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auto-schweiz: Dritter Mobilitäts-Monitor: Die Schweizer lieben ihr Auto - sind aber umweltsensibler geworden

Bern (ots)

"Das Auto ist für uns unverzichtbar": Das sagen 78
Prozent der Schweizerinnen und Schweizer. 89 Prozent bezeichnen das 
Auto "als wichtigen Wirtschaftsfaktor". Dies zwei Kernaussagen aus 
dem von auto-schweiz präsentierten dritten Mobilitäts-Monitor. Zu 
Tage tritt dabei eine zunehmende Umweltsensibilisierung: Die Mehrheit
ist sich der Umwelt- und Lärmbelastung des motorisierten 
Individualverkehrs bewusst. Wenn behördliche Massnahmen mit 
erkennbaren Mehrkosten verbunden sind, ist die Handlungsbereitschaft 
allerdings nicht sehr hoch.
Zum dritten Mal hat das Forschungsinstitut gfs.bern im Auftrag der
Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure auto-schweiz eine 
repräsentative Umfrage unter 1005 Stimmberechtigten in der Schweiz 
durchgeführt. Neben den erneut wiederholten Einstellungsfragen stehen
2009 zwei Schwerpunktthemen im Zentrum: Der Gebrauch von modernen, 
energieeffizienten Autos einerseits und von über 13-jährigen Autos, 
welche modernen ökologischen Kriterien nicht mehr genügen, 
andererseits.
Die Sicht der Schweizerinnen und Schweizer gegenüber dem Auto 
bleibt insgesamt pragmatisch. Wie 2007 gehen die Mehrheiten der 
Befragten davon aus, dass der motorisierte Verkehr in etwa gleich 
viele Vor- wie Nachteile in sich birgt. In Bezug auf die Einstellung 
ist 2009 allerdings eine zunehmende Polarisierung festzustellen. 
Einerseits ist das Automobil nach wie vor ein Erfolgsprodukt mit 
eminentem Nutzen, andererseits haben die Umwelt- und Lärmbedenken 
nochmals zugenommen. Max Nötzli, Präsident von auto-schweiz, dazu: 
"Das Auto ist für Herr und Frau Schweizer ein etablierter 
Alltagsgegenstand. Die Einstellung zum Auto ist zu einem grossen Teil
davon abhängig, wie man das Auto selber nutzt."
Die Nutzung bestimmt das Denken
47 Prozent der Schweizer Stimmberechtigten gehen davon aus, dass 
der motorisierte Individualverkehr gleich viele Vor- wie Nachteile 
hat, 20 Prozent sehen mehr Nachteile, für 31 Prozent stehen die 
Vorteile klar im Vordergrund. Dabei spielt die persönliche Nutzung 
eine wesentliche Rolle. Für Befragte, welche das Auto oft und 
insbesondere auch für berufliche Zwecke nutzen, stehen die Vorteile 
an erster Stelle, während es für Befragte mit tiefer oder gar keiner 
Autonutzung gerade umgekehrt ist. Neu trifft eine verstärkte Kritik 
an Umweltbelastung und Lärm auf diese nutzendominierte Sicht. So ist 
die pragmatische Gruppe der Befürworter mit Lärm- und Umweltbedenken 
gewachsen und macht neu 37 Prozent (plus 12 Prozent im Vergleich zu 
Jahr 2007) aus. Auffallend finden sich hier viele 
Durchschnittsautofahrer, welche das Fahrzeug weder viel, noch gar 
nicht nutzen.
Ingesamt steht die Einstellung zum Auto im 2009 im Zeichen einer 
zunehmenden Polarisierung. Im Jahr 2007 war der Umweltaspekt weniger 
erkennbar wirksam als die Nutzenorientierung. Heute ist dies nicht 
mehr so: Den Umweltbedenken, insbesondere auch den Klimabedenken, 
kommt neu eine ähnlich hohe Bedeutung zu, wie sie auch für die 
Nutzensicht feststellbar ist. Beide Elemente haben im gleichen Rahmen
an Zustimmung hinzugewonnen.
Autokauf: so umweltfreundlich wie möglich
68 Prozent (plus 5 Prozent im Vergleich zu 2007) der Befragten 
können sich vorstellen, beim nächsten Autokauf alternative 
Antriebssysteme zu prüfen, 16 Prozent (minus 6 Prozent im Vergleich 
