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Schweizerischer Gewerkschaftsbund SGB

Erneut markante Zunahme der Arbeitslosigkeit Jetzt nicht noch auf Opfer einschlagen - sondern Kaufkraft stärken!

Bern (ots)

Im September hat sich die Lage für die Lohnabhängigen
in der Schweiz weiter verschärft. Jetzt sind schon 154'409 Menschen 
(= 3,9 %)  als arbeitslos registriert. 213'000 Menschen (= 5,4 %) 
suchen eine Stelle. Die Arbeitslosigkeit nimmt damit ungebremst zu. 
Besonders besorgniserregend zeigt sich die Lage der Jugendlichen: 
Mittlerweile sind 30'000 Jugendliche als arbeitslos registriert. Das 
ist ein gesellschaftlicher Skandal. Noch skandalöser ist indes, dass 
die Politik nur äusserst zaghaft und zurückhaltend auf diese Misere 
reagiert. Die Politik nimmt nicht zur Kenntnis, dass hier eine 
soziale Zeitbombe tickt.
Unverständlich ist das staatliche "laisser faire, laisser aller" auch
angesichts der künftigen dunklen Entwicklung: Selbst die optimistisch
gefärbten Seco-Prognosen sehen für Juni 2010 eine Arbeitslosenquote 
von 5,2 % vor.
Unannehmbar ist, dass ausgerechnet jetzt, in Zeiten stark zunehmender
Arbeitslosigkeit, Löcher in das Netz der Arbeitslosenversicherung 
gerissen werden sollen. Der vorgeschlagene Leistungsabbau trifft mit 
den Jungen und den Langzeitarbeitslosen gerade jene Gruppen, die von 
der Krise, die sie nicht verschuldet haben, am meisten getroffen 
werden. Die Leistungskürzungen sind ein Schlag ins Gesicht der 
Arbeitslosen: Sie sollen eine Krise, die sie bereits mit dem Verlust 
ihres Arbeitsplatzes bezahlt haben, ein zweites Mal mit schlechteren 
Versicherungsleistungen bezahlen. Der SGB fordert den Bundesrat auf, 
diese verfehlte Revisionsvorlage zurückzuziehen. Notfalls wird der 
SGB den Abbau bei der Arbeitslosenversicherung  mit dem Referendum 
bekämpfen.
Darüber hinaus braucht es, damit nicht noch mehr Arbeitsplätze 
verloren gehen, dringend und sofort eine Stärkung der Kaufkraft. Der 
SGB fordert, dass die staatliche Prämienverbilligung für Familien und
Haushalte mit tiefen Einkommen die angekündigten massiven Erhöhungen 
der Krankenkassenprämien übernimmt. Zum zweiten soll eine faire 
generelle Lohnerhöhung von je nach Branche 80 bis 120 Franken ein 
weiteres Einsacken der Kaufkraft und damit ein zusätzliches Ansteigen
der Arbeitslosigkeit verhindern.

Kontakt:

SCHWEIZERISCHER GEWERKSCHAFTSBUND
Auskünfte: Paul Rechsteiner: 079 277 61 31, Ewald Ackermann,
031 377 01 09

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