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Der VSE begrüsst zwei neue Vorstandsmitglieder und ehrt die besten Berufsabschlüsse

Aarau (ots)

Die 133. Generalversammlung des Verbands Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE vom 12. Mai 2022 in Interlaken stand im Zeichen der europäischen Energiekrise und deren Konsequenzen für die Versorgungssicherheit in der Schweiz. Die Delegierten wählten Martin Schwab (CKW) und Benedikt Loepfe (ewz) in den Vorstand. Ausserdem würdigte der VSE die besten Berufsabschlüsse der letzten Jahre.

"Die Zeiten sind turbulent und zeigen auf dramatischste Weise, was wir in den letzten zehn Jahren in der Schweiz versäumt haben", sagte Präsident Michael Wider an der Generalversammlung des VSE. Mit der Selbstverständlichkeit einer garantierten Verfügbarkeit von Energie habe die Schweiz sorglos viel Zeit verstreichen lassen und die Umwandlung des Energiesystems und einen effektiven Klimaschutz verzögert. "Mit den aktuell rekordhohen Energiepreisen und dem Krieg in der Ukraine hat sich die Situation dermassen verschärft, dass wir nicht länger zuwarten dürfen", mahnte Wider. Der Umgang mit dieser Ausnahmesituation sei äusserst anspruchsvoll und fordere die gesamte Branche.

Roadmap Versorgungssicherheit: Massnahmen jetzt einleiten

Mit seiner Roadmap zur Versorgungssicherheit hat der VSE im Dezember 2021 in über 40 Massnahmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette aufgeführt, wie eine sichere und nachhaltige Stromversorgung in einem erneuerbaren Energiesystem möglich ist. Michael Frank: "Die Massnahmen sind jetzt unverzüglich einzuleiten. Fahren wir fort wie bisher, enden wir in einer Sackgasse. Unser Handlungsspielraum schrumpft, je länger wir zögern und blockieren. Wir stehen am Scheideweg." Der VSE Direktor forderte von allen involvierten Akteurinnen und Akteuren die Bereitschaft, in dieser Situation Prinzipien zu überdenken und Verantwortung für die Versorgungssicherheit zu übernehmen.

Hilfslieferungen für die Ukraine

Darüber hinaus bedankte sich Michael Frank bei den vielen Mitgliedunternehmen, die rasch und unbürokratisch eine grosse Menge an Gütern (Generatoren, Transformatoren, Notheizungen, Kabel, usw.) für den Betrieb und Wiederaufbau der infolge des Kriegs zum Teil brachliegende Energieinfrastruktur in der Ukraine bereitstellten. Der VSE arbeitet hierbei mit der Hilfsorganisation der EU (ERCC) sowie den europäischen und lokalen Zivilschutzorganisationen zusammen. In den nächsten Tagen und Wochen sollen die ersten Hilfslieferungen in die Ukraine erfolgen.

Zwei neue Mitglieder im VSE Vorstand

Die Delegierten wählten Martin Schwab (CKW) und Benedikt Loepfe (ewz) für die Amtsperiode 2022-2025 in den VSE Vorstand. Schwab vertritt in dieser Funktion die Interessen von swisselectric anstelle von Kerem Kern (Axpo Holding AG). Loepfe übernimmt den regioGrid-Vorstandssitz von Urs Rengel (EKZ). Der VSE dankt den ehemaligen Vorstandsmitgliedern für ihren langjährigen und grossen Einsatz für den VSE. Zudem wurden die bisherigen Vorstandsmitglieder Gian von Planta (SWL Energie AG) für den DSV und Michael Gruber (Energie Thun AG) für die Regionalwerke für eine 2. Amtsperiode (2022-2025) sowie Vincent Collignon (SIG) für MULTIDIS und Roberto Pronini (AET) für ESI für eine 3. Amtsperiode wiedergewählt. Alle weiteren Traktanden und Anträge wurden von den Delegierten angenommen bzw. genehmigt.

Würdigung der besten Berufsabschlüsse

Ohne kompetente Fachkräfte gibt es keine Energiewende. Doch diese zu finden, ist eine grosse Herausforderung. Der VSE engagiert sich seit Jahren in der Berufs- und Weiterbildung. Im Rahmen der Generalversammlung ehrte der VSE ein weiteres Mal die besten Abschlüsse in den Berufen Netzelektriker/in EFZ, Netzfachmann/frau mit eidg. Fachausweis, Netzelektrikermeister/in mit eidg. Diplom und Kernkraftwerk-Anlageoperateur/in mit eidg. Fachausweis der Jahre 2019, 2020 und 2021. Der VSE gratuliert allen Geehrten für ihre herausragenden Leistungen und wünscht ihnen für ihre berufliche Zukunft grossen Erfolg.

Avenir-Suisse-Experte fordert vollständige Strommarktöffnung

Gastreferent der diesjährigen VSE Generalversammlung war Dr. Patrick Dümmler. Der Forschungsleiter Offene Schweiz bei Avenir Suisse brachte kontrovers diskutierte Themen ein. Dümmler kritisierte die starke Stellung von Bund, Kantonen und Gemeinden und die zahlreichen Regulierungen, die nicht technologieneutral seien und keine Kostenwahrheit der einzelnen Energieträger zuliessen. So sprach er sich für den Abbau von Hürden, die Schaffung investitionsfreundlicher Rahmenbedingungen sowie die vollständige Strommarktöffnung aus.

Eine Grussbotschaft an die VSE Delegierten und die weiteren Anwesenden richtete zudem Ehrengast Helmut Perreten. Er ist CEO der Industriellen Betriebe Interlaken IBI, dem lokalen Energieversorger des Veranstaltungsorts der diesjährigen VSE Generalversammlung.

Die 134. ordentliche VSE Generalversammlung wird am 11. Mai 2023 in Baden stattfinden.

Weiterführende Informationen

Pressekontakt:

Claudia Egli, Bereichsleiterin Kommunikation
Tel. +41 62 825 25 30, claudia.egli@strom.ch

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