zu 2007) hingegen nicht. Als Hauptgründe werden Kritik an der 
Technologie sowie finanzielle Bedenken geäussert.Bei den alternativen
Antrieben belegt der Hybridmotor (mit 88 Prozent - plus 5 Prozent im 
Vergleich zu 2007) den ersten Platz. Aber auch der energieeffiziente 
Benzinmotor wird immer beliebter: Neu erachten 84 Prozent (plus 12 
Prozent im Vergleich zu 2007) eine solche Antriebsform als attraktiv.
Flexifuel-Motor, Elektromotor und der umweltfreundliche Dieselmotor 
scheinen für rund 70 Prozent eine gute Alternative darzustellen. 
Deutlich an Zustimmung mit57 Prozent hat der Gas-Antrieb verloren 
(minus 12 Prozent im Vergleich zu 2007). Nach wie vor wollen die 
Schweizerinnen und Schweizer alternative Antriebssysteme beim 
nächsten Autokauf prüfen, sie tun dies aber leicht weniger 
bedingungslos als noch im 2007.
Widerspruch zwischen Handlungsbereitschaft und Umweltsensibilität
Auffällig: die Handlungsbereitschaft, um etwas zum Klima- und 
Umweltschutz beizutragen, nimmt gegenüber 2007 ab. Am deutlichsten 
ist dies bei der Frage nach dem Verzicht auf alte, über 13jährige 
Autos sowie beim sinnvollen Abwägen zwischen öffentlichem und 
Individualverkehr. Die Abnahme der individuellen Massnahmen steht auf
den ersten Blick in einem Widerspruch zu der gesteigerten 
Umweltsensibilität. Durch die aktuelle Wirtschaftskrise sehen die 
Schweizer Stimmberechtigten offensichtlich ihren Spielraum zur Lösung
der Umwelt- und Klimaproblematik eingeschränkter als im Jahr 2007. 
CO2-Ausstoss und tiefer Benzinverbrauch sind nach wie vor aber 
relevante Kaufkriterien, die dazu beitragen könnten, umweltschonender
Auto zu fahren.
Positiveres Bild der Autoindustrie
Auch im 2009 findet eine Mehrheit der Befragten (51 Prozent), dass
sich die Autoindustrie noch mehr zur Verminderung der Abgase 
einsetzen soll. Deutlich gestiegen ist hingegen auch der Anteil 
derjenigen, welche den Einsatz der Autoindustrie für genügend halten 
(von 30 auf43 Prozent). Einerseits führt die aktuell erhöhte 
Sensibilisierung in Finanzfragen zu einer verringerten 
Erwartungshaltung gegenüber der Wirtschaft sowie allen potenziell 
verteuernden Kostenelementen. Andererseits wurden die aktuellen 
weltweiten Bemühungen der Autoindustrie wohlwollend zur Kenntnis 
genommen.
Massnahmen mit direkten Kostenfolgen weniger beliebt
Fast alle Massnahmen der öffentlichen Hand finden im 
Zweijahresvergleich weniger Zustimmung. Vermutlich prägt die 
Wirtschaftskrise aktuell das Meinungsbild rund um den motorisierten 
Individualverkehr wesentlich mit. Die Massnahmen der öffentlichen 
Hand werden leicht weniger stark getragen und die Zustimmung 
schrumpft sichtbar, wenn erkennbare Mehrkosten wie Steuern oder die 
Verteuerung des Benzinpreises für jeden einzelnen absehbar sind. Hohe
Akzeptanz findet sich aber nach wie vor rund um die Förderung 
energieeffizienter Autos und alternativer Energieformen.Alles in 
allem ist eine leicht gewachsene Genügsamkeit und Vorsicht gegenüber 
neuen Massnahmen zu erkennen, sei es auf der individuellen Ebene, in 
der Erwartungshaltung gegenüber der Wirtschaft wie auch in Bezug auf 
den Massnahmenkatalog des Bundes.

Kontakt:

auto-schweiz
Max Nötzli, Präsident
E-Mail: m.noetzli@auto-schweiz.ch

Andreas Burgener, Direktor
Tel.: +41/31/306'65'65
E-Mail: a.burgener@auto-schweiz.ch
Internet: www.auto-schweiz.ch; www.cleverunterwegs.ch

gfs.bern
Urs Bieri
Tel.: +41/31/311'62'07
E-Mail: urs.bieri@gfsbern.ch
Internet: www.gfsbern.ch

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