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Medienmitteilung: Gender Gap bei Schuhen: Frauen zahlen zunehmend mehr als Männer

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Medienmitteilung

Comparis-Konsumentenpreisindex Mai 2023

Gender Gap bei Schuhen: Frauen zahlen zunehmend mehr als Männer

Die Preise für Alltagsgüter sind im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,5 Prozent gestiegen und bewegen sich weiter auf deutlich erhöhtem Niveau. Das zeigt der Comparis-Konsumentenpreisindex*. Einzelne Produkte fallen besonders auf, etwa die gestiegenen Preise für Damenschuhe. «Hier öffnet sich eine Gender-Preisschere», sagt Comparis-Finanzexperte Michael Kuhn. «Die generelle Teuerung in der Schweiz bleibt hoch und eine nachhaltig deutliche Abschwächung des Preisniveaus ist noch nicht in Sicht.»

Zürich, 15. Juni 2023 – Der Comparis-Konsumentenpreisindex in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH misst die gefühlte Inflation der Konsumentinnen und Konsumenten. Dazu wird ausschliesslich die Preisentwicklung von regelmässig konsumierten Gütern wie zum Beispiel Lebensmitteln, Medikamenten oder Kleidung betrachtet. Die Teuerungsrate wird damit um Mieten oder andere dauerhafte Güter bereinigt.

Laut dem Comparis-Konsumentenpreisindex sind im Mai 2023 die Preise für Alltagsgüter in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,5 Prozent gestiegen. Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) des Bundesamtes für Statistik (BFS) stieg um 2,2 Prozent.

Inflation gegenüber Vormonat gestiegen

Gegenüber April 2023 sind die Preise im Schweizer Comparis-Warenkorb gestiegen, nämlich um 0,4 Prozent (LIK: plus 0,3 Prozent). Im Monat zuvor waren die Kosten für Alltagsgüter stabil geblieben (auch beim LIK gab es keine Veränderung).

«Die generelle Teuerung in der Schweiz bleibt hoch und eine nachhaltig deutliche Abschwächung des Preisniveaus ist noch nicht in Sicht», sagt Comparis-Finanzexperte Michael Kuhn.

Stärkster Preisanstieg gegenüber Vormonat

Im vergangenen Monat haben sich verschiedene Produkte verteuert. Am stärksten sind die Preise für Margarine, Speisefette und -öle gestiegen, um 8,0 Prozent (April: minus 4,2 Prozent).

Konsumierende müssen auch mehr Geld für Schaumwein (Detailhandel) bezahlen – die Preise sind im Mai um 6,0 Prozent gestiegen (April: minus 8,3 Prozent).

Weiter unter den Top 5 der am stärksten verteuerten Güter sind Zucker (plus 4,5 Prozent), Natürliche Mineralwasser (plus 4,5 Prozent) sowie Weisswein (plus 4,2 Prozent).

Damenschuhe haben sich stärker verteuert als Herrenschuhe

Damenschuhe wurden im Mai im Vergleich zum Vormonat um 3,1 Prozent teurer. Das ist auf den ersten Blick zwar ein überdurchschnittlicher Preisanstieg, mehr jedoch nicht. Auf den zweiten Blick zeigt sich ein deutlicher Geschlechterunterschied bei der Preisentwicklung von Schuhen. «Hier öffnet sich eine Gender-Preisschere», sagt Comparis-Finanzexperte Michael Kuhn.

«Während Herrenschuhe häufig über mehrere Saisons verkauft werden können, sind Frauenschuhe stärker dem Modetrend unterworfen», erklärt Kuhn. Dadurch steige das Risiko für Schuhverkäufer, auf der Ware sitzenzubleiben. Dieses Risiko ist einer der Hauptgründe für den höheren Preis für Damenschuhe.

Das wird bei der Entwicklung des rollenden 12-Monats-Durchschnitts der Preis-Indizes** offensichtlich: Obwohl Frauenschuhe schon zuvor mehr kosteten als Männerschuhe, öffnet sich der Geschlechtergraben ab 2022 deutlich. Allerdings: Gemäss Comparis-Berechnungen gingen die Preise für Schuhe im 20-jährigen Langzeitvergleich generell zurück – für Damenschuhe (minus 9 Prozent) jedoch weniger als für Herrenschuhe (minus 14 Prozent). Im gleichen 20-Jahres-Zeitraum wurde Frauenbekleidung 20 Prozent teurer und die Preise für Männerbekleidung kletterten nur um 12 Prozent.

Stärkste Preisrückgänge im Vergleich zum Vormonat

Im Mai sind einige Produkte günstiger geworden. So bezahlten Konsumierende etwa für die Parahotellerie 5,7 Prozent weniger als noch im April. Auch Energie zum Heizen (Gas, Heizöl, Brennholz und Fernwärme)* wurde günstiger, nämlich um 4,4 Prozent.

