Medienmitteilung: Inflation: Für einen Apéro müssen Konsumierende nun tiefer in die Tasche greifen
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Comparis-Konsumentenpreisindex April 2023
Inflation: Für einen Apéro müssen Konsumierende nun tiefer in die Tasche greifen
Die Preise für Alltagsgüter sind im April gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,1 Prozent gestiegen und bewegen sich weiterhin auf deutlich erhöhtem Niveau. Das zeigt der Comparis-Konsumentenpreisindex*. «Die Lebensmittel sind in den vergangenen 12 Monaten markant teurer geworden. Mit dem Frühling kommt die Zeit der Apéros unter freiem Himmel. Jedoch müssen die Konsumierenden nun deutlich tiefer in die Tasche greifen», sagt Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert. So sind zum Beispiel Bier, Natürliche Mineralwasser, Süssgetränke sowie Likör und Apéro-Getränke deutlich teurer geworden.
Zürich, 17. Mai 2023 – Der Comparis-Konsumentenpreisindex in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH misst die gefühlte Inflation der Konsumentinnen und Konsumenten. Dazu wird ausschliesslich die Preisentwicklung von regelmässig konsumierten Gütern wie zum Beispiel Lebensmitteln, Medikamenten und Kleidung betrachtet. Die Teuerungsrate wird um Mieten und andere dauerhafte Güter bereinigt.
Laut dem Comparis-Konsumentenpreisindex sind im April 2023 die Preise für Alltagsgüter in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,1 Prozent gestiegen. Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) des Bundesamtes für Statistik (BFS) stieg um 2,6 Prozent.
Inflation gegenüber Vormonat unverändert
Gegenüber März 2023 sind die Preise im Schweizer Comparis-Warenkorb unverändert geblieben (LIK: ebenfalls unverändert). Im Monat zuvor waren die Kosten für Alltagsgüter um 0,5 Prozent gestiegen (LIK: plus 0,2 Prozent).
«Insgesamt bleibt die Inflation auf einem deutlich erhöhten Stand. Von einer Entspannung der Lage kann keine Rede sein», sagt Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert.
Stärkster Preisanstieg gegenüber Vormonat
Im April haben sich verschiedene Produkte gegenüber dem Vormonat verteuert. Am stärksten sind die Preise für den Luftverkehr gestiegen, um 6,1 Prozent (März: plus 9,8 Prozent). Konsumierende müssen auch mehr Geld für Pauschalreisen bezahlen – die Preise sind im April um 4,9 Prozent gestiegen (März: plus 7,0 Prozent).
«Flugreisende brauchen derzeit starke Nerven: Neben anhaltenden Streiks und Fachkräftemangel an den Flughäfen werden die Flugpreise weiter erhöht. Eine Trendwende scheint nicht in Sicht», meint Renkert.
Weiter unter den Top 5 der am stärksten verteuerten Güter sind Damenbekleidung (plus 3,9 Prozent), Kinderbekleidung (plus 3,3 Prozent) sowie Kleine elektrische Haushaltsgeräte (plus 2,4 Prozent).
Kosten für einen Apéro deutlich gestiegen
Die Lebensmittel sind im Vorjahresvergleich deutlich teurer geworden. Dazu zählen auch die Kosten für einen Apéro. So haben sich die Preise für Bier um 7,7 Prozent, für Süssgetränke und Natürliche Mineralwasser jeweils um 7,0 Prozent, für Likör und Apéro-Getränke um 5,6 Prozent und für Frucht- und Gemüsesäfte um 5,1 Prozent erhöht.
Stärkste Preisrückgänge im Vergleich zum Vorjahresmonat
Vor 12 Monaten bezahlten Konsumierende für Treibstoff demgegenüber deutlich mehr als im April 2023. Gemäss der Comparis-Analyse sind die Preise im Vorjahresvergleich um 10,4 Prozent gesunken. Am zweitstärksten vergünstigten sich die Preise von anderen Gesundheitsleistungen, sie lagen 3,6 Prozent tiefer als noch im April 2022.
Weiter gesunken sind die Preise auch für Telekommunikation (minus 3,4 Prozent), Speichermedien und Inhalte (minus 3,3 Prozent) sowie Medikamente (minus 2,5 Prozent).
Schweiz liegt bei Teuerung im europäischen Vergleich weit hinten
Der Blick über die Landesgrenze hinaus zeigt: Im Vergleich zum Vorjahresmonat war die Teuerung in der Schweiz tiefer als in der Eurozone. Gemäss Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, sind die Preise in diesem Zeitraum in den Euroländern um 7,0 Prozent gestiegen (gesamte EU: plus 8,3 Prozent). Im April lag die Inflationsrate bei 0,7 Prozent (gesamte EU: 0,9 Prozent).
