Holzenergie Schweiz und proPellets.ch zum Ablehnungsentscheid der Subvention des Pelletwerks der Mayr-Melnhof Swiss Timber AG
Zürich (ots)
Die Sachlage für das ins Straucheln geratene Sägewerk der Firma Mayr-Melnhof Swiss Timber AG in Domat/Ems GR ist komplex. Viele Emotionen stehen einer nüchternen Betrachtung im Weg. Dabei gibt es viele Argumente, ob dafür oder dagegen, die sich lediglich im Betrachtungswinkel unterscheiden. Der Fall wirft die Grundsatzfrage auf, ob ressourcenökonomische gegenüber ordnungspolitischen Aspekten Vorrang haben.
Nach langen Diskussionen hat am späten Dienstagnachmittag der Grosse Rat des Kantons Graubünden eine erste Entscheidung gefällt und den Beitrag von 6,75 Millionen Franken für ein Pelletwerk im Grossägewerk in Domat/Ems mit 59 zu 57 Stimmen abgelehnt. Aus kantonaler Sicht stehen damit bei der Mayr-Melnhof Swiss Timber AG 120 Arbeitsplätze in unmittelbarer Gefahr.
Für Holzenergie Schweiz und proPellets.ch sowie deren Mitglieder ist es klar, dass sich der Grosse Rat damit gegen die Unsitte gestellt hat, mit Steuergeldern à fonds perdu und in diesem Ausmass einen Werksplatz zu subventionieren, der aufgrund einer viel zu optimistischen Einschätzung der Ausgangslage vor drei Jahren schon vor einem gleich gelagerten Problem gestanden hat und sich jetzt in eine Beinahe-Insolvenz manövriert hat. Von einem mindestens 2-schichtigen Betrieb war man ausgegangen, vor kurzem wurde auf eine Schicht reduziert und nun beziffert man den momentanen Rundholzeinschnitt mit ca. 300'000 Festmeter pro Jahr.
Viel besser wäre es, wenn der Kanton Graubünden aufgrund des dringenden Sanierungsbedarfs im Gebäudebereich und bei der Haustechnik dieses Geld in der Schweiz im Sinne der Förderung von Holzenergieanlagen und Energieeffizienz verwenden würde. Diese "Bottum-Up" Taktik ist aus ressourcenökonomischer Sicht für das Bündner Holz viel wirksamer, als die "Top-Down"-Variante der Bündner Regierung. Aus der Förderung der Anlagen entstünde ein grösserer kantonswirksamer Absatzmarkt von Sägerei-Nebenprodukten wie Spänen, Sägemehl, Hackschnitzel und allenfalls (nicht subventionierten) Pellets.
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Christoph Aeschbacher und Mathias Grimm
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