Weiter sanken die Preise für den Luftverkehr (minus 3,4 Prozent), Süsswaren (minus 1,2 Prozent) sowie Schreib- und Zeichenmaterial (minus 1,1 Prozent).

Schweiz liegt bei Teuerung im europäischen Vergleich weit hinten

Der Blick über die Landesgrenze hinaus zeigt: Im Vergleich zum Vorjahresmonat war die Teuerung in der Schweiz tiefer als in der Eurozone. Gemäss Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, sind die Preise in diesem Zeitraum in den Euroländern um 6,1 Prozent gestiegen (gesamte EU: plus 8,1 Prozent). Im Mai lag die Inflationsrate bei 0 Prozent (gesamte EU: 0,6 Prozent).

Höchste Teuerung bei kinderlosen Paaren ab 65 Jahren

Die höchste Teuerung erlebten in den letzten 12 Monaten Paare ab 65 Jahren ohne Kinder. Sie fühlen aktuell eine Teuerungsrate von 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Auch im Mai wurde für sie das Leben verglichen mit dem Vormonat noch einmal teurer, um 0,4 Prozent.

Rein rechnerisch spüren nach Haushaltstyp Einpersonenhaushalte unter 65 Jahren prozentual am wenigsten. Mit einem Indexstand von 107,4 hat die gefühlte Teuerung bei ihnen in den letzten 12 Monaten 2,3 Prozent betragen.

Haushalte in der höchsten Einkommensklasse spüren die Inflation am meisten

Betrachtet man das Einkommen, hat sich das Leben im Vergleich zum Vorjahr für die höchste Einkommensklasse am stärksten verteuert. Der Konsumentenpreisindex ist für diese Klasse um 2,8 Prozent gestiegen. Im Mai lag die Teuerung bei plus 0,4 Prozent.

Am schwächsten von der Teuerung betroffen war die mittlere bis hohe Einkommensklasse. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise für sie um 2,3 Prozent gestiegen. Im vergangenen Monat wurde der Konsum für die mittlere bis hohe Einkommensklasse um 0,4 Prozent teurer.

Höchste Teuerung in der Deutschschweiz

Unterteilt nach Sprachregionen ergibt sich folgendes Bild: Die deutsche und die rätoromanische Schweiz verzeichneten mit plus 2,6 Prozent die höchste Teuerung im Vergleich zum Vorjahr. Im Mai stieg das Preisniveau um 0,4 Prozent.

Die vergleichsweise tiefste Teuerung gegenüber dem Vorjahr hatte die italienische Schweiz mit plus 2,2 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat wurde dort das Leben im Mai um 0,4 Prozent teurer.

*Comparis-Konsumentenpreisindex

Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) misst Preisveränderungen anhand eines repräsentativen Warenkorbs von rund 1’050 Waren und Dienstleistungen. Eine anhaltende Abnahme des Geldwertes bzw. eine Erhöhung des durchschnittlichen Preisniveaus bezeichnet dabei die Inflation. Der LIK umfasst 12 Hauptkategorien, darunter auch langfristige Investitionen und Wohnungsmieten. Grosse Ausgabenposten, wie etwa die Prämien für die Sozialversicherungen oder die direkten Steuern, sind demgegenüber nicht erfasst. Der LIK widerspiegelt somit nicht die tatsächlich gefühlte Teuerung der Konsumentinnen und Konsumenten.

Der Comparis-Konsumentenpreisindex in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH bildet die gefühlte Inflation ab, indem er die LIK-Daten um Mieten und dauerhafte Güter wie Personenwagen und Möbel bereinigt. Zudem werden explizit einzelne Haushaltsgruppen, Einkommensklassen und Sprachregionen berücksichtigt. Weiter wird ein geglätteter 20-Jahre-Preisvergleich berechnet sowie eigene Berechnungen für vereinzelte Produktgruppen (*) angestellt. Sofern Zahlen ausserhalb der Abschnitte zu Haushaltsgruppen, Einkommensklassen und Sprachregionen nicht mit einem Sternchen versehen sind, stammen die Angaben unverändert aus dem LIK.

Die Datengrundlage für den Comparis-Konsumentenpreisindex besteht aus dem Landesindex der Konsumentenpreise ( LIK) sowie der Haushaltsbudgeterhebung (HABE). Die Gewichtungen für die neuen Preisindizes werden aus der HABE konstruiert. Danach werden verkettete Laspeyres-Indizes mit den Preisreihen des LIK berechnet. Die Indexbasis ist Dezember 2017 (entspricht 100 Prozent).

** Da Schuhe und Kleider grossen saisonalen Schwankungen unterworfen sind, bilden wir in der Grafik geglättete Zahlen ab.

Weitere Informationen:

Michael Kuhn
Consumer-Finance-Experte
Telefon: 044 360 53 91
E-Mail:  media@comparis.ch
comparis.ch

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