Medienmitteilung: Nachfrageboom bei Concordia
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Medienmitteilung
Die gefragtesten Krankenkassen und Grundversicherungsmodelle
Nachfrageboom bei Concordia
Im letzten Herbst gingen die meisten zur KPT. Heuer wollen die meisten Versicherten zur Concordia. Das zeigt eine Analyse des Krankenkassenportals Comparis. Der zweite Prämienschock in Folge veranlasst zudem auch heuer viele Versicherte, nach günstigeren Grundversicherungsangeboten zu suchen. Hausarzt-Modelle werden darum deutlich weniger nachgefragt als in der Vergangenheit. «Viele Versicherte suchen für nächstes Jahr Modelle mit grösseren Prämienrabatten, als auf Hausarzt-Modelle gegeben werden», beobachtet Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly.
Zürich, 21. November 2023 – Der Onlinevergleichsdienst comparis.ch mit dem grössten Krankenkassenvergleich in der Schweiz hat die Suchanfragen auf dem Portal in der Zeitperiode 1. bis 15. Oktober 2023 untersucht. Im letzten Herbst waren die Grundversicherungsprodukte der KPT die gefragtesten. Heuer werden bei der Concordia am meisten Offerten bestellt. An zweiter Stelle folgt Sanitas vor der CSS. Die Vorjahressiegerin KPT liegt an achter Stelle.
«Comparis-Nutzerinnen und -Nutzer wollen primär Prämien sparen. Im letzten Herbst war die KPT mit ihren tiefen Prämien die Gewinnerin. Heuer wird es die Concordia sein. Auch die Branchenleader CSS und Helsana werden wachsen. Die Assura hat den Turnaround noch nicht geschafft und wird weiter Kundschaft verlieren, beobachtet Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly.
Hausarzt-Modell muss Federn lassen
Am beliebtesten war bei den Erwachsenen über 25 Jahre für das kommende Jahr immer noch das Hausarzt-Modell. Das Suchvolumen betrug hier 38,0 Prozent aller Suchanfragen. Das sind allerdings 4,5 Prozentpunkte weniger als 2022. In der Gruppe der jungen Erwachsenen bis 25 Jahre wurde ebenfalls das Hausarzt-Modell mit einem Volumen von 38,5 Prozent am meisten nachgefragt. Auch hier gibt es ein Minus von 4,5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. «Viele Versicherte suchen für nächstes Jahr Modelle mit grösseren Prämienrabatten, als auf Hausarztmodelle gegeben werden.»
Telmed-Modell an zweiter Stelle mit steigender Nachfrage
Entsprechend hatten die Telmed-Grundversicherungen auf comparis.ch zwischen Anfang und Mitte Oktober 2023 einen Suchanteil von 21,6 Prozent bei den über 25-Jährigen. Im Vorjahr waren es 20,5 Prozent gewesen. Bei den jungen Erwachsenen suchten 20,6 Prozent nach Telmed-Produkten. Hier waren es im Vorjahr 19,6 Prozent gewesen. Damit befinden sich Telmed-Modelle an der 2. Stelle auf der Beliebtheitsskala der 4 gängigsten Grundversicherungsmodelle 2023.
Das HMO-Modell hat am meisten zugelegt
Mit einem Plus von 2,6 Prozentpunkten bei den Erwachsenen und 2,8 Prozentpunkten bei den jungen Erwachsenen legten HMO-Modelle bei den Suchanfragen am stärksten zu. Anteilig suchte rund ein Fünftel der Offertbestellenden nach Angeboten für dieses alternative Versicherungsmodell. «Nutzerinnen und Nutzer des Comparis-Krankenkassenvergleichs wollen primär Prämien sparen. Die Nachfrage nach HMO-Modellen nimmt zu, weil diese oft günstiger sind als Hausarzt- und Telmed-Modelle», begründet Felix Schneuwly den Nachfrageanstieg bei den HMO-Modellen.
Problematische Klassifizierung neuer Produkte
Erschwerend für die Analyse der Krankenkassentrends ist allerdings die uneinheitliche Klassifizierung neuer Versicherungsprodukte: «Die Versicherer beziehungsweise das Bundesamt für Gesundheit teilen neue Produkte wie die mit einer Auswahl der Erstanlaufstellen wie Hausarzt- oder HMO-Praxen oder Apotheken im Gegensatz zu den Hausarzt- oder Telmed-Modellen nicht nach einheitlichen Kriterien ein, kritisiert der Comparis-Experte. Das wiederum verwässere die Statistik.
Neue Modelle seien oft günstiger, weil die Kassen bei diesen 4 Jahre lang maximal 14 Prozent Rabatt geben dürfen, ohne einen entsprechenden Sparnachweis im Vergleich zur Standard-Grundversicherung nachweisen zu müssen. «Das macht sie attraktiv für die Versicherten», so Schneuwly.
