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GBI/SIB

Auch 2. Streiktag der Maler- und Gipser/-innen mit Schwerpunkt in der Zentralschweiz Auch zweiter Streiktag erfolgreich abgeschlossen

Zürich (ots)

Nach dem erfolgreichen Auftakt von gestern verlief
auch der zweite Streiktag der Maler- und Gipser/-innen trotz 
deutlicher Repression von Arbeitgeberseite und nahen Pfingstferien 
mehr als zufriedenstellend. In der Deutschschweiz, dem Tessin und im 
Kanton Jura fanden sich erneut rund 1200 Maler- und Gipser/-innen an 
den Streikversammlungen ein und machten deutlich, dass sie bereit 
sind, für ihren Gesamtarbeitsvertrag (GAV) und ihre 
Frühpensionierung zu kämpfen. Da heute vor allem Betriebe jener 
Arbeitgeber anvisiert worden sind, die sich noch immer gegen einen 
neuen GAV und gegen die Frühpensionierung stemmen, versammelten sich 
Delegationen aus der ganzen Deutschschweiz heute Nachmittag in 
Luzern, wo Enrico Ercolani und seine Gefolgschaft aus dem 
Hardlinerlager zu Hause sind.
Auch heute blieb eine grosse Zahl von Ausbaubaustellen in der ganzen 
Deutschschweiz, im Tessin und im Kanton Jura geschlossen; in der 
Grossregion Bern zum Beispiel praktisch flächendeckend. Viele der 
Maler- und Gipser/-innen versammelten sich lieber bei den 
verschiedenen regionalen Streikzentren, um der Arbeitgeberseite 
deutlich zu machen, dass sie bereit sind, für ihren 
Gesamtarbeitsvertrag und für ihre Frühpensionierung zu kämpfen. Am 
heutigen Streiktag lag ein gewisses Schwergewicht auf Betrieben, 
deren Inhaber sich gegen den neuen Gesamtarbeitsvertrag und gegen 
die dringend notwendige Frühpensionierung ausgesprochen haben.
Knapp 1000 Streikende aus der Zentralschweiz inklusive Delegationen 
aus anderen Deutschschweizer Kantonen versammelten sich am 
Nachmittag in Luzern, um dort an einer zentralen Kundgebung den aus 
der Zentralschweiz stammende harte Kern der GAV-Gegner aufzufordern, 
persönlich Stellung zu nehmen. Insbesondere der Wortführer der 
Nein-Sager im Arbeitgeberlager, Enrico Ercolani, Luzerner Millionär 
und Malermeister, wurde persönlich gebeten, sich direkt an die 
Streikenden zu wenden, um ihnen zu erklären, wie sie sich ihre 
Frühpensionierung selber finanzieren können und das mit tieferen 
Löhnen, wie sie Ercolani auch noch verlangt.
Im Tessin wandten sich die Streikenden an den dort anwesenden 
Bundespräsidenten Joseph Deiss, um ihn darauf aufmerksam zu machen, 
dass mit der Aufkündigung der Sozialpartnerschaft durch die 
Arbeitgeberseite im Maler- und Gipsergewerbe ein weiterer Schritt 
zur Destabilisierung des sozialen Gefüges in diesem Lande gemacht 
werde. Tatsächlich gibt es schon erste Betriebe, die versuchen, die 
einst gesamtarbeitsvertraglich vereinbarten Normen zu unterbieten, 
was schon bald in einen sozialen Wildwuchs mit unabsehbaren Folgen 
ausarten kann. Gleichzeitig wird sich die Branche in einem ruinösen 
Preiskrieg zerfleischen, bei dem es nur wenige zweifelhafte Gewinner 
aber viele Verlierer geben wird.
Während der beiden Streiktag kam es zahlreichen Repressionen gegen 
Arbeitnehmende, deren Arbeitgeber sie mit Entlassung für den Fall 
einer Streikteilnahme bedrohten. Damit haben die fehlbaren 
Arbeitgeber klar gegen geltendes Recht verstossen. In einzelnen 
Fällen wurden auch Funktionäre der Gewerkschaft tätlich angegriffen 
oder mit Waffen bedroht. Die GBI wird prüfen, ob sie gegen einzelne 
fehlbare Arbeitgeber mit rechtlichen Schritten vorgehen wird.
Insgesamt zieht die GBI nach diesem zweitägigen Streik der Maler- 
und Gipser/-innen eine überaus positive Bilanz. Trotz massiver 
Repression von Arbeitgeberseite und trotz der nahen Pfingstferien 
ist es gelungen, die anvisierten Streikziele zu erreichen. Sollte 
die Arbeitgeberseite nicht einlenken und auf den bereits 
unterschriebenen neuen Gesamtarbeitsvertrag zurückkommen, wird der 
Kampf in den Betrieben und auf der Strasse weitergeführt. Denn bei 
der Frühpensionierung mit 62 geht es nicht um eine milde Gabe der 
Arbeitgeber, sondern um ein existenzielles Bedürfnis der körperlich 
hart arbeitenden Maler- und Gipser/-innen.
Für weitere Informationen:
Rolf Beyeler, Abt. Kommunikation GBI, 01 295 16 75

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