Eidg.Materialprüf.- u. Forschungsanstalt
EMPA: Zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Hightech - Zweites Wirtschaftsforum von «glow. das Glattal» in der Empa-Akademie in Dübendorf
Dübendorf (ots)
Die zweite Auflage des Wirtschaftsforums «glow. das Glattal» stand am letzten Donnerstagabend ganz im Zeichen von Wirtschaft, Wissenschaft und Hightech. Über hundert Vertreter von Behörden, Gewerbe, Forschung und Entwicklung wohnten in der Empa-Akademie in Dübendorf dem Event bei. Im Mittelpunkt standen das Zusammenspiel von Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, die Angebote der Empa und das Thema Wissensmanagement. Otto Halter, Präsident des Wirtschaftsforums, forderte in seiner Rede die Wirtschaftsvertreter auf, die Zusammenarbeit mit «glow. das Glattal» zu institutionalisieren.
Die Empa ist für die Region und ihre Betriebe von grosser Bedeutung. Sie zählt zu den weltweit führenden Zentren in den Sparten Material- und Umwelttechnik. Zentrale Aktivitäten dieser in den ETH-Bereich eingegliederten Technologie-Institution des Bundes sind die Forschung und Materialuntersuchung. Spezialisten befassen sich auf über 30 Fachgebieten zudem mit Entwicklung, Beratung und Wissensvermittlung. Die Empa-Akademie vermittelt in Veranstaltungen und Publikationen neueste Erkenntnisse aus diesen Arbeiten. Diverse Referenten gewährten anlässlich des zweiten Wirtschaftsforums vom Donnerstag interessante Einblicke in diese faszinierende Welt der Technologie und des Wissensmanagements. Exemplarisch zeigte Professor Urs Meier auf, wie die Empa in der Vergangenheit mit regionalen Betrieben praxisorientierte gemeinsame Entwicklungen erarbeitet hat.
Von Nanotechnologie bis Fluglärmkarten
In der Folge führte Manfred Roth (Oberflächen- und Fügetechnik) durch die schwer vorstellbare Nanowelt. Mit ihrer Dimension von ein millionstel Millimeter (!) ist sie technologisch betrachtet ausserordentlich bedeutsam. Andreas Leemann von der Abteilung Beton/Bauchemie zeigte auf, wie das Baustoffrecycling im Rahmen einer nachhaltigen Nutzung unserer begrenzten Rohstoffvorräte zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Rümlanger Firma Eberhard hat auf diesem Gebiet in Zusammenarbeit mit der Empa Massstäbe gesetzt. Ein weiteres interessantes Projekt stellte Thomas Graule vor. Weltweit haben mehr als 1 Milliarde Menschen keinen Zugang zu gesundem, von Krankheitserregern freiem Trinkwasser. Zusammen mit der Walliseller Firma Katadyn entwickelte die Empa ein neues, kostengünstiges Herstellungsverfahren für keramische Filterelemente zur Wasserentkeimung.
Für die Region von speziellem Interesse war das Referat von Kurt Eggenschwiler, Abt. Akustik/Lärmbekämpfung. Er erläuterte das Verfahren der parzellengenauen Fluglärmkarten aus dem Empa-Hause. Eggenschwiler machte darauf aufmerksam, dass die heute benutzten Lärmmasse Krücken seien. Trotzdem lieferten Messungen und Berechnungen auf physikalischer Basis unverzichtbare Entscheidungsgrundlagen. Nachdem Markus Koschenz die mit regenerativen Energiequellen konditionierten 90-Meter-Towers von Oerlikon vorgestellt hatte, offenbarte Niklaus Kläntschi das weitläufige Themengebiet des Wissensmanagements. "Die Direktion der Empa erachtet ein funktionierendes, die strategischen Zielsetzungen unterstützendes Wissensmanagement als wichtigen Erfolgs- und Wettbewerbsfaktor für eine wissensintensive Forschungsinstitution", resümierte er.
Intensive Zusammenarbeit erwünscht
«glow. das Glattal» - als Zusammenschluss der acht Glattalgemeinden Bassersdorf, Dietlikon, Dübendorf, Kloten, Opfikon, Rümlang, Wallisellen und Wangen-Brüttisellen - hat laut Otto Halter, Präsident, die fruchtbare Zusammenarbeit mit der Wirtschaft in den vergangenen zwölf Monaten intensiviert. Die direkten Kontakte der politisch Verantwortlichen zu den ansässigen Unternehmungen soll in Zukunft aber noch aktiver gepflegt und institutionalisiert werden. Diesen Wunsch äusserte Halter mit der Absicht, entsprechende Rückmeldungen aus Handel und Gewerbe zu erhalten. Ganz in diesem Sinne steht die Verpflichtung des neuen Standortförderers für die Region, Christoph Lang. Während die örtliche Wirtschaftsförderung ganz klar in den Händen der einzelnen Stadt- und Gemeindeverantwortlichen liegt, soll die regionale Standortförderung vom 49-jährigen Lang betrieben werden. Seine Aufgabe wird es ab dem 1. November auf Mandatsbasis sein, die Vorteile dieser zentralen Region neuen Unternehmungen auf zu zeigen, was die lokalen Bemühungen optimal ergänzen wird.
Glattalbahn aufgegleist
In engem Zusammenhang mit den verkehrstechnischen Fragen im Glattal, die schliesslich auch für Firmen von äusserst bedeutender Natur sind, steht das Projekt Glattalbahn. Trotz der wirtschaftlichen Situation zeigte sich Otto Halter am Donnerstagabend davon überzeugt, mit dieser Bahn heute entscheidende Probleme von morgen lösen zu können. Regierung und Kantonsrat seien diesen Argumenten gefolgt und hätten den erforderlichen Kredit mit grosser Mehrheit bewilligt. Die Opposition habe indes das Referendum angekündigt und so werde es wohl zu einer kantonalen Volksabstimmung im nächsten Jahr kommen. Der Verein Chance Glattal unter dem Präsidium von Ständerat Hofmann bereite nun die Bildung eines schlagkräftigen Pro- Glattalbahn-Abstimmungskomitees vor.
Das Forum bot eine ideale Plattform für Gespräche und Kontaktpflege zwischen den anwesenden Gemeinde- und Stadtpräsidenten/-schreiber der Region «glow. das Glattal» und den Vertretern der Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung. So wird einer dritten Auflage des Wirtschaftsforums im nächsten Jahr nichts im Wege stehen.
Auskunft bei: Otto Halter, Stadtpräsident Opfikon und Präsident des Wirtschaftsforums «glow. das Glattal», Tel. 01 830 73 73 oder 079 434 10 75, E-Mail: halter-otto@bluewin.ch
Weitere Informationen: http://www.glow.ch/ (zum Wirtschaftsforum) und http://www.empa.ch/ (zu den Empa-Referaten)
Empa, Abteilung Kommunikation/Marketing, Martina Peter, Tel. 01 823 49 87, E-Mail: martina.peter@empa.ch