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Medienmitteilung: Lebensmittel bis zu 29 Prozent teurer als vor 3 Jahren

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Medienmitteilung

Comparis-Konsumentenpreisindex Juli 2024

Lebensmittel bis zu 29 Prozent teurer als vor 3 Jahren

Laut dem Comparis-Konsumentenpreisindex sind im Juni 2024 die Preise für Alltagsgüter in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,3 Prozent gestiegen. Die Nahrungsmittelpreise sind in dieser Zeit um 0,4 Prozent* gefallen. Hingegen sind Nahrungsmittel im 3-Jahres-Vergleich durchschnittlich um satte 6,7 Prozent* teurer geworden. Auffallend ist, dass sich die Preise der einzelnen Nahrungsmittelprodukte in dieser Zeit unterschiedlich entwickelt haben. Bis zu 29 Prozent zugelegt haben die Preise von Margarine, Speisefette und -öle und Zucker. Demgegenüber sind Früchte, Gemüse, Kartoffeln und Pilze nur leicht teurer geworden. «Lebensmittel stellen einen hohen Anteil am Budget dar. Daher sind Preisvergleiche bei den einzelnen Produkten umso wichtiger», sagt Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert.

Zürich, 25. Juli 2024 – Der Comparis-Konsumentenpreisindex in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH misst die gefühlte Inflation der Konsumentinnen und Konsumenten. Dazu wird ausschliesslich die Preisentwicklung von regelmässig konsumierten Gütern wie zum Beispiel Lebensmitteln, Medikamenten oder Kleidung betrachtet. Die Teuerungsrate wird damit um Mieten oder andere dauerhafte Güter bereinigt.

Laut dem Comparis-Konsumentenpreisindex sind im Juni 2024 die Preise für Alltagsgüter in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,3 Prozent gestiegen. Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) des Bundesamtes für Statistik (BFS) stieg ebenfalls um 1,3 Prozent*.

Gegenüber Mai 2024 sind die Preise im Schweizer Comparis-Warenkorb gestiegen, nämlich um 0,4 Prozent (LIK: unverändert*). Im Monat zuvor waren die Kosten für Alltagsgüter um 0,3 Prozent gestiegen (LIK: plus 0,3 Prozent*).

Lebensmittel massiv teurer als vor der Inflationswelle

Obwohl die Preise für Nahrungsmittel im Vorjahresmonatsvergleich durchschnittlich um 0,4 Prozent* gefallen sind, haben sie sich in den letzten 3 Jahren um durchschnittlich 6,7 Prozent* erhöht. Zum Vergleich: Der LIK stieg in dieser Zeit um 6,5 Prozent*. Auffallend ist, dass sich die einzelnen Produkte unterschiedlich verteuert haben. Zu den Produkten, die in den letzten 3 Jahren besonders stark gestiegen sind, zählen: Margarine, Speisefette und -öle (plus 28,9 Prozent*), Zucker (plus 25,5 Prozent*), Butter (plus 12,6 Prozent*), Schokolade (plus 10,3 Prozent*), Brot, Mehl und Getreideprodukte (plus 9,9 Prozent*), sowie Milch, Käse und Eier (plus 9,6 Prozent*).

«Die Ursachen für die gestiegenen Preise sind vielfältig: Zum einen gibt es höhere Kosten in der Produktion wie etwa durch gestiegene Energiepreise. Daneben sind schlechte Ernteergebnisse für die Preisexplosion verantwortlich, beispielsweise durch zunehmende Wetterextreme. Da Lebensmittel gut ein Zehntel am Konsumbudget ausmachen, werden Preisvergleiche umso bedeutsamer», meint Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert.

Zu den Produkten, deren Preise in den letzten 36 Monaten weniger stark gestiegen sind, zählen: Früchte, Gemüse, Kartoffeln und Pilze (plus 1,1 Prozent*), Süsswaren (plus 2,7 Prozent*) und Speiseeis (plus 3,5 Prozent*).

