Medienmitteilung: "Die Angst vor dem Coronavirus könnte viele Versicherte von einer Wahlfranchise abhalten"
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Medienmitteilung
Comparis zu den Grundversicherungsprämien 2021
"Die Angst vor dem Coronavirus könnte viele Versicherte von einer Wahlfranchise abhalten"
Die Grundversicherungsprämien steigen per 2021 durchschnittlich nur um 0,5 Prozent. Die Bandbreite von den tiefsten zu den höchsten Prämien ist in den einzelnen Kantonen bzw. Prämienregionen allerdings nach wie vor sehr gross. "Für viele Leute, die wegen der Corona-Krise weniger Geld im Portemonnaie haben, steigt die Prämienbelastung jedoch massiv", warnt Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly. Die Angst, am Coronavirus zu erkranken, könnte wiederum viele Versicherte von einer Wahlfranchise abhalten.
Zürich, 22. September 2020 - Nach 2019/2020 steigen die Krankenkassenprämien 2020/2021 mit 0,5 Prozent das zweite Mal in Folge weniger stark als die Kosten für die versicherten medizinischen Leistungen. Diese steigen jeweils um die 3 Prozent. Das zeigt die Analyse* der KOF Konjunkturforschungsstelle im Auftrag des Online-Vergleichsdienstes comparis.ch.
Wegen Corona steigt für viele Versicherte die Prämienbelastung
Viele Versicherte beklagen bei Umfragen** die zu hohen Krankenkassenprämien. "Für viele Leute, die wegen der Corona-Krise weniger Geld im Portemonnaie haben, steigt die Prämienbelastung massiv", warnt Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly. Das zeigt auch eine Analyse*** von Comparis von Anfang September: Im ungünstigsten Fall stiegen die Haushaltsausgaben für die Grundversicherungsprämien auf bis zu 16 Prozent.
"Die Angst, am Coronavirus zu erkranken, könnte wiederum viele Versicherte von einer Wahlfranchise abhalten", befürchtet er. Oft hätten die Versicherten aber keine Ahnung, wie viel sie sparen könnten, oder überschätzen den Vergleichs- und Wechselaufwand.
Grosse Prämienbandbreite wegen unterschiedlicher Reservesituation
Die Zahlen der von den Krankenkassen in diesem Jahr abgerechneten medizinischen Leistungen zeigen: Zwar gab es teils hohe Umsatzeinbussen während des Lockdowns je nach Leistungserbringer. Über das ganze Jahr hinweg betrachtet, wird Corona jedoch das Kostenwachstum nicht spürbar bremsen.
"Die Prämien können nur dann weniger stark steigen als die Kosten, wenn die Krankenversicherer Reserven abbauen", so der Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly. Das ist heuer der Fall. Im Schnitt steigen die Grundversicherungsprämien 2021 um 0,5 Prozent. Das hat heute der Bundesrat bekannt gegeben.
Die meisten Kassen können sich einen Reserveabbau leisten. Sie hatten Anfang 2020 insgesamt über 8 Milliarden Franken Reserven. "Da aber nicht alle Kassen in der gleich komfortablen finanziellen Lage sind, ist die Bandbreite zwischen den höchsten und tiefsten Prämien in den einzelnen Kantonen und Prämienregionen sehr gross", beobachtet Schneuwly. Entsprechend gross sei deshalb das Sparpotenzial bei der obligatorischen Krankenversicherung.
Nicht nur der Preis zählt
"Günstig" heisst allerdings nicht immer "gut" im Sinn einer perfekten Servicequalität. So bieten die Krankenkassen zwar in der Grundversicherung alle dieselben Leistungen an. Doch unterscheidet sich die Dienstleistungsqualität gegenüber den Kunden. So lassen vor allem viele günstige Kassen ihre Versicherten die Rechnungen für medizinische Behandlungen vorschiessen (Prinzip des "tiers garant"). "Wer knapp bei Kasse ist und hohe medizinische Kosten hat, sollte sich deshalb unbedingt vor einem Kassenwechsel bezüglich der Abrechnungsmodalitäten erkundigen", empfiehlt Schneuwly. Ein guter Anhaltspunkt für die Beurteilung der Qualität einer (neuen/anderen) Krankenkasse seien die Kundenzufriedenheitsnoten.
*KOF-Gesundheitsprognose: https://www.comparis.ch/comparis/press/medienmitteilungen/artikel/2019/krankenkasse/prognose-gesundheitsausgaben-kof/2020-2021
*** Comparis-Analyse zur Prämienbelastung:
Weitere Informationen: Felix Schneuwly Krankenkassen-Experte Telefon: +41 79 600 19 12 E-Mail: media@comparis.ch comparis.ch Über comparis.ch Mit über 100 Millionen Besuchen im Jahr zählt comparis.ch zu den meistgenutzten Schweizer Websites. Das Unternehmen vergleicht Tarife und Leistungen von Krankenkassen, Versicherungen, Banken sowie Telecom-Anbietern und bietet das grösste Schweizer Online-Angebot für Autos und Immobilien. Dank umfassender Vergleiche und Bewertungen bringt das Unternehmen Transparenz in den Markt. Dadurch stärkt comparis.ch die Entscheidungskompetenz der Konsumenten. Gegründet 1996 vom Ökonomen Richard Eisler beschäftigt das Unternehmen heute rund 180 Mitarbeiter in Zürich.