«Die Schweizerische Nationalbank (SNB) versucht energisch, die Inflation mit Zinserhöhungen in den Griff zu bekommen. Hinzu kommen Devisenverkäufe, um den Franken stark zu halten und die Inflation aus dem Ausland nicht zu importieren. Dies zeigt Wirkung im internationalen Vergleich», erklärt Renkert.
Höchste Teuerung bei kinderlosen Paaren ab 65 Jahren
Die höchste Teuerung erlebten in den letzten 12 Monaten Paare ab 65 Jahren ohne Kinder. Sie fühlen aktuell eine Teuerungsrate von 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch im April wurde für sie das Leben verglichen mit dem Vormonat um 0,1 Prozent teurer.
Rein rechnerisch spüren nach Haushaltstyp Einpersonenhaushalte unter 65 Jahren prozentual am wenigsten. Mit einem Indexstand von 107,1 hat die gefühlte Teuerung bei ihnen in den letzten 12 Monaten 2,9 Prozent betragen.
Haushalte in der höchsten Einkommensklasse spüren die Inflation am meisten
Betrachtet man das Einkommen, hat sich das Leben im Vergleich zum Vorjahr für die höchste Einkommensklasse am stärksten verteuert. Der Konsumentenpreisindex ist für diese Klasse um 3,4 Prozent gestiegen. Im April lag die Teuerung bei plus 0,1 Prozent.
Am schwächsten von der Teuerung betroffen war die mittlere bis hohe Einkommensklasse. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise für sie um 2,9 Prozent gestiegen. Im vergangenen Monat blieben die Konsumpreise für die mittlere bis hohe Einkommensklasse unverändert.
Niedrigste Teuerung in der italienischen Schweiz
Unterteilt nach Sprachregionen ergibt sich folgendes Bild: Die deutsche und rätoromanische Schweiz verzeichneten mit plus 3,2 Prozent die höchste Teuerung im Vergleich zum Vorjahr. Im April stieg das Preisniveau um 0,1 Prozent.
Die vergleichsweise tiefste Teuerung gegenüber dem Vorjahr hatte die italienische Schweiz mit plus 2,8 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat wurde das Leben im April dort um 0,1 Prozent günstiger.
*Comparis-Konsumentenpreisindex
Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) misst Preisveränderungen anhand eines repräsentativen Warenkorbs von rund 1'050 Waren und Dienstleistungen. Eine anhaltende Abnahme des Geldwertes bzw. eine Erhöhung des durchschnittlichen Preisniveaus bezeichnet dabei die Inflation. Der LIK umfasst 12 Hauptkategorien, darunter auch langfristige Investitionen und Wohnungsmieten. Grosse Ausgabenposten, wie etwa die Prämien für die Sozialversicherungen oder die direkten Steuern, sind demgegenüber nicht erfasst. Der LIK widerspiegelt somit nicht die tatsächlich gefühlte Teuerung der Konsumentinnen und Konsumenten.
Der Comparis-Konsumentenpreisindex in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH bildet die gefühlte Inflation ab, indem er die LIK-Daten um Mieten und dauerhafte Güter wie Personenwagen und Möbel bereinigt. Zudem werden explizit einzelne Haushaltsgruppen, Einkommensklassen und Sprachregionen berücksichtigt.
Die Datengrundlage für den Comparis-Konsumentenpreisindex besteht aus dem Landesindex der Konsumentenpreise ( LIK) sowie der Haushaltsbudgeterhebung (HABE). Die Gewichtungen für die neuen Preisindizes werden aus der HABE konstruiert. Danach werden verkettete Laspeyres-Indizes mit den Preisreihen des LIK berechnet. Die Indexbasis ist Dezember 2017 (entspricht 100 Prozent).
Weitere Informationen:
Dirk Renkert Finanz-Experte Telefon: 044 360 53 91 E-Mail: media@comparis.ch comparis.ch/hypoplus
Über comparis.ch
Mit über 80 Millionen Besuchen im Jahr zählt comparis.ch zu den meistgenutzten Schweizer Websites. Das Unternehmen vergleicht Tarife und Leistungen von Krankenkassen, Versicherungen, Banken sowie Telecom-Anbietern und bietet das grösste Schweizer Online-Angebot für Autos und Immobilien. Dank umfassender Vergleiche und Bewertungen bringt das Unternehmen Transparenz in den Markt. Dadurch stärkt comparis.ch die Entscheidungskompetenz von Konsumentinnen und Konsumenten. Gegründet 1996 vom Ökonomen Richard Eisler beschäftigt das Unternehmen heute über 200 Mitarbeitende in Zürich.