Neue Studie zeigt Kosteneffektivität der Rückenmarkstimulation nach 2,5 Jahren
Düsseldorf (ots)
Im Vergleich mit anderen Schmerztherapien amortisieren sich die Implantationskosten für diese innovative Behandlung durch geringere Folgekosten nach 1-3 Jahren
Eine systematische Recherche der Literatur zum Thema Rückenmarkstimulation (spinal cord stimulation, SCS) deutet daraufhin, dass die Therapie neben der nachgewiesenen Schmerzlinderung bei Patienten mit chronischen Schmerzen auch wirtschaftliche Vorteile hat, da sie sich nach einem Bericht in der aktuellen Ausgabe des Journal of Pain and Symptom Management in weniger als 2,5 Jahren amortisiert.
Gesundheitspolitische Entscheidungen, die Patienten den Zugang zur SCS allein aufgrund der Geräte- und Implantationskosten vorenthalten, sollten laut des Artikels "The Cost Effectiveness of Spinal Cord Stimulation in the Treatment of Pain" (Kosteneffektivität der Rückenmarkstimulation bei der Schmerzbehandlung) überdacht werden, da die Anfangskosten dieser Therapie keinen Aufschluss über die Gesamtbehandlungskosten und die Vorteile der Therapie geben, bei der ein herzschrittmacherähnliches Gerät implantiert wird, das aufsteigende Schmerzsignale im Rückenmark blockiert, so die Meinung von fünf zusammenarbeitenden Wissenschaftlern aus medizinischen Zentren in den USA und Europa. In dem Artikel werden die Kostendaten dieser Therapie über ein bis drei Jahre mit anderen Schmerztherapien verglichen. Chronische Schmerzen, d. h. definitionsgemäss anhaltende oder wiederkehrende Schmerzen über mehr als drei Monate, können durch verschiedene Verletzungen und Erkrankungen wie Nervenschäden oder Krebs hervorgerufen werden. Allein in den USA betrifft dies etwa 25 Prozent(1) der Bevölkerung. Dadurch entstehen jährlich medizinische Kosten(2) in Höhe von 70 Milliarden US-Dollar und 550 Millionen verlorene Arbeitstage(3). Chronische Schmerzen treten am häufigsten in der Lendenwirbelsäule und den Beinen auf.
Implantierbare Neurostimulationssysteme von Medtronic Inc. (NYSE: MDT) wurden seit der Markteinführung 1981 bei ca. 130'000 Patienten zur Behandlung von schwer behandelbaren chronischen Schmerzen eingesetzt.
Unter der Leitung von Dr. med. Rod Taylor, einem führenden Gesundheitsökonomen der Abteilung für öffentliche Gesundheit und Epidemiologie der Universität Birmingham in Grossbritannien, nahmen die Wissenschaftler eine Überprüfung und Auswertung von Kostendaten aus 14 sorgfältig ausgewählten Studien aus verschiedenen medizinischen Zentren aus der ganzen Welt vor. In diesen Studien wurden Daten von Patienten ausgewertet, die wegen verschiedener Symptome wie chronischen Rücken und Beinschmerzen, chronischen Schmerzen nach Wirbelsäulenoperationen und komplexem regionalen Schmerzsyndrom (einer seltenen, aber sehr behindernden Erkrankung) mit SCS behandelt wurden.
"Wir haben festgestellt, dass bei vielen Anwendungsgebieten die anfänglichen Behandlungskosten für die SCS-Implantation generell durch geringere Folgekosten für das Gesundheitssystem nach der Implantation ausgeglichen werden", heisst es in dem Bericht.
Die Wissenschaftler haben festgestellt, dass die anfänglichen Kosten für die Implantation eines Neurostimulationsgeräts (Patientenauswahl, Geräte-, Arzt- und Krankenhauskosten) sowie die Kosten für die Zeit nach der Implantation (Medikamente, Nachuntersuchungen, Implantatüberprüfung und Physiotherapie) erheblich schwanken. Die anfänglichen Implantatkosten schwankten zwischen 8.796 US-Dollar und 19.500 US-Dollar. Nach Angaben der Wissenschaftler "lagen die kumulativen Kosten für die SCS nach 2 Jahren zwar über denen für Patienten ohne SCS. Das Bild wendete sich jedoch nach etwa 2,5 Jahren, da die Patienten ohne SCS häufiger zum Arzt gingen, mehr Facharztuntersuchungen, Krankenhausaufenthalte, laufende Behandlungen und mehr Diagnostik benötigten".
In einer der untersuchten Studien betrugen die anfänglichen Kosten für die SCS 16.936 Kanada-Dollar. Die jährlichen Anschlusskosten sanken jedoch auf 1.094 Kanada-Dollar im Vergleich zu 7.291 Kanada-Dollar für Patienten, die nicht mit SCS behandelt wurden. Insgesamt bezifferte diese Studie die lebenslangen Kosteneinsparungen bei Patienten, die mit SCS und Physiotherapie behandelt werden, gegenüber Patienten, die nur mit Physiotherapie behandelt werden, auf 60.000 US-Dollar.
Auf der Grundlage von Standardmessungen der Kosteneffektivität (Kosten pro schmerzfreien Tag und Kosten pro qualitätskorrigiertem Lebensjahr) wurde in der Studie festgestellt, dass je nach Effektivität der SCS, -Lebensdauer der Stimulatorbatterie und Inanspruchnahme der SCS durch die Patienten "Amortisationszeiträume" von lediglich 15 Monaten dokumentiert wurden.
"Die Ergebnisse dieser Recherche haben wichtige Fragen für Gesundheitspolitiker auf nationaler und lokaler Ebene aufgeworfen, die nicht nur die anfänglichen Kosten, sondern die mittel- bis langfristigen Kosten berücksichtigen müssen", so das Fazit der Wissenschaftler.
Medtronic Inc. mit Firmensitz in Minneapolis ist das weltweit führende Unternehmen auf dem Gebiet der Medizintechnik und entwickelt Langzeitlösungen für Patienten mit chronischen Erkrankungen. Medtronic GmbH in Deutschland hat ihren Sitz in Düsseldorf, Medtronic GmbH in Österreich hat ihren Sitz in Wien. Der europäische Hauptsitz von Medtronic ist in Tolochenaz (VD), in der Schweiz, angesiedelt. Sie finden Medtronic im Internet unter www.medtronic.com, www.medtronic.de, www.medtronic.at, sowie www.medtronic.ch.
Weitere Informationen über implantierbare Neurostimulationssysteme und die Rückenmarkstimulation zur Behandlung von chronischen Schmerzen finden Sie im Internet unter www.medtronic.de und www.lebenohneschmerz.de.
(1) Bonica, J.J. Importance of the problem. In: Anderson, S., Bond, M., Mehta, M., Swedlow, M. eds. Chronic non-cancer pain. Lancaster, UK: MTP Press, 1987. (2) Krames, Elliot. Intraspinal opioid therapy for chronic nonmalignant pain: Current practice and clinical guidelines. J Pain and Symptom Management, 1996. (3) Bonica, JJ. International Association for the Study of Pain (IASP).
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