Schweizerischer Gewerkschaftsbund SGB
Aktionstag Lohngleichheit 14. Juni 06, Halbzeitbilanz: Schweizweit Aktionen für Lohngleichheit jetzt hohe Resonanz
Bern (ots)
In Zürich eine Karawane, die ausgewählten Betrieben und Arbeitgeberverbänden die Rechnung präsentiert; in Baselland Kindergärtnerinnen resp. das Pflegepersonal, die per Klage einen Lohnverlust von 55 resp. 65 Mio. Franken einfordern; in Sitten ein ungleich verteilter und damit die Verteilungerechtigkeit widerspiegelnder Riesenkuchen; in Solothurn und Zug Kaffee-Gipfeli-Aktionen nach gleichem Muster; in Mendrisio und Lugano Betriebsbesuche, mittels derer Chefs an die Lohndiskriminierung erinnert werden; in Aarau, Baden, Basel, Bern, Biel, Brugg, Burgdorf, Flawil, Langnau, Lausanne, Lenzburg, Oftringen, Rapperswil, Rorschach, Sargans, Sion, Spreitenbach, St. Gallen, Thun, Wettingen, Wil, Winterthur, Würenlingen, Yverdon, Zofingen Verteilaktionen von Informations- und Sensibilisierungsmaterial; in fast allen grösseren Städten der Geschlechter-Lohnrechner (www.lohngleichheit.ch) auf der Strasse; vielerorts Betriebsbesuche im Detailhandel; Aktionen bei öffentlichen Arbeitgebern und in SRG-Studios:
mit diesen rund 50 Aktionen haben heute morgen ab 06.00 die Gewerkschaften den Aktionstag für Lohngleichheit eröffnet. Aufgrund der ersten Rückmeldungen ist bereits jetzt ein starkes Echo festzustellen. So wurden etwa 100'000 der die Lohndiskriminierung anzeigenden 39-Noten verteilt.
Sinn und Zweck dieser Aktionen ist es, gegen den nach wie vor beharrlich bestehenden Lohnunterschied von 20 % und die reine Lohndiskriminierung von 12 % zu protestieren. Im Rahmen ihrer Lohnkampagne Löhne rauf und Lohngleichheit jetzt haben die Gewerkschaften erklärt, diese ungerechte Diskriminierung bis in 10 Jahren auf Null abzubauen. Anlässlich von 25 Jahren Gleichstellungs- Verfassungsbestimmungen, 15 Jahren Frauenstreik und 10 Jahren Gleichstellungsgesetz soll der heutige Aktionstag für den nötigen Schwung sorgen, bereits in den diesjährigen Lohnverhandlungen einen markanten Abbau der Lohnunterschiede zu erreichen. So fordern die Gewerkschaften etwa im Detailhandel, in der Maschinenindustrie und im Druck für Frauen doppelte Lohnerhöhungen. Gleichzeitig fordern die Gewerkschaften auch Massnahmen gegen die Beschäftigungsdiskriminierung wie z.B. genügend familienexterne Kinderbetreuungsstrukturen und verstärkte Kontrollen über die Einhaltung der Lohngleichheit bei öffentlichen Vertragsvergaben.
Weitere Aktionen heute Nachmittag und Abend werden folgen in Bern, Biel, Brig, Burgdorf, Delémont, Freiburg, Genf, Huttwil, Langenthal, Langnau, Lausanne (Aktion vor der UBS), Neuenburg, Schaffhausen, Thun, Winterthur, Zug. In Bern, Zürich (Viscom = Arbeitgeberverband visuelle Kommunikation) und im Tessin sind dabei weitere Betriebsbesuche vorgesehen, in denen Arbeitgebern der Lohnraub an den Frauen in Rechnung gestellt wird. In einigen kantonalen Parlamenten werden Vorstösse zugunsten der Lohngleichheit erfolgen, und Bundesrat Merz wird um 17.30 eine Protestdelegation von Bundesangestellten empfangen, die ihn auffordern werden, bei der Lohngleichstellung im Bund von der Bremse zu treten.
Hinweis: 2. Communiqué um 17.00 Uhr
Auskünfte: Natalie Imboden, 079/706 62 84, Ewald Ackermann, 031/377 01 09