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Buruli: die neue, grausame Krankheit
Bern (ots)
Die nahezu unbekannte und lange vernachlässigte Infektionskrankheit Buruli verursacht schreckliches Leiden und zerstört das Leben vieler Betroffener. 70 % der Buruli-Fälle sind Kinder unter 15 Jahren.
Buruli kennt hier kaum jemand. In West- und Zentralafrika gibt es jedoch Regionen mit einer Infektionsrate von 22%. Kamerun meldet jährlich 4000 neue Fälle. Die Infektionskrankheit Buruli Ulcer (Ulcer = Geschwür) wird durch das Mycobakterium ulcerans, einem Verwandten des Lepra- und Tuberkulose-Bazillus, verursacht. Da die meisten Buruli-Fälle in der Nähe von Sümpfen oder stehenden Gewässern festgestellt wurden, wird angenommen, dass der bakterielle Erreger möglicherweise über ein Insekt im Wasser unter die Hautoberfläche des Opfers dringt. Die Krankheit ist äusserst tückisch, da sie sich zunächst unbemerkt unter der Haut ausbreitet. Bis heute kennen Ärzte und Forscher weder die genaue Übertragungsart des Erregers, noch gibt es einen Impfstoff oder ein wirksames Gegenmittel.
Symptome und Folgeschäden
Erstes Anzeichen von Buruli ist ein schmerzloser Knoten unter der Haut. Wird dieser im Frühstadium erkannt, kann er sofort herausgeschnitten werden. Vor allem aufgrund des Glaubens an Hexerei ist Buruli mit einem Stigma behaftet. Betroffene sehen die Krankheit als Strafe für ein Fehlverhalten. Deshalb wird die rechtzeitige Behandlung meist versäumt. Ungehindert können die Erreger unter der Hautoberfläche den gefährlichen Giftstoff Mycolacton produzieren. Weil dieser gleichzeitig das lokale Immunsystem ausser Kraft setzt, breitet sich die Krankheit aus, ohne dass das Opfer Warnsignale wie Fieber oder Schmerzen empfindet. Immer tiefer fressen sich die Bakterien unbemerkt ins Fleisch, zerstören Muskeln und sogar Knochen. Werden die schrecklichen Geschwüre schliesslich sichtbar, müssen das zerstörte Gewebe operativ entfernt und in schlimmen Fällen sogar Gliedmassen amputiert werden. Nach der Behandlung von Geschwüren, bleiben oft enorme körperliche Behinderungen und furchtbare Gelenkversteifungen zurück. Buruli ist zwar in seltenen Fällen tödlich, die verursachten Leiden und Folgeschäden sind jedoch grausam.
Leprahilfe Emmaus Schweiz vor Ort
Mit der Initiative und Unterstützung der Leprahilfe Emmaus Schweiz konnte in Ayos, Kamerun, ein landesweites Buruli-Referenzspital aufgebaut werden. Da eine frühe Diagnosestellung und Behandlung besonders wichtig sind, werden die Menschen vor Ort und in entlegenen Regionen über Buruli aufgeklärt. Damit die Arbeit in den betroffenen Regionen weitergeht und die dringend notwendige Hilfe für die Buruli-Opfer und die gefährdete Bevölkerung geleistet werden kann, führt die Leprahilfe Emmaus Schweiz Sammelaktionen zu Gunsten der Buruli-Kranken durch.
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ots Orginaltext: Leprahilfe Emmaus Schweiz Internet: www.presseportal.ch
Kontakt René Stäheli Geschäftsführer Leprahilfe Emmaus Schweiz Spitalgasse 9 3000 Bern 7 Tel.: +41/31/311'77'97