Standard-Grundversicherung hält ihren Anteil bei rund einem Fünftel der Versicherten
19,8 Prozent der Erwachsenen suchten nach Prämien der Standard-Grundversicherung mit freier Arztwahl. Das waren leicht mehr als die 18,9 Prozent im letzten Herbst. Bei den Erwachsenen unter 26 Jahren suchten heuer 20,8 Prozent nach Standard-Grundversicherungen. Damit blieb auch in dieser Gruppe der Anteil fast stabil (Vorjahr 20,2 Prozent).
Comparis-Krankenkassenexperte Schneuwly sieht einen Hauptgrund, warum ein Fünftel der Versicherten, die auf Comparis vergleichen, bei der Standard-Grundversicherung bleibt: «Den Versicherern ist es noch nicht gelungen, die kranken Versicherten davon zu überzeugen, dass die alternativen Versicherungsmodelle günstiger sind, weil dort Effizienz und Qualität der versicherten Leistungen belohnt werden.»
Die Maximalfranchise von 2’500 Franken wird am häufigsten gesucht
Wer sich nach einer neuen Krankenkassenlösung umsieht, sucht am häufigsten ein Produkt mit einer 2’500-Franken-Franchise. Das betraf im Oktober 2023 gut 55,5 Prozent der Comparis-Suchanfragen bei den Erwachsenen. Damit hat die 2’500-Franken-Franchise in den letzten fünf Jahren 5,4 Prozentpunkte hinzugewonnen.
Bei den jungen Erwachsenen wurde ebenfalls am häufigsten die 2’500-Franken-Franchise mit einem Volumen von 57,1 Prozent angefragt. Hier hat die 2’500-Franken-Franchise in den letzten fünf Jahren 5,8 Prozentpunkte zugelegt.
Am meisten nachgefragt wurde die Höchstfranchise mit einem Total von 68,1 Prozent aller Suchanfragen in der Prämienregion Appenzell Innerrhoden bei den Erwachsenen. Bei den unter 26-Jährigen dominierte die Prämienregion Appenzell Innerrhoden mit einem Volumen von 82,1 Prozent.
Die Maximalfranchise lohnt sich für Versicherte mit erwarteten Gesundheitskosten bis zu 2’000 Franken in einem Jahr. «Je stärker die Prämien steigen, desto mehr Versicherte sind bereit, mit der Maximalfranchise gegen den Rabatt von 1’540 Franken im Krankheitsfall mehr selber zu bezahlen», beobachtet Schneuwly.
Fast ein Drittel sucht nach einer Minimalfranchise von 300 Franken
Die Minimalfranchise von 300 Franken hat im selben Zeitraum 1,6 Prozentpunkte bei den Erwachsenen hinzugewonnen. Das Suchvolumen betrug hier 32,2 Prozent. Bei den jungen Erwachsenen betrafen heuer 29,1 Prozent der Suchanfragen die 300-Franken-Franchise. Das ist eine Zunahme um 0,2 Prozentpunkte.
Top/Flop der letzten fünf Jahre
Im Fünfjahresvergleich hat das Hausarzt-Modell mit 2,0 Prozentpunkten bei den Erwachsenen am meisten an Beliebtheit gewonnen. Bei den jungen Erwachsenen war es das Hausarzt-Modell mit einem Plus von 2,9 Prozentpunkten.
Am meisten verloren hat derweil in beiden Gruppen die Standard-Grundversicherung mit einem Minus von 3,9 Prozentpunkten bei den Erwachsenen und 4,4 Prozentpunkten bei den jungen Erwachsenen.
Grundsätzlich lässt sich über die Dekade eine deutliche Abnahme der Streuung bei den Grundversicherungsprämien beobachten (Entwicklung des mittleren Variationskoeffizienten in der Gesamtschweiz). Das gilt im Besonderen für das populäre Hausarzt-Modell. Im Klartext: Die Prämien der einzelnen Versicherungen pro Modell nähern sich einander an.
«Die abnehmenden Prämienunterschiede für vergleichbare Versicherungsprodukte zeigen, dass der Konkurrenzkampf unter den Krankenversicherern funktioniert und sich dank des verbesserten Risikoausgleichs von der Jagd auf gute Risiken in Richtung alternativer Versicherungsmodelle verlagert hat, die Effizienz und Qualität der versicherten medizinischen Leistungen belohnen. Bei den alternativen Versicherungsmodellen liegen aber noch höhere Rabatte drin, wenn ältere und chronisch kranke Versicherte diese wählen», erklärt der Comparis-Experte die Entwicklung.
Weitere Informationen:
Felix Schneuwly Krankenkassen-Experte Telefon: 079 600 19 12 E-Mail: media@comparis.ch comparis.ch
Über comparis.ch
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