Alle Storys
Folgen
Keine Story von auto-schweiz / auto-suisse mehr verpassen.

auto-schweiz / auto-suisse

Nutzfahrzeugmarkt wächst trotz Konjunkturschwäche

Bern (ots)

Der Schweizer Markt für neue Nutzfahrzeuge kann sich weiterhin gegen das schwache Wirtschaftswachstum behaupten. Bis Ende September sind die diesjährigen Neuimmatrikulationen von Sachen- und Personen-Transportfahrzeugen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein um 2,8 Prozent auf 31'908 gestiegen. Leichte und schwere Nutzfahrzeuge werden um 3,5 respektive 7,2 Prozent stärker nachgefragt als vor Jahresfrist. Bei den Wohnmobilen ist ein leichter Rückgang auf hohem Niveau zu verzeichnen. Besonders bei Lastwagen steigt der Anteil reinelektrischer Antriebe weiter und liegt seit Jahresbeginn bei 9,8 Prozent.

Das Wirtschaftswachstum soll sich laut der Expertengruppe Konjunkturprognosen des Bundes im laufenden Jahr bei lediglich 1,2 Prozent einpendeln. 2025 könnte die Schweizer Wirtschaft laut den Aussichten wieder mehr Fahrt aufnehmen und um 1,6 Prozent zulegen. Zumindest bei Sachentransportfahrzeugen scheint die Nachfrage nach wie vor ungebrochen - auch wenn sich das Wachstum im Jahresverlauf abgeschwächt hat und in der derzeitigen Phase hier und da noch Nachholbedarf aus der Zeit der Covid-Pandemie gedeckt wird.

So kommt es, dass die schweren Nutzfahrzeuge in den ersten neun Monaten des Jahres um 7,2 Prozent auf 3'632 Neuimmatrikulationen wachsen können. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum können fast alle Gewichtsklassen zulegen, nur zwischen 16 und 18 Tonnen Gesamtgewicht resultiert ein leichter Rückgang der Registrierungen. Fast jeder zehnte neue Lastwagen verfügt mittlerweile über einen vollelektrischen Antrieb, deren Marktanteil liegt seit Jahresbeginn bei 9,8 Prozent - Tendenz weiter steigend. Der Wert aus dem Gesamtvorjahr von 8,8 Prozent (383 von 4'369) wurde somit bereits übertroffen.

Diese Entwicklung stimmt auto-schweiz-Direktor Thomas Rücker optimistisch: "Gerade im Hinblick auf die erstmalige Einführung von CO2-Vorgaben für neue Lastwagen ab 2025 sind steigende Immatrikulationen von E-Trucks eine gute Nachricht. Für die zunehmende Elektrifizierung der Fuhrparks von Transportunternehmen müssen die Rahmenbedingungen aber noch stark verbessert werden. So ist die Schnellladeinfrastruktur vielerorts nicht für Lastwagen ausgelegt, weder beim Platzbedarf noch bei der Leistung. Und die Unsicherheit, wie es mit der Befreiung von der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe für elektrische Antriebe nach 2030 weitergeht, lässt derzeit viele Logistiker zögern. Gerade für den gewerblichen Güterverkehr ist eine Planbarkeit der Investitionen relevant, weil derzeit die Energiezufuhr am Ver- und Entladepunkt im Fokus steht aufgrund der fehlenden öffentlichen Versorgung. Damit betrifft die benötigte Investitionssicherheit Kostenumfänge für Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur."

Die leichten Nutzfahrzeuge (Lieferwagen und leichte Sattelschlepper) können nach drei Quartalen ebenfalls zulegen. Mit 22'473 Neuzulassungen beträgt das Plus 764 Fahrzeuge oder 3,5 Prozent. Das Segment ist generell ein wichtiger Gradmesser für die wirtschaftliche Entwicklung. KMU und Handwerksbetriebe sind nach wie vor auf gewerbliche Transportmobilität angewiesen und investieren in Neufahrzeuge, was für einen intakten Zukunftsglauben und eine gesunde Konjunkturlage spricht.

Neue Personentransportfahrzeuge sind bis Ende September 5'803 auf die Strassen gekommen, ein leichtes Minus zum Vorjahr von 125 oder 2,1 Prozent. Der Rückgang ist grösstenteils auf die Wohnmobile zurückzuführen, deren Zahl innert Jahresfrist um ebenfalls 2,1 Prozent von 5'226 auf 5'117 zurückgeht. Bei den weiteren Fahrzeugkategorien fällt vor allem das starke Wachstum neuer Cars um 42 Prozent von 131 auf 186 auf. Auch dies könnte zum Teil eine Spätfolge der Covid-Pandemie sein, denn Car-Reisen waren zeitweise gar nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen durchführbar - entsprechend investierten Unternehmen einige Zeit lang nicht in neue Fahrzeuge.

Zusammen mit den 175'730 neuen Personenwagen sind von Januar bis September 2024 in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein insgesamt 207'638 neue Motorfahrzeuge in Verkehr gesetzt worden. Im Vergleich zum Vorjahreswert von 213'931 stellt dies einen Rückgang um 6'293 Neuimmatrikulationen oder 2,9 Prozent dar.

Die detaillierten Zahlen nach Marken stehen auf www.auto.swiss zur Verfügung. Die Auswertungen von auto-schweiz basieren auf Erhebungen des Bundes, die Daten sind möglicherweise vorläufig und nicht abgeschlossen.

Pressekontakt:

Christoph Wolnik
Stv. Direktor & Mediensprecher
T 079 882 99 13
christoph.wolnik@auto.swiss

Weitere Storys: auto-schweiz / auto-suisse
Weitere Storys: auto-schweiz / auto-suisse
  • 02.10.2024 – 13:07

    Alternative Antriebe erreichen erstmals 60 Prozent Marktanteil

    Bern (ots) - Die Verbreitung alternativer Antriebssysteme bei neuen Personenwagen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein geht unvermindert weiter. Erstmals nach drei Quartalen erreicht der Marktanteil von Hybrid- und Elektro-Motorisierungen die 60-Prozent-Marke. Drei von fünf der insgesamt 175'730 Neuwagen, die seit Anfang Jahr auf die Strassen der beiden Länder gefahren sind, werden also nicht oder nicht nur ...

  • 03.09.2024 – 15:24

    Auto-Markt spürt Erosion der politischen Rahmenbedingungen

    Bern (ots) - Das übliche Sommerloch hinter sich, das Herbst-Hoch im Blick: Der Markt für neue Personenwagen der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein hat im August 15'927 Immatrikulationen verbucht, 16,1 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn wurden 155'575 Neuzulassungen registriert, diese Zahl liegt 3,6 Prozent unter dem Marktniveau vor Jahresfrist. Der kumulierte Marktanteil der ...

  • 05.08.2024 – 14:14

    Schweizer Auto-Markt bewegt sich auf Vorjahresniveau

    Bern (ots) - Im zurückliegenden Juli sind in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein 18'430 Personenwagen erstmals in Verkehr gesetzt worden, 0,9 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Auch die kumulierte Zahl an Neuwagen seit Jahresbeginn pendelt um den Vorjahresstand: Mit 139'648 liegt sie 1,9 Prozent oder rund 2'700 Immatrikulationen unter dem Vorjahreswert. Den grössten Marktanteil haben neu die Voll- und ...