EANS-Adhoc: Lenzing AG
Lenzing Gruppe: Trotz Wirtschaftskrise
zufriedenstellendes Ergebnis
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04.03.2010
Lenzing Gruppe: Trotz Wirtschaftskrise zufriedenstellendes Ergebnis ? Vorsichtiger Optimismus für 2010 ? Fortsetzung des Wachstumskurses
Die Lenzing Gruppe hat im Geschäftsjahr 2009 trotz der schwierigen weltwirtschaftlichen Lage ein vergleichsweise zufriedenstellendes Ergebnis erzielt. Ermöglicht wurde dies durch rechtzeitig eingeleitete Gegensteuerungsmaßnahmen, aber auch durch das Anziehen der Nachfrage im Kerngeschäftsfeld Fasern ab dem zweiten Quartal 2009.
Der konsolidierte Konzernumsatz 2009 sank vor allem auf Grund schwächerer Faserpreise nach vorläufigen Zahlen im Vergleich zum Vorjahr auf 1,25 Mrd. EUR (nach 1,33 Mrd. EUR). Das Konzern EBITDA lag mit 182,0 Mio. EUR (nach 200,8 Mio. EUR) um 9,3 % unter dem Vorjahreswert. Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich um 22,7 % auf 100,7 Mio. EUR (nach 130,3 Mio. EUR). Damit konnte Lenzing jedenfalls ein Ergebnis erzielen, das auf ähnlicher Höhe wie in den Jahren 2005 und 2006 lag.
"Unsere Taktik, unsere Kunden auch bei vorübergehend unbefriedigenden Deckungsbeiträgen immer mit Fasern zu versorgen, auf einen raschen Aufschwung zu setzen und diese Markterholung vom ersten Moment an optimal zu nutzen, ist 2009 voll aufgegangen. Wir haben Lieferanteile gewonnen, neue, innovative Produktapplikationen auf den Markt gebracht und die Weichen für weiteres Wachstum gestellt. Gleichzeitig wurde erfolgreich ein Sparprogramm durchgezogen, aber dennoch die Ausgaben für Forschung, Entwicklung und Innovation auf fast 20 Mio. EUR erhöht", fasst Vorstandsvorsitzender Dr. Peter Untersperger den Jahresverlauf 2009 zusammen. "Wir sind daher auch für 2010 zuversichtlich. Auf Grund einer Reihe neuer innovativer Faserprodukte und durch unser dynamisches Wachstumsprogramm wollen wir unsere Weltmarktführerschaft bei cellulosischen Fasern 2010 weiter ausbauen."
Trotz Wirtschaftskrise bietet die Lenzing Gruppe ein gegenüber 2008 sogar verbessertes Bilanzbild sowie eine solide Finanzstruktur. "Das Wohlergehen der Lenzing Gruppe und die nachhaltige Absicherung des Wachstumskurses stehen im Vordergrund.", so Dr. Untersperger. Zum Bilanzstichtag Ende 2009 betrug das Eigenkapital 606,1 Mio. EUR (nach 579,7 Mio. EUR). Mit einer bereinigten Eigenkapitalquote von 43,5 % (nach 42,7 %) der Bilanzsumme ist die Bilanzstruktur von Lenzing weiterhin solide. Die reduzierte Nettoverschuldung (Net Debt) der Lenzing Gruppe von 315,7 Mio. EUR (nach 365,4 Mio. EUR Ende 2008) ermöglicht die Fortsetzung der Wachstumsstrategie und die Wahrnehmung der sich bietenden Marktchancen. Das Gearing in der Lenzing Gruppe verbesserte sich ebenfalls von 60,4% auf 50,2%.
Segment Fibers 2009 ab dem zweiten Quartal 2009 im Aufwärtstrend Wie in den Jahren zuvor war auch 2009 das Geschäftssegment Fibers mit einem Umsatzanteil von 85,9% beziehungsweise 1.090,2 Mio. EUR (nach 1.107,9 Mio. EUR 2008) dominierend. Das Segment-EBIT sank auf 109,8 Mio. EUR (nach 118,1 Mio. EUR). Die Faserproduktionsmenge belief sich auf 568.600 Tonnen (nach rund 540.300 Tonnen).
Vorstand DI Friedrich Weninger zur aktuellen Situation im Fasergeschäft: "Wir konnten nach dem Preisabsturz Ende 2008 ab dem zweiten Quartal 2009 wieder Faserpreiserhöhungen umsetzen. Zudem war unser wichtiges Spezialitätensegment von dem Preis- und Mengenrückgang nicht so stark betroffen. Schließlich haben wir 2009 mit innovativen Produkten und Kooperationen mit führenden Anbietern im textilen Sektor, aber auch im Nonwovensbereich punkten können." Beispiele dafür sind die Zusammenarbeit mit internationalen Textil-Retailketten sowie mit dem US-Retailer Costco bei Baby-Hygieneartikeln. Weiters hob Weninger die erfolgreiche Positionierung von Lenzing Fasern als umweltfreundliches Produkt hervor, das aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugt wird. Die ökologischen Vorteile von Lenzing Fasern werden in der gesamten Wertschöpfungskette mittlerweile als wichtiges Verkaufsargument gesehen.
