Unternehmensbefragung 2014: Finanzierungssituation so gut wie noch nie
Berlin (ots)
- Aufschwung lässt Umsatzrenditen steigen - Kaum Schwierigkeiten beim Kreditzugang - außer bei kleinen und jungen Unternehmen - Potenzial bei Investitionen in Energieeffizienz vor allem bei den Kleinen - 60 % der Unternehmen sind mit ihrer Region als Wirtschaftsstandort zufrieden
Die deutschen Unternehmen sind finanzstark. Ihre Finanzierungssituation hat sich in den zurückliegenden 12 Monaten sogar nochmals verbessert. Nur noch 18 % der Unternehmen berichten von gestiegenen Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme. Das sind vier Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Seit Beginn der Befragung im Jahr 2001 haben noch nie so viele Unternehmen aller Größenklassen das Finanzierungsklima so positiv beurteilt wie derzeit.
Trotz dieser erfreulichen Ergebnisse bleibt ein Problem bestehen: Kleine und junge Unternehmen haben einen erschwerten Kreditzugang. 28 % der kleinen Unternehmen (weniger als 1 Million Euro Umsatz) melden Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme. Das ist viermal so häufig wie bei den größeren Unternehmen mit über 50 Millionen Euro Umsatz (7 %). Bei den jungen Unternehmen (bis sechs Jahre) berichten 24 % von Schwierigkeiten. Zudem sind kleine und junge Unternehmen besonders von gravierenden Kreditrestriktionen wie höheren Sicherheitsforderungen und Kreditablehnungen betroffen.
"So positiv sich die Ergebnisse der Unternehmensbefragung lesen, so wenig geben sie Anlass, sich zufrieden zurückzulehnen. Die kleinen und jungen Unternehmen benötigen unsere Unterstützung dauerhaft. Vor allem die kreativen und innovativen unter ihnen brauchen Kredit, um ihre Ideen entfalten zu können. Und diese Unternehmen sind wichtig, denn sie bringen unsere Wirtschaft voran. Ihnen wird die KfW weiter zur Seite stehen", sagte der Vorstandsvorsitzende der KfW, Dr. Ulrich Schröder bei der Vorstellung der Studie in Berlin.
"Der Einzelhandel braucht gerade im aktuellen Strukturwandel stabile Finanzierungsbedingungen. Aber die besten Kredite helfen nichts, wenn das Geld anschließend in die ungerechte und oft krisenverschärfende Gewerbesteuer geht. Insbesondere bei den Hinzurechnungsregelungen muss die Politik deshalb dringend eine Reform anpacken - auch und gerade um die teils existenzgefährdende Besteuerung von Verlusten zu beenden", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth.
Ein weiteres Ergebnis der Unternehmensbefragung 2014: Die Unternehmen setzen die Energiewende um. 49 % der Befragten haben in den zurückliegenden drei Jahren Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs ergriffen; 18 % planen sie noch. Ziel ist, die Energiekosten zu senken. Vorreiter sind dabei vor allem größere Unternehmen.
Damit ist das Potenzial aber bei weitem nicht ausgeschöpft. Gründe für Zurückhaltung sind Informationsdefizite, fehlendes Personal für die Konzeption und Durchführung von Energieeffizienzmaßnahmen sowie mangelnde Finanzierungsquellen, vor allem für die Kleinen. Bremsend wirkt sich auch die Erwartung kurzer Amortisationszeiten aus. Hier setzt die Förderung also richtigerweise an.
Die Zufriedenheit der Unternehmen mit ihrer Region als Wirtschaftsstandort ist groß (60 %); dies gilt umso mehr, je größer das Unternehmen ist. Am positivsten bewerten Unternehmen aus Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Hessen und Bayern ihr regionales Umfeld. Die entscheidenden Standortfaktoren sind Fachkräfte und Verkehrsinfrastruktur. Auch Vernetzungsmöglichkeiten, wie die Nähe zu Zulieferern und Kunden sowie die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, Behörden und Kreditinstituten, spielen eine wichtige Rolle für die Standortqualität.
Die Studie "Unternehmensfinanzierung 2014: Finanzstark, energiebewusst, standortsensibel" sowie alle Unterlagen zur Pressekonferenz können unter: www.kfw.de/Unternehmensbefragung2014 im Bereich "Presse" abgerufen werden.
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