«Für die moderate Preissteigerung bei Früchten, Gemüse, Kartoffeln und Pilzen ist auch der starke Preisrückgang beim Fruchtgemüse verantwortlich. Dazu zählen Tomaten, Gurken, Paprika, Zucchetti und Auberginen. Die Preise für Fruchtgemüse sind im Juni gegenüber Mai zwar um 11,4 Prozent* saisonbedingt gestiegen, jedoch im Vergleich zum Vorjahresmonat um satte 18,7 Prozent* eingebrochen. Beispielsweise sorgte eine geringere Nachfrage und ein höheres Angebot von Tomaten für fallende Preise», so Renkert.

Stärkster Preisanstieg gegenüber Vorjahresmonat

Der Preis für Elektrizität stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 17,8 Prozent*. Kein anderes Gut hat sich gemäss der Comparis-Analyse im Vorjahresvergleich stärker verteuert.

Gestiegen sind auch die Preise für Zucker, nämlich um 11,0 Prozent*. Das ist Rang 2 in der Teuerungshitparade. «Die Preise für Zucker haben sich schon im Juni vor einem Jahr gegenüber dem Vorjahresmonat um 13,7 Prozent* verteuert. Ursache für die hohen Preissteigerungen sind neben gestiegenen Energiekosten auch schlechte Wetterbedingungen, die zu einer geringeren Zuckerrüben-Qualität geführt haben», erklärt Renkert.

Der Preisanstieg für Postdienste (plus 8,7 Prozent*) war der drittstärkste. Auf Rang 4 und 5 folgen Pauschalreisen und Margarine, Speisefette und -öle mit plus 6,3 Prozent* bzw. 5,5 Prozent*.

Stärkste Preisrückgänge gegenüber Vorjahresmonat

Vor 12 Monaten bezahlten Konsumierende für kleine elektrische Haushaltsgeräte mehr als im Juni 2024. Gemäss der Comparis-Analyse sind die Preise im Vorjahresvergleich um 6,2 Prozent* gesunken. Am zweitstärksten vergünstigten sich die Preise von Spiel- und Hobbywaren, sie lagen 4,8 Prozent* tiefer als noch im Juni 2023.

Weiter gesunken sind die Preise auch für Damenschuhe (minus 4,5 Prozent*), Heimtextilien, Haushaltswäsche und Zubehör (minus 4,4 Prozent*) sowie Bekleidungszubehör (minus 3,5 Prozent*).

Schweiz liegt bei Teuerung im europäischen Vergleich weit hinten

Der Blick über die Landesgrenze hinaus zeigt: Im Vergleich zum Vorjahresmonat war die Teuerung in der Schweiz tiefer als in der Eurozone. Gemäss Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, sind die Preise in diesem Zeitraum in den Euroländern um 2,9 Prozent gestiegen.

Höchste Teuerung bei Paaren ab 65 Jahren ohne Kinder

Nach Haushaltstypen unterschieden, erlebten Paare ab 65 Jahren ohne Kinder in den letzten 12 Monaten die höchste Teuerung. Sie fühlen aktuell eine Teuerungsrate von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch im Juni wurde für sie das Leben verglichen mit dem Vormonat noch einmal um 0,3 Prozent teurer.

Rein rechnerisch spüren nach Haushaltstyp Paare mit Kindern prozentual am wenigsten von der Teuerung. Mit einem Indexstand von 109,1 hat die gefühlte Teuerung bei ihnen in den letzten 12 Monaten 1,2 Prozent betragen.

Haushalte in der tiefsten Einkommensklasse spüren die Inflation am meisten

In den Einkommensklassen zeigt sich: Das Leben hat sich im Vergleich zum Vorjahr für die tiefste bis mittlere Einkommensklasse am stärksten verteuert. Der Konsumentenpreisindex ist für diese Klasse um 1,4 Prozent gestiegen. Im Juni lag die Teuerung bei plus 0,3 Prozent.