Im ersten Halbjahr 2010 wird nach erfolgreichen Anfahrtests die vierte Produktionslinie bei der indonesischen Tochter PT. South Pacific Viscose mit 60.000 Tonnen Viscosefasern den Regelbetrieb aufnehmen. Im Anschluss wird die Anlagenkapazität durch ein Debottlenecking um weitere 18.000 Tonnen erhöht. Die weiteren aktuell angelaufenen Investitionen im Segment Fibers betreffen den Ausbau der Zellstoffproduktion in Lenzing, des TENCEL®-Faserstandortes Heiligenkreuz (Burgenland) und den Umbau des TENCEL®-Werkes Grimsby (Großbritannien). Die Vorbereitungen für ein neues Viscosefaserwerk in Indien und die Arbeiten für den weiteren Ausbau in China werden voran getrieben.
Plastics Products von der Krise getroffen Die sehr schwache europäische Konjunktur im Bau- und Automobilbereich sowie bei Industrie- und Infrastrukturinvestitionen führte im Segment Plastics Products (11,7 % des Konzernumsatzes) zu spürbaren Auftrags- und Ergebnisrückgängen. Der Absatzmarkt für Spezialprodukte in anderen Weltregionen, insbesondere in Nahost, entwickelte sich dagegen positiv. Schwerpunkt war 2009 daher die wirtschaftliche Absicherung der operativen Unternehmen und die Anpassung der Produktionskapazitäten an die aktuelle Nachfrage.
Der Segmentumsatz sank auf 147,8 Mio. EUR (nach 182,2 Mio. EUR), bedingt durch geringere Verkaufsmengen und niedrigere Preise. Das Segment-EBIT belief sich auf -9,8 Mio. EUR (nach 7,3 Mio. EUR im Jahr zuvor). Das negative Ergebnis ist einerseits Folge des sehr schwierigen Geschäftsverlaufs und andererseits das Ergebnis nicht Cash-wirksamer Abschreibungen auf Unternehmenswerte in der Business Unit Filaments. Das EBITDA war mit 2,0 Mio. EUR positiv.
Engineering konjunkturbedingt schwächer Im Segment Engineering (2,3 % des Konzernumsatzes) konnte sich Lenzing Technik dem negativen konjunkturellen Umfeld 2009 nicht entziehen. Sowohl im Lenzing-internen als auch im externen Geschäft ging der Auftragseingang deutlich zurück.
Der Gesamtumsatz lag 2009 bei 81,5 Mio. EUR, nach 110,9 Mio. EUR im Jahr 2008. Davon entfielen 29,5 Mio. EUR (2008: 51,3 Mio. EUR) auf Umsätze mit Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe. Das EBIT nach Segmentberichterstattung belief sich auf 2,2 Mio. EUR nach 10,0 Mio. EUR im Vorjahr.
Zuversichtlicher Ausblick Im Segment Fibers ist infolge der anhaltend guten Nachfrage, insbesondere aus den Emerging Markets, 2010 mit Vollauslastung und einer positiven Ertragslage zu rechnen. Von Lenzing entwickelte innovative Faseranwendungen und Mischungen sowie die zunehmende Nachfrage nach Fasern aus regenerativen Rohstoffen werden den Absatz weiter vorantreiben.
Im Segment Plastics Products ist 2010 noch ein anhaltend schwieriges Marktumfeld zu erwarten. Allerdings wird infolge zahlreicher Optimierungsmaßnahmen eine Ergebnisverbesserung gegenüber 2009 angestrebt. Der sich verbessernde Auftragseingang bei Technik lässt eine positive Entwicklung für 2010 erwarten. Insgesamt ist aufgrund der guten Aussichten im Kerngeschäft Fasern für den Lenzing Konzern 2010 mit einer weiterhin positiven Ertragslage zu rechnen.
Wichtige Kennzahlen nach IFRS, auf Konzernbasis (in Mio. EUR) 2009 vorl. 2008 Konsolidierter Konzernumsatz 1.254,7 1.329,1 EBITDA 182,0 200,8 Operatives Ergebnis(EBIT) 100,7 130,3 Ergebnis vor Steuern und Minderheitenanteil (EBT) 89,0 114,7 Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss 64,4 77,7 EBITDA-Marge in % 14,5 15,1 EBIT-Marge in % 8,0 9,8 Brutto-Cashflow 140,9 157,8 Investitionen (Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen) 151,7 158,6
31.12.2009 31.12.2008 Bereinigte Eigenkapitalquote* in% 43,5 42,7 Mitarbeiter 6.021 5.945
*Eigenkapital inkl. Investitionszuschüsse abzgl. anteilige latente Steuern
Rückfragehinweis:
Lenzing AG
Mag. Angelika Guldt
Tel.: +43 (0) 7672-701-2713
Fax: +43 (0) 07672-96301
mailto:a.guldt@lenzing.com
Branche: Chemie
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WKN: 852927
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