German Private Equity Barometer: Geschäftsklima bleibt trotz Abkühlung gut
Main (ots)
- Frühphasenklima kaum verändert freundlich - Spätphasenklima kühler, aber nach wie vor gut - Fundraisingklima im Spätphasensegment auf Rekordniveau - Prominente IPOs befeuern Exitphantasien
Die Stimmung am deutschen Beteiligungsmarkt hat sich im dritten Quartal leicht abgekühlt, bleibt aber insgesamt gut. Das von BVK und KfW für das Handelsblatt ermittelte vierteljährliche German Private Equity Barometer geht um 8,2 Zähler zurück. Trotz dieses Rückgangs bleibt das Geschäftsklima mit 47,8 Punkten aber weiterhin freundlich und liegt deutlich über seinem historischen Mittelwert von 37,2. Die Beteiligungskapitalgeber korrigieren ihre verbesserten Bewertungen aus dem Vorquartal sowohl für die aktuelle Geschäftslage als auch für die Geschäftserwartungen wieder nach unten: Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage sinkt um 8,5 auf 48,1 Saldenpunkte, der Indikator für die Geschäftserwartungen fällt um 7,9 Zähler auf 47,5.
Ein unterschiedliches Stimmungsbild zeigt sich in den beiden Segmenten des Beteiligungsmarktes: Im Frühphasensegment verändert sich das Geschäftsklima kaum, während der Indikator im Spätphasensegment um 11,3 Zähler im Vergleich zum zweiten Quartal sinkt.
Das Fundraisingumfeld und die Exitmöglichkeiten, die in Deutschland als zentrale Hemmnisse für Venture Capital Investitionen gelten, profitieren im dritten Quartal 2014 von dem Niedrigzinsumfeld am Kapitalmarkt. Im Frühphasensegment ist der Indikator für das Fundraisingklima aktuell seit mehr als sechs Jahren das erste Mal wieder positiv. Auch der Indikator für die Exitmöglichkeiten weist nun seit drei Quartalen wieder einen positiven Saldo auf, vermutlich befeuert durch die prominenten Börsengänge der letzten Wochen. "Die Zeiten sind gut, um einen Neuanfang zu wagen", stellt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW, fest. "Die VC-Investoren können ihre Portfolien bereinigen und mit neuem Elan und frischem Kapital jungen, innovativen Unternehmen die notwendige Unterstützung geben." BVK-Geschäftsführerin Ulrike Hinrichs unterstreicht: "Den Rückenwind der jüngsten Börsengänge und die internationale Aufmerksamkeit für die deutsche Start-Up- und Venture-Capital-Szene sollten insbesondere die Venture-Capital-Gesellschaften nutzen und mit weiteren gelungenen Exