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GBI/SIB

Flächendeckende Präsenz der Gewerkschaften bei der Migros

Zürich (ots)

Heute 22.1.2004 haben die Gewerkschaften SMUV, GBI,
VHTL, unia und actions unia (Genf) bei rund 200 Betrieben in der
ganzen Schweiz das Personal von Migros informiert. Thema sind die
Einhaltung der Gewerkschaftsrechte durch die Migros und die
Aufwertung der Arbeit im Detailhandel.
Bereits in den letzten Wochen haben die Gewerkschaften ihre
Präsenz und ihre Kontakte mit dem Migros-Personal in der ganzen
Schweiz intensiviert. Heute haben GewerkschafterInnen in
konzentrierter Form in über 100 Orten der Schweiz, bei rund 200
Betrieben von Migros mit Tausenden Migros-Angestellten den Kontakt
gesucht, Gespräche geführt und Informationen verteilt.
Damit Verbesserungen für das Personal im Detailhandel erreicht
werden, braucht es eine starke Gewerkschaft. Das Recht aller
Angestellen muss gewährleistet sein, sich frei ihre Gewerkschaft zu
wählen und sich von ihr vertreten zu lassen. Dieses Recht wird von
Migros in Frage gestellt durch die Aufkündigung der
Vertragspartnerschaft auf den Zeitpunkt des Zusammenschlusses der
Gewerkschaften VHTL, unia, GBI, SMUV und actions-unia (Genf) zur
neuen Gewerkschaft UNIA. Es ist völlig widersprüchlich, wenn Migros
einerseits - zu Recht - von ihren Lieferanten im Aus- und Inland mit
einem Verhaltenskodex die Einhaltung der Gewerkschaftsfreiheit
verlangt, im Inland bei den eigenen Beschäftigten diese Freiheit
andererseits aber in Frage stellt.
Thema des gewerkschaftlichen Aktionstages ist zweitens die
Aufwertung der Arbeit im Detailhandel unter dem Motto "Ihre Arbeit
ist mehr wert - gemeinsam werden wir Erfolge erreichen". Noch immer
ist die anspruchsvolle Arbeit vieler Beschäftigten von Migros und
anderer Detailhandelsfirmen zu wenig honoriert, insbesondere bei
Personal mit längerer Erfahrung oder mit Ausbildung (vgl.
Pressekonferenz von  unia und VHTL zur Lohnentwicklung im
Detailhandel vom 16.1.2004).
Wie wichtig eine starke Gewerkschaft im
Migros-Gesamtarbeitsvertrag ist, zeigt das Beispiel
Migros-Verteilzentrum Suhr: Die Migros beschäftigt hier bis zu 600
Angestellte, davon 200 bis 300 als Temporärangestellte. Von ihnen
arbeiten einige seit 20 Monaten als "Temporäre" im Migros
Verteilzentrum. Sie leisten genau die gleiche (harte) Arbeit wie die
Migros-Angestellten, aber Lohn, Ferien, Sozialleistungen und
gewerkschaftlichen Rechte sind nicht gleich, denn die "Temporären"
sind von den Bestimmungen des Gesamtarbeitsvertrages ausgeschlossen!
Die Migros unterläuft hier mit den Temporärangestellten den eigenen
Gesamtarbeitsvertrag. Die Gewerkschaften VHTL und unia wollen nun
durchsetzen, dass alle MitarbeiterInnen in Suhr nach 3 Monaten - wie
im Migros-Gesamtarbeitsvertrag vorgesehen - dem GAV unterstellt sind.
Die Gewerkschaften verstehen ihre Aktivitäten nicht als einmalige
Aktion, sie werden ihre Präsenz bei den Migros-Beschäftigten auch in
Zukunft fortsetzen.

Kontakt:

Andreas Rieger, Co-Präsident unia, Tel. +41/79/468'66'22

Robert Schwarzer, Generalsekretär VHTL, Tel. +41/79/601'06'21

M. Meury, Gewerkschaft VHTL, Tel. +41/78/722'55'86 (zum
Verteilzentrum Suhr)

S. Lehrmann, Gewerkschaft unia, Tel. +41/79/420'45'51 (zum
Verteilzentrum Suhr)

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