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Swiss Economic Forum

Held vom Hudson River beschliesst das Swiss Economic Forum

Thun-Gwatt (ots)

Mit dem Auftritt von Flugkapitän Chesley Sullenberger ging in Interlaken das 13. Swiss Economic Forum zu Ende. Die 1250 Teilnehmenden erhielten von renommierten Referenten inspirierende Impulse und überraschende Einsichten zum Konferenzthema «Discover Potentials». Zu den Rednern gehörten Wirtschaftshistoriker Niall Ferguson, Shell-CEO Peter Voser, Branding-Spezialist Martin Lindstrom sowie die Asien-Experten Urs Schoettli und Kurt Haerri. Eröffnet wurde das Forum gestern von Bundesrat Johann Schneider-Ammann und vom Bundesminister des Auswärtigen, Guido Westerwelle.

Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diskutierten während zwei intensiven Tagen die Chancen des wirtschaftlichen Potenzials in den sich rasch wandelnden Märkten. Dabei wurde erörtert, wie Firmen und Institutionen ihre Potenziale gewinnbringend und effektiv einsetzen und sich einen nachhaltigen Vorsprung sichern können. Peter Stähli und Stefan Linder, Gründer und CEOs des Swiss Economic Forum, erklärten: «Um Potenziale zu erkennen und zu erschliessen, braucht es Unternehmer mit einem Sensorium für Chancen, Bedürfnisse und Trends. Es braucht ausserdem den Mut, Neues zu wagen. Erfolgreiche Führungskräfte nutzen aber auch das Potenzial von Menschen und können diese zu Höchstleistungen motivieren.»

Chesley Sullenberger, der Held vom Hudson River, schilderte am Swiss Economic Forum in bewegenden Worten, wie er es in einer ausserordentlichen Situation schaffte, sein ganzes Potenzial abzurufen: Im Januar 2009 musste er auf dem Hudson River in New York eine Notwasserung durchführen - es war die weltweit erste mit einem Airbus A320. Dank seiner fliegerischen Meisterleistung überlebten alle 150 Passagiere und die fünfköpfige Crew.

Shell-CEO über die Potenziale im Energie-Grosskonzern Peter Voser, CEO von Royal Dutch Shell plc., sprach über seine Erfahrungen mit anspruchsvollen Change Management-Prozessen: «Der Supertanker hat sich in zwei Jahren um zwei Grad gedreht. Mehr war in zwei Jahren nicht möglich. Aber zwei Grad machen enorm viel aus», so Voser. Weiter referierte er über die Bedeutung der fossilen Energieträger in der Zukunft und zeigte die strategischen Eckpfeiler von Shell auf. Voser stieg mit 24 Jahren als Buchprüfer bei Shell Schweiz ein. Er arbeitete für den Konzern in England, Argentinien und Chile. 2002 wechselte er als Finanzchef zu ABB, an deren Rettung er stark beteiligt war. 2004 kehrte er zu Shell zurück; seit 1. Juli 2009 ist er Konzernchef des weltweit grössten Energieunternehmens. Shell ist in über 90 Ländern tätig, beschäftigt 93'000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2010 einen Umsatz von 368 Milliarden Dollar. Das weltweit grösste Energieunternehmen betreibt 43'000 Tankstellen und produziert täglich 3,3 Mio. Barrels Öl und Gas.

«Entfernen Sie das Logo Ihrer Visitenkarte! - Kann man Ihre Firma immer noch erkennen?», fragte Martin Lindstrom die Teilnehmenden. Der «Brand & Marketing Futurist» inspirierte mit seinem Referat zum Thema «Sensory Branding». In der Ansprache aller Sinne sieht er einer der wichtigsten Schlüssel für die Zukunft des Marketings. Der 1970 in Dänemark geborene Lindstrom zählt zu den angesehensten Branding-Experten der Welt. Vom «TIME Magazine» wurde er kürzlich zu den 100 einflussreichsten Personen des Planeten gewählt. Zu seinen Kunden zählen Firmen wie PepsiCo., Microsoft, McDonalds, Nestlé und Walt Disney, und er schreibt regelmässig für die «New York Times», «The Economist», «TIME Magazine» und «Wall Street Journal».

SCHWERPUNKT CHINA UND INDIEN Es bestehen keine Zweifel, dass China und Indien in den nächsten Jahrzehnten die globale Wirtschaft massgebend prägen werden. Die profilierten Experten Urs Schoettli und Kurt Haerri vermittelten wertvolle Einblicke in die neuen Supermächte und teilten ihre Asien-Erfahrungen. In Filmeinspielungen kamen dabei auch Chinesen und Inder mit ihren Zielen und Ansichten zu Wort. Urs Schoettli war fast 20 Jahre NZZ-Korrespondent in Dehli, Hongkong, Tokyo und Peking. Seit 2010 arbeitet er als selbständiger Asien-Experte. «Der Beste Zugang zu China ist über Messen. Aber ziehen Sie Schlittschuhe an, es ist Glatteis», warnte Kurt Haerri, Direktor der Top Range Division von Schindler AG. Er war von 1996 bis 2003 für das Unternehmen in China tätig. Seit 2006 ist er Präsident der Wirtschaftskammer Schweiz-China.

