Schweizerischer Gewerkschaftsbund SGB
PLAY-FAIR-Fackelträger sprechen IOC auf- Arbeitnehmerrechtsverletzungen an
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Bern (ots)
- Hinweis: Hintergrundinformationen können kostenlos im pdf-Format unter http://presseportal.ch/de/pm/100003695 heruntergeladen werden -
- Erste Kontaktaufnahme 2003, IOC spricht von möglichen Änderungen erst 2016; eine Schande für die olympische Bewegung, so Play Fair Lausanne, 10. Juni 2008 - Vertreter/innen der Play-Fair-2008-Kampagne trafen heute am Sitz des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) ein, um Jacques Rogge, den Präsidenten des IOC, dazu zu drängen, seit langem überfällige Maßnahmen bezüglich des Problems der Arbeitnehmerrechtsverletzungen bei der Herstellung von Olympiaprodukten zu ergreifen. "Das IOC hatte viele Jahre Zeit, um sich mit diesem Problem auseinanderzusetzen, schiebt konkrete Maßnahmen jedoch weiterhin auf die lange Bank - seine Reaktion auf die Arbeitnehmerrechtsverstöße bei der Herstellung von Olympiaprodukten ist unzureichend und könnte dem Ruf der olympischen Bewegung schaden", erklärte Esther de Haan heute in der Schweiz, wo sie eine Liste mit den Unterschriften von mehr als 12.000 Menschen aus 99 Ländern übergab, die sich weltweit an dem von Play Fair organisierten alternativen olympischen Fackellauf beteiligt hatten, um dem IOC die Arbeitnehmerrechtsbotschaft zu übermitteln. Im März hatte Play Fair den alternativen Fackellauf "Catch the Flame" initiiert, um auf das kontinuierliche Versäumnis des IOC, die Verantwortung für die Arbeitsbedingungen in den olympischen Lieferketten zu übernehmen, aufmerksam zu machen. Mit dieser in den Niederlanden, wo die erste olympische Flamme entzündet wurde, begonnenen Aktion wurden die "Fackelträger" dazu mobilisiert, eine Botschaft an das IOC zu unterschreiben und die virtuelle Flamme per Bluetooth, SMS und E-Mail weltweit weiterzureichen. Die alternative Flamme kam am 1. Mai in China an. "Die von den an "Catch the Flame" Beteiligten zum Ausdruck gebrachte Besorgnis macht deutlich, dass die Menschen überall auf der Welt - von Afghanistan bis nach Simbabwe - davon überzeugt sind, dass das IOC hier unverzüglich Maßnahmen ergreifen muss", erklärte Neil Kearney, der Generalsekretär der Internationalen Textil-, Bekleidungs- und Lederarbeiter-Vereinigung. " Wie andere Markenfirmen auch, muss das IOC die Verantwortung für seine Lieferketten übernehmen. Andernfalls werden die fünf Ringe zu einem Symbol für die Unterdrückung der grundlegenden Arbeitnehmerrechte." Obwohl bereits 2003 Kotakt zum IOC aufgenommen wurde, verfügt es bis heute keine konkreten Pläne, um die drängenden Probleme - Hungerlöhne, exzessive Überstunden, Verstöße gegen Arbeitsschutzbestimmungen und Unterdrückung der Gewerkschaften in Betrieben, in denen Olympiaprodukte hergestellt werden - in den Griff zu bekommen. Informationen von Play Fair zufolge will das IOC bei der Auswahl der Olympia-Stadt für die Spiele im Jahr 2016 u.a. zwar auch auf ethische Fragen im Zusammenhang mit den Lieferketten eingehen, aber dazu liegen bisher keine Einzelheiten vor, und bezüglich der Spiele in Vancouver, London oder Sochi in den kommenden acht Jahren hat das IOC ebenfalls noch keine nennenswerten Maßnahmen ergriffen. "Wir haben dem IOC unsere Vorschläge in aller Deutlichkeit unterbreitet, warten jedoch weiterhin auf den Beginn einer wirklichen Diskussion über die Herbeiführung der erforderlichen Veränderungen, um die Ausbeutung der Beschäftigten, die Sportartikel herstellen, zu beenden", so Guy Ryder, der Generalsekretär des IGB, einer der Organisatoren der Play-Fair-Kampagne. Der im Juni 2007 veröffentlichte Play-Fair-Forschungsbericht über die Arbeitsbedingungen bei Olympia-Lieferanten in China beschreibt einige der Probleme der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Olympiaprodukte herstellen. Heute haben Vertreter/innen von Play Fair auch das Olympische Museum in Lausanne besucht, um ihren Beitrag zu der aktuellen Ausstellung über Peking 2008 und China anzubieten. Die Reaktion des Pekinger Organisationskomitees war genau wie die des IOC unzureichend. Weitere Informationen s. unten.
Kontakt:
FOTOS
Fotos in hoher Auflösung von der heutigen Aktion können hier
heruntergeladen werden:
http://www.playfair2008.org/photos/
HINTERGRUNDINFORMATIONEN
- Der Forschungsbericht von Play Fair 2008 über die
Arbeitsbedingungen in
Fabriken, die Artikel mit dem Olympia-Logo produzieren, findet sich
hier:
http://www.playfair2008.org/docs/playfair_2008-report.pdf
Aktuelle Informationen zu den vier untersuchten chinesischen
Betrieben finden
sich hier:
http://www.playfair2008.org/docs/Prodction_of_Olympics_sponsored_good
s.pdf
- Weitere Informationen unter www.playfair2008.org und
www.catchtheflame.org
KONTAKT:
- Clean Clothes Campaign (CCC), Internationales Sekretariat
Esther de Haan: Tel. +31 20 412 27 85 (Büro) oder +31 642 24 31 53
(Mobiltel.)
- Internationaler Gewerkschaftsbund (IGB)
Mathieu Debroux, Pressebeauftragter
Tel. +32 2 224 02 04 (Büro) oder +32 476 62 10 18 (Mobiltel.)
- Internationale Textil-, Bekleidungs- und Lederarbeiter-Vereinigung
(ITBLAV)
Neil Kearney, Generalsekretär
Tel. +32 2 512 2606 (Büro) oder + 32 475 93 24 87 (Mobiltel.)