS-Stiftung zeichnet seit 1987 jedes Jahr aussergewöhnliche Einsätze zugunsten von Mitmenschen im Falle von Krankheit, Mutterschaft oder von grossen sozialen Härtefällen aus. Sie fördert wissenschaftlich dokumentierbare Vorschläge für eine sozial gerechte Lastenverteilung im schweizerischen Gesundheits- und Sozialsystem. Sie anerkennt andere familienfördernde Veränderungen im Rahmen der schweizerischen Sozialpolitik.
Die CSS-Stiftung wurde ins Leben gerufen, als die CSS erstmals eine Million Mitglieder zählte. Sie ist mit einem Stiftungskapital von 1 Million Franken dotiert.
Kontakt:
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Mediensprecherin
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