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Medienmitteilung: Keine einzige grosse Krankenkasse schafft es aufs Podest der tiefsten Verwaltungskosten

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Medienmitteilung

Comparis-Analyse zu Grundversicherungskosten

Keine einzige grosse Krankenkasse schafft es aufs Podest der tiefsten Verwaltungskosten

Die Unterschiede bei der Höhe der Verwaltungskosten der Krankenkassen sind riesig: Die Krankenkasse Luzerner Hinterland ist mit 105.30 Franken Verwaltungskosten pro versicherte Person 2021 die effizienteste, die Krankenkasse Institut Ingenbohl mit 849 Franken die ineffizienteste. Das zeigt eine Analyse von comparis.ch. «Keine einzige grosse Krankenkasse schafft es zudem aufs Effizienzpodest. Das ist angesichts des Massengeschäfts erstaunlich», sagt Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly.

Zürich, 13. Oktober 2022 – Die aktuellen Daten des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zeigen: Die Verwaltungskosten der 50 Krankenversicherungen betrugen 2021 im Schnitt 5,2 Prozent der Prämien bzw. 197.65 Franken pro versicherte Person. Im Vorjahr waren es 4,9 Prozent bzw. 184.10 Franken gewesen. Der Online-Vergleichsdienst Comparis hat auch heuer den Zusammenhang zwischen Verwaltungskosten und Prämien untersucht.

Die Krankenkasse Luzerner Hinterland war 2021 am effizientesten

Die effizienteste Kasse war demnach 2021 die Krankenkasse Luzerner Hinterland. Sie steigerte ihre Verwaltungskosten um 0.70 Franken gegenüber dem Vorjahr (von 104.60 auf 105.30 Franken) und gab letztes Jahr 2,7 Prozent pro versicherte Person für die Verwaltung aus. Im Schnitt zahlten die Versicherten hier 3’585.00 Franken Grundversicherungsprämien.

An zweiter Stelle folgt die Sumiswalder Krankenkasse. Hier stiegen die Verwaltungskosten von 99.55 auf 108.10 Franken pro versicherter Person. Mit 118.00 Franken (0.70 Franken weniger gegenüber dem Vorjahr) war die Sodalis-Gesundheitsgruppe die dritteffizienteste Kasse.

«Keine einzige grosse Krankenkasse schafft es aufs Effizienzpodest. Das ist angesichts des Massengeschäfts erstaunlich», so Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly. Dass es in diesem stark digitalisierten Massengeschäft keine der 10 grössten Krankenversicherungen in die Spitzenränge geschafft habe, sei bedenklich und spreche für die kleinen, regional tätigen Kassen ohne grosse Teppichetagen.

43,2 Prozent höhere Prämien bei der ineffizientesten Kasse

Am höchsten waren wie schon in den Vorjahren auch 2021 die Verwaltungskosten bei der Krankenkasse Institut Ingenbohl. Sie gab 848.80 Franken pro versicherter Person für die Verwaltung aus. Das sind 182.60 Franken mehr als noch im Jahr zuvor. Die Versicherten zahlten hier letztes Jahr durchschnittlich 5’134.20 Franken Prämien. Das sind 743.50 Franken bzw. 43,2 Prozent mehr als bei der Krankenkasse Luzerner Hinterland.

Im Viertel der Kassen mit den höchsten Verwaltungskosten befanden sich 2021 verschiedene grosse und mittlere Krankenversicherer, so die Avenir Assurance Maladie SA, Vivao Sympany AG, Mutuel Assurance Maladie SA und die KPT Krankenkasse AG. «Es kann sein, dass ein Versicherer vorübergehend hohe Verwaltungskosten hat, weil er zum Beispiel viel in die Digitalisierung investiert. Grosse Kassen, die permanent hohe Verwaltungskosten haben, machen aber etwas falsch», kommentiert der Comparis-Experte.

Tiefste Durchschnittsprämien bei Glarner Krankenversicherung

Die tiefsten Prämien zahlten Versicherte letztes Jahr bei der Glarner Krankenversicherung mit im Schnitt 3’007.90 Franken. Mit Verwaltungskosten von 280.95 Franken pro versicherter Person lag die Glarner Krankenversicherung im letzten Viertel aller Kassen in puncto Effizienz.

An zweiter Stelle folgte Sanagate AG mit einer Durchschnittsprämie von 3’043.20 Franken und Verwaltungskosten von 121.75 Franken. Die CSS-Tochter Sanagate wurde per Januar 2022 in die CSS-Tochter Arcosana überführt. Arcosana wird per Januar 2023 in die CSS überführt.

Auf dem dritten Platz punkto Prämienkosten landete Sanavals Gesundheitskasse mit einer Durchschnittsprämie von 3’056.55 Franken. Sanavals Gesundheitskasse gab letztes Jahr 162.85 Franken pro Person für die Verwaltung aus. «Wer hohe Verwaltungskosten und tiefe Prämien hat, investiert das Geld der Kundinnen und Kunden insgesamt gut», erklärt Schneuwly.

Am meisten zahlten Versicherte bei der Krankenkasse Institut Ingenbohl

Am höchsten war die durchschnittliche Jahresprämie 2021 bei der Krankenkasse Institut Ingenbohl mit 5’134.15 Franken. Krankenkasse Institut Ingenbohl belegt bezüglich Effizienz den 50. Platz unter den 50 Krankenkassen, mit Verwaltungskosten von 848.80 Franken pro Person.

Nur knapp weniger, nämlich 4’466.35 Franken, zahlten Versicherte bei Mutuel Assurance Maladie SA. Die Kasse verzeichnet Verwaltungskosten von 260.90 Franken und befindet sich damit im letzten Effizienzviertel. Die drittteuerste Kasse war Moove Sympany AG mit einer Durchschnittsprämie von 4’437.35 Franken und Verwaltungskosten von 261.65 Franken. «Dass Versicherer mit hohen Verwaltungskosten und hohen Prämien nicht mehr Kunden und Kundinnen verlieren, spricht nicht für rationale Entscheide der Kundschaft», sagt Schneuwly.

Anstieg der Verwaltungskosten um 15,7 Prozent

Zwischen 2017 und 2021 sind die Verwaltungskosten pro Person im Durchschnitt von 170.90 auf 197.65 Franken pro versicherte Person (+15,7 Prozent) gestiegen. Die Prämien sind im gleichen Zeitraum von 3’605 auf 3’788 Franken gestiegen (+5 Prozent). «Dass die Verwaltungskosten trotz Wettbewerb und Digitalisierung stärker steigen als die Prämien, ist auf schlechte Regulierung zurückzuführen, welche die Bürokratiekosten bei den Versicherern und bei den medizinischen Leistungserbringern erhöht», erklärt der Comparis-Fachmann.

Comparis-Effizienzpreis

Um die Anstrengungen der Krankenkassen für eine noch effizientere Verwaltung transparent zu machen, verleiht der Online-Vergleichsdienst comparis.ch seit 2015 den Effizienzpreis. Ausgezeichnet werden die Schweizer Krankenversicherer mit dem tiefsten Verwaltungsaufwand.

Als effizient gilt eine Krankenkasse gemäss diesem Ranking, wenn sie zum besten Viertel der Krankenkassen mit den tiefsten Verwaltungskosten gehört. Bewertet wird der Verwaltungsaufwand je versicherte Person in Franken.

Für das Jahr 2021 liegt die Effizienzgrenze bei 162.88 Franken pro versicherte Person. Die Zahlen beruhen auf den neuesten offiziellen Aufsichtsdaten für die Obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP), die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) jedes Jahr veröffentlicht. Stand Herbst 2022.

Weitere Informationen:

Felix Schneuwly
Krankenkassen-Experte 
Telefon: 079 600 19 12
E-Mail:  media@comparis.ch
comparis.ch

Über Comparis
Mit über 80 Millionen Besuchen im Jahr zählt comparis.ch zu den meistgenutzten Schweizer Websites. Das Unternehmen vergleicht Tarife und Leistungen von Krankenkassen, Versicherungen, Banken sowie Telecom-Anbietern und bietet das grösste Schweizer Online-Angebot für Autos und Immobilien. Dank umfassender Vergleiche und Bewertungen bringt das Unternehmen Transparenz in den Markt. Dadurch stärkt comparis.ch die Entscheidungskompetenz von Konsumentinnen und Konsumenten. Gegründet 1996 vom Ökonomen Richard Eisler beschäftigt das Unternehmen heute rund 200 Mitarbeitende in Zürich. 
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