ELEFANTENRUNDE MIT DEN PARTEIPRÄSIDENTEN In der Elefantenrunde des Swiss Economic Forum diskutierten die Parteipräsidenten von Regierungsparteien über noch unentdeckte Potenziale in der Politik und ihre Visionen für eine erfolgreiche Schweiz. Toni Brunner (SVP), Christophe Darbellay (CVP), Christian Levrat (SP) und Fulvio Pelli (FDP) debattierten unter der Leitung von SF-Moderatorin Christine Maier zu den Themen Zuwanderung, Frankenstärke und Energiepolitik der Zukunft.

GEWINNER DES SWISS ECONOMIC AWARD Ein weiterer Höhepunkt am Freitag Nachmittag war die Verleihung des bedeutendsten Jungunternehmerpreises der Schweiz, des Swiss Economic Award. Die Jury unter der Leitung von Präsidentin Carolina Müller-Möhl hat aus 100 Bewerbungen aus der ganzen Schweiz die Gewinner gekürt. Der Preis ist mit insgesamt 75'000 Franken dotiert. Die Sieger heissen: Susanne Schanz vom Gourmet-Hauslieferservice Gourmet15box GmbH (Sparte Produktion/Gewerbe); Dr. Alexander Ilic und Michael Born vom Software-Unternehmen Dacuda AG (Sparte Hightech/Biotech); Dominic Hofer, Bruno Frieden und Thomas Kindler von Loylogic AG, einem führenden Unternehmen für Kundenbindungsprogramme für Hotels und Fluglinien (Sparte Dienstleistung).

QUERDENKER ALS ÜBERRASCHUNGSGÄSTE Den zweiten Tag eröffnete der Sozialunternehmer Mel Young: Der Schotte gründete 1993 das Wochenmagazin «The Big Issue», das von Obdachlosen in den Strassen von Schottland verkauft wird. Inzwischen führt Young mit Partnern ein globales Netzwerk von 94 Strassenmagazinen in 36 Ländern. Um Obdachlosen nachhaltig eine neue Perspektive zu geben, stellte er 2003 den «Homeless Worldcup», die Fussball-Weltmeisterschaft für Obdachlose, auf die Beine. Seit dem Start des Projektes hat Young durch seine Initiative über 100'000 Obdachlose von der Strasse geholt.

Schlagkräftige Argumente lieferte der amtierende Boxweltmeister im Schwergewicht, Vitali Klitschko. Der 40-jährige Ukrainer ist ein Querdenker im wahrsten Sinne: Der Champion ist auch Politiker (Vorsitzender der Partei UDAR, Ukrainische demokratische Allianz für Reformen), Botschafter (u.a. UNESCO Sonderbotschafter, Botschafter für Integration) und Unternehmer (in Hamburg betreibt er eine Marketing- und PR-Agentur und berät Firmen, die den Markteintritt in Osteuropa und der Ukraine planen).

Unter die Haut ging der Auftritt der blinden Sabriye Tenberken: Sie gründete mit Ihrem Lebenspartner in Lhasa die erste Blindenschule in Tibet und startete die Stiftung «Braille ohne Grenzen». Seit April 2007 engagieren sie sich in ihrem neusten Projekt - dem Aufbau eines Berufsbildungszentrums für blinde und sehbehinderte Kinder im südindischen Kerala.

Zum Schluss der Veranstaltung wurde der langjährige Moderator Erich Gysling für seine grossen Verdienste geehrt. Nachdem er den Anlass während zwölf Jahren moderiert und zusammen mit Co-Moderatorin Christine Maier auch mitgeprägt hat, wird er dem Swiss Economic Forum in Zukunft als Experte zur Verfügung stehen. Seine Nachfolge tritt Franz Fischlin, bekannt als Redaktor und Moderator der Tagesschau, an.

TEILNEHMER-NACHFRAGE IMMER NOCH STEIGEND Das Swiss Economic Forum hat sich als führendes Wirtschaftstreffen der Schweizer KMU mit einem grossen Nutzwert und einer hochstehenden Teilnehmerqualität einen Namen gemacht. Die gegenüber dem Vorjahr um 32 Prozent höhere Nachfrage nach Teilnahme¬plätzen überstieg das Angebot auch heuer massiv: Über 650 Interessenten konnten nicht berücksichtigt werden. Aus diesem Grund werden die Plätze jeweils unter notarieller Aufsicht zugelost.

DAS SEF IN ZAHLEN Das Swiss Economic Forum wurde 1998 gegründet und 1999 erstmals durchgeführt. CEOs sind Stefan Linder und Peter Stähli. Während dem Anlass stehen 22 Mitarbeitende und Bereichsleiter sowie rund 420 Helferinnen und Helfer im Einsatz. Es nahmen über 1250 hochrangige Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik teil, hinzu kommen 55 Referentinnen und Referenten. Das Budget des Anlasses beträgt 2 Mio. Franken, die jährliche Wertschöpfung in der Region beläuft sich auf rund 5 Mio. Franken.

Das 14. Swiss Economic Forum findet am 7./8. Juni 2012 in Interlaken statt.

Kontakt:

Swiss Economic Forum
C.F.L. Lohnerstrasse 24
3645 Thun-Gwatt

Karin Grossen, Leiterin Medien/PR / karin.grossen@swisseconomic.ch,
079 277 49 15
Peter Stähli, CEO / peter.staehli@swisseconomic.ch, 0848 900 901
Stefan Linder, CEO / stefan.linder@swisseconomic.ch, 0848 900 901

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