Holzenergie: Nachhaltige Versorgungssicherheit gewährleistet
Zürich (ots)
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In der Schweiz standen im Jahr 2008 9'631 Holzschnitzel-, 14'883 Pellet- und 652'708 Stückholzheizungen in Betrieb, welche gesamthaft knapp 3.7 Millionen Kubikmeter nachwachsendes Energieholz pro Jahr in CO2-neutrale Wärme umwandeln. Das heute noch ungenutzte Potenzial aus Wald und Flur sowie aus der holzverarbeitenden Industrie erlaubt eine Verdopplung der Nutzung ohne Konkurrenzierung höherwertiger Sortimente. Diese Zahlen sind ebenso imposant wie die Tatsache, dass sich alle diese Heizungsanlagen jederzeit mit ausreichend Brennstoff versorgen lassen. Versorgungsengpässen sind bei der Holzenergie inexistent. Dafür sorgen erfahrene Logistiker; und zwar sowohl beim Stückholz als auch bei den Schnitzeln und den Pellets.
Stückholz - die grösstmögliche Unabhängigkeit
Stückholz ist das älteste Energieholzsortiment und umfasst Spälten und Rugel von 1 m Länge sowie Scheiter von 25 cm, 33 cm oder 50 cm Länge. Vor allem in ländlichen Gebieten haben auch die so genannten Wellen - gebündeltes Holz von 70 bis 100 cm Länge - noch eine grosse Bedeutung und werden vor allem in Kachelöfen verfeuert. Für eine einwandfreie Verbrennung benötigen Stückholzheizungen gut gelagertes und lufttrockenes Holz mit einem Wassergehalt von höchstens 20%. Gut gelagert heisst, dass das Holz nach dem Fällen sofort eingesägt und an einem wind- und sonnenexponierten, vor Regen geschützten Platz aufgestert wird. Anschliessend benötigt das Stückholz eine ein- bis zweijährige Lagerzeit. Die Forstbetriebe lagern das Holz meistens entlang der Waldstrasse oder in ihren Werkhöfen. Die Stückholzkette liesse sich als einzige Versorgungskette im Extremfall auch ohne motorisierte Hilfsgeräte aufrechterhalten. Massgebend zur Versorgungssicherheit trägt der Umstand bei, dass sich rund ein Viertel des gesamten Schweizer Waldes im Besitz von insgesamt 250'000 privaten Waldbesitzern befindet. Viele davon sind zwar Selbstversorger ihrer eigenen Holzheizungen, aber auch der Kunde, der keinen eigenen Wald besitzt, profitiert von einer sehr grossen Auswahl an Brennstofflieferanten.
Holzschnitzel - dem Wald zuliebe
Die Nutzung von Holzschnitzeln in automatischen Schnitzelheizungen ist häufig die einzige Möglichkeit, qualitativ minderwertige Holzsortimente kostendeckend zu verwerten. Solche Sortimente fallen insbesondere bei der Waldpflege an. Jede Schnitzelheizung ist also ein wichtiger Beitrag an die Pflege unserer Wälder. Man unterscheidet zwischen direkter und indirekter Versorgungskette. Bei der direkten Versorgungskette, welche vor allem im Mittelland praktiziert wird, werden die Bäume gefällt, einige Wochen liegen gelassen, an die Waldstrasse gerückt, mit mobilen Maschinen gehackt und im Containerfahrzeug zur Heizung geführt. Auf teure Zwischenlager verzichtet man den Kosten zuliebe noch so gerne. Die indirekte Versorgungskette kommt dort zur Anwendung, wo der Wald im Winter nicht zugänglich ist, also hauptsächlich in den Alpen und Voralpen. Hier wird das Holz entweder an Rundholzagern oder in Schnitzel-Lagerhallen zwischengelagert und von dort aus zu den Heizungen geführt. Dadurch verteuern sich einerseits die Produktionskosten der Schnitzel, andererseits lassen sich bei dieser Versorgungskette trockenere Schnitzel herstellen, wie sie insbesondere ältere und kleinere Heizungen noch benötigen. Schnitzel eignen sich grundsätzlich für Heizungen im oberen Leistungsbereich und für Wärmeverbünde. Dank den Qualischnitzeln ist es seit einigen Jahren aber auch problemlos möglich, Schnitzelheizungen in gut isolierten Ein- oder Zweifamilienhäusern einzusetzen. Dabei gilt: Je kleiner die Schnitzelheizung, desto höher die Anforderungen an den Brennstoff. Innovative Holzenergieproduzenten haben sich dieser Herausforderung gestellt und mit den Qualischnitzeln ein neuartiges Energieholzsortiment auf den Markt gebracht. Qualischnitzel sind sehr trockene, ausgesiebte Schnitzel mit einem äusserst geringen Anteil von Feinmaterial und Übergrössen. Der sehr homogene Brennstoff lässt sich bequem per Schlauch in den Schnitzelsilo einpumpen. Dank ihrer Trockenheit verursachen Qualischnitzel im Silo keinen Gärprozess mit entsprechenden Gas- und Geruchsbildungen. Das vereinfacht die Anforderungen an den Lagerraum erheblich. Besitzerinnen und Besitzer von Ein- und Mehrfamilienhäusern haben also mit den Qualischnitzeln zusätzlich zu den Pellets und zum Stückholz eine weitere Option aus der breiten Palette der Holzenergie.
Pellets - Versorgungsnetz immer dichter
In der Schweiz produzierten für den Winter 2008/2009 rund 15 Pelletwerke insgesamt gegen 100'000 Tonnen Pellets. Diese Menge entspricht ziemlich genau auch dem effektiven Verbrauch. Von diesen 15 Werken sind zwei - die AEK Pellet AG in Balsthal und die Firma Tschopp Holzindustrie AG im luzernischen Buttisholz - grosse Produzenten mit Jahresproduktionen von jeweils über 30'000 Tonnen. Die anderen dagegen sind eher "kleinere", auf den regionalen Markt ausgerichtete Hersteller. Mit der Fenaco, der Dachorganisation der LANDI mit ihren insgesamt 450 Läden, existiert ein weit verzweigtes Versorgungsnetz über die ganze Schweiz hinweg. Mit der Migrol AG existiert eine zweite grosse Vertriebsfirma, welche mittlerweile mit Ausnahme der Kantone Wallis, Genf, Tessin und Graubünden ebenfalls die ganze Schweiz mit Pellets beliefert. Die Produktionskapazität der Schweizer Pelletwerke liegt mit rund 170'000 Tonnen pro Jahr deutlich über der aktuellen Produktionsmenge und zeigt eindrücklich, dass die Branche für eine weitere Zunahme der Nachfrage nach Pellets in den kommenden Jahren bestens gewappnet ist. Mit dem im Juli 2009 in Betrieb gegangenen Pelletwerk Mittelland in Schöftland wird es neu auch möglich sein, Pellets in grösserem Stil aus Waldholz herzustellen. Im Moment befinden sich vor allem in der Westschweiz verschiedene Pelletierwerke im Bau. Dadurch werden bald alle "weissen Flecken" von der Schweizer Pellet-Landkarte verschwunden sein.
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