Am schwächsten von der Teuerung betroffen war die mittlere bis hohe Einkommensklasse. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise für sie um 1,3 Prozent gestiegen. Im vergangenen Monat wurde der Konsum für die mittlere bis hohe Einkommensklasse um 0,4 Prozent teurer.

Höchste Teuerung in der Deutschschweiz und rätoromanischen Schweiz

Unterteilt nach Sprachregionen ergibt sich folgendes Bild: Die Deutschschweiz und die rätoromanische Schweiz verzeichneten mit plus 1,4 Prozent die höchste Teuerung im Vergleich zum Vorjahr. Im Juni stieg das Preisniveau gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent.

Die vergleichsweise tiefste Teuerung gegenüber dem Vorjahr hatte die französische Schweiz mit plus 1,3 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat wurde dort das Leben im Juni um 0,4 Prozent teurer.

*Comparis-Konsumentenpreisindex

Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) misst Preisveränderungen anhand eines repräsentativen Warenkorbs von rund 1'050 Waren und Dienstleistungen. Eine anhaltende Abnahme des Geldwertes bzw. eine Erhöhung des durchschnittlichen Preisniveaus bezeichnet dabei die Inflation. Der LIK umfasst 12 Hauptkategorien, darunter auch langfristige Investitionen und Wohnungsmieten. Grosse Ausgabenposten, wie etwa die Prämien für die Sozialversicherungen oder die direkten Steuern, sind demgegenüber nicht erfasst. Der LIK widerspiegelt somit nicht die tatsächlich gefühlte Teuerung der Konsumentinnen und Konsumenten.

Der Comparis-Konsumentenpreisindex in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH bildet die gefühlte Inflation ab, indem er die LIK-Daten um Mieten und dauerhafte Güter wie Personenwagen und Möbel bereinigt. Zudem werden explizit einzelne Haushaltsgruppen, Einkommensklassen und Sprachregionen berücksichtigt. Weiter wird ein geglätteter 20-Jahre-Preisvergleich berechnet sowie eigene Berechnungen für vereinzelte Produktgruppen angestellt. Wichtiger Hinweis: Mit einem Stern (*) gekennzeichnete Zahlen wurden vom Bundesamt für Statistik (LIK/BFS) direkt berechnet respektive beruhen auf den Zahlen vom LIK/BFS.

Die Datengrundlage für den Comparis-Konsumentenpreisindex besteht aus dem Landesindex der Konsumentenpreise ( LIK ) sowie der Haushaltsbudgeterhebung (HABE). Die Gewichtungen für die neuen Preisindizes werden aus der HABE konstruiert. Danach werden verkettete Laspeyres-Indizes mit den Preisreihen des LIK berechnet. Die Indexbasis ist Dezember 2017 (entspricht 100 Prozent).

Weitere Informationen:

Dirk Renkert
Finanz-Experte
Telefon: 044 360 53 91
E-Mail:  media@comparis.ch
 comparis.ch/hypoplus

Über comparis.ch

Mit über 80 Millionen Besuchen im Jahr zählt comparis.ch zu den meistgenutzten Schweizer Websites. Das Unternehmen vergleicht Tarife und Leistungen von Krankenkassen, Versicherungen, Banken sowie Telecom-Anbietern und bietet das grösste Schweizer Online-Angebot für Autos und Immobilien. Dank umfassender Vergleiche und Bewertungen bringt das Unternehmen Transparenz in den Markt. Dadurch stärkt comparis.ch die Entscheidungskompetenz von Konsumentinnen und Konsumenten. Das Unternehmen wurde 1996 vom Ökonomen Richard Eisler gegründet und ist in Privatbesitz. Das Unternehmen gehört heute noch zur Mehrheit dem Gründer Richard Eisler. Es sind keine anderen Unternehmen oder der Staat an Comparis beteiligt.