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Medienmitteilung: Nachfrageeinbruch bei Spital Flex

Medienmitteilung: Nachfrageeinbruch bei Spital Flex
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Medienmitteilung

Entwicklung der Krankenzusatzversicherungen

Nachfrageeinbruch bei Spital Flex

Die Nachfrage nach Spitalzusatzversicherungen ist in den letzten 12 Monaten massiv zurückgegangen. Das zeigt eine Analyse der Offertbestellungen auf comparis.ch. Die Bestellungen von Offerten für Spital-Flex-Produkte brachen um 37,9 Prozent ein. Spital Allgemein ganze Schweiz verzeichnete ein Minus von 32,9 Prozent, Spital Privat 30,7 Prozent und Spital Halbprivat 21 Prozent. «Die traditionellen, teuren Spitalzusatzversicherungen haben keine Zukunft. Nachgefragt werden günstige Produkte, die auch Mehrleistungen bei ambulant durchgeführten Operationen bieten», beobachtet Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly.

Zürich, 18. Juli 2023 – Die obligatorische Grundversicherung in der Schweiz sorgt schweizweit für eine gute medizinische Grundversorgung. Ergänzend dazu gibt es freiwillige Zusatzversicherungen. Eine Analyse von über 1’019’000 Offertenanfragen auf der Online-Vergleichsplattform comparis.ch über die letzten 5 Jahre zeigt dabei einen starken Anstieg bei Versicherungen für Zahnstellungskorrekturen sowie eine sinkende Nachfrage nach stationären Spitalversicherungen. Im Besonderen gab es einen massiven Nachfrageeinbruch bei der Spital-Flex-Zusatzversicherung in den letzten 12 Monaten.

Starker Nachfrageeinbruch bei Spital Flex

Gegenüber dem Vorjahr gab es zwischen 2022 und 2023 die grösste Veränderung bezüglich der Nachfrage nach Zusatzversicherungen bei Spital Flex. Hier gingen 37,9 Prozent weniger Offertbestellungen bei Comparis ein als im Jahr 2022. Gesamthaft macht die Spital Flex aktuell 2,3 Prozent aller Offertbestellungen bei den Zusatzversicherungen auf comparis.ch aus.

Auch die anderen Spitalzusatzversicherungen erlitten massive Nachfrageeinbrüche. Die Offertbestellungen für Spital Allgemein ganze Schweiz gingen um 32,9 Prozent zurück, jene für Spital Privat um 30,7 Prozent und Spital Halbprivat um 21 Prozent. Die Nachfrage nach sämtlichen nicht Spital-bezogenen Zusatzversicherungen legte dagegen zu.

«Die traditionellen, teuren Spitalzusatzversicherungen haben keine Zukunft. Nachgefragt werden günstige Produkte, die auch Mehrleistungen bei ambulant durchgeführten Operationen bieten», kommentiert Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly.

Grösste Nachfrage bei Spital, allgemeine Abteilung ganze Schweiz

Am meisten nachgefragt wurde in den letzten 12 Monaten trotz anteiligem Rückgang Spital Allgemein ganze Schweiz mit einem Anteil an den Gesamtofferten von 12,1 Prozent aller Offertanfragen im Zusatzversicherungsbereich. An zweiter Stelle folgen Notfälle im Ausland mit einem Anteil von 11,6 Prozent an den Zusatzversicherungsofferten, an dritter Alternativmedizin mit 11,1 Prozent.

«Nach wie vor wollen viele Versicherte keine Diskussion mit dem Kantonsarzt, wer nun die höheren Kosten bezahlt, wenn sie sich ohne medizinische Notwendigkeit in der allgemeinen Abteilung eines teureren ausserkantonalen Spitals behandeln lassen», erklärt der Comparis-Experte.

Kostenfalle Rettung und Krankentransport

Wie schon in den Jahren zuvor klafft eine Deckungslücke beim Thema Rettung und Krankentransport. Hier zahlt die Grundversicherung nur die Hälfte der Rettungskosten in der Schweiz bis zum Maximalbetrag von 5’000 Franken pro Kalenderjahr. Wichtig zu wissen: Auch wer durch den Arbeitgeber unfallversichert ist, aber etwa beim Wandern einen Herzinfarkt erleidet, bleibt auf den Kosten sitzen. Denn das ist kein Unfall. Und ein Helikoptertransport allein kostet dabei im Durchschnitt rund 3’500 Franken. Die Grundversicherung bezahlt davon nur 1’750 Franken. Für Krankentransporte gilt ebenfalls die Hälfte bis zu einem Maximalbetrag von 500 Franken.

Das heisst: Wer nur die Grundversicherung hat, muss im Notfall tief in die Tasche greifen. Trotz dieser Tatsache: Nur 7,8 Prozent der Offertanfragen in den letzten 12 Monaten gingen auf das Konto von Such-, Rettungsaktionen und Transporten (Vorjahresperiode 6,7 Prozent).

Dabei zeigen sich auch regionale Unterschiede: In der Deutschschweiz betrug der Anteil Offertanfragen für Rettung und Krankentransporte 8,2 Prozent aller Bestellungen (Tessin 8,0 Prozent). In der Romandie lag er bei nur 6,3 Prozent.

Grösste Veränderung über die Zeit bei Zahnstellungskorrekturen

Am stärksten hat sich seit der Aufschaltung des Zusatzversicherungsvergleichs auf comparis.ch 2018 die Bedeutung von Zahnstellungskorrekturen bewegt. Hier gingen die Offertbestellungen anteilig 67,9 Prozent hinauf im Vergleich zu 2018. Heute beträgt das Bestellvolumen gut 1,8 Prozent aller Suchanfragen.

An zweiter Stelle folgt der Nachfragezuwachs an Psychotherapie mit einem Plus von 57,9 Prozent seit 2018/2019. Der Anteil an Offertbestellungen für Psychotherapieprodukte liegt 2022/2023 bei 6 Prozent.

Dieser Nachfragezuwachs erstaune. Denn die Psychotherapie der Psychologinnen und Psychologen sei seit Juli 2022 wie die der Psychiaterinnen und Psychiater durch die Grundversicherung gedeckt, stellt Schneuwly fest.

«Die grosse Nachfrage nach ambulanten Zusatzversicherungen mit Psychotherapiedeckung zeigt, dass viele Leute selbst bei guter Grundversicherungsdeckung mehr wollen. Vielleicht versprechen sich Versicherte angesichts der langen Wartezeiten einen rascheren Zugang zu Psychotherapie, wenn sie eine entsprechende Zusatzversicherung haben», mutmasst Schneuwly.

Die Spitalzusatzversicherungen machen bei der Nachfrage nach Zusatzversicherungen nur einen kleinen Teil aus. Grund: Sie sind an strenge Aufnahmerichtlinien gekoppelt und zudem teuer. Comparis beobachtet einen über die Jahre sinkenden Trend.

Zwischen 2018 und 2023 haben die stationären Versicherungen (Privat, Halbprivat, Flex) um 26,3 Prozent abgenommen. Gemeinsam machen die drei stationären Versicherungen aktuell 8,1 Prozent der Offertbestellungen auf comparis.ch aus.

«Weil Versicherte ab 50 quasi nicht mehr zur Konkurrenz wechseln können, fehlt ihnen die Marktmacht, was die Versicherer träge werden lässt. Eine gewisse Freizügigkeit würde den Markt dynamisieren und im Gegensatz zu den schädlichen Markteingriffen der Finma Anreize für Innovationen schaffen», so Schneuwly.

Methodik

Comparis hat ein Total von über 1’019’000 Offertbestellungen für Zusatzversicherungen auf dem Vergleichsportal comparis.ch über die vergangenen 5 Jahre untersucht. Verglichen wurden dabei die Jahresperioden 1. Juni bis 31. Mai.

Weitere Informationen:

Felix Schneuwly
Krankenkassen-Experte 
Telefon: 079 600 19 12
E-Mail:  media@comparis.ch
comparis.ch

Über comparis.ch

Mit über 80 Millionen Besuchen im Jahr zählt comparis.ch zu den meistgenutzten Schweizer Websites. Das Unternehmen vergleicht Tarife und Leistungen von Krankenkassen, Versicherungen, Banken sowie Telecom-Anbietern und bietet das grösste Schweizer Online-Angebot für Autos und Immobilien. Dank umfassender Vergleiche und Bewertungen bringt das Unternehmen Transparenz in den Markt. Dadurch stärkt comparis.ch die Entscheidungskompetenz von Konsumentinnen und Konsumenten. Das Unternehmen wurde 1996 vom Ökonomen Richard Eisler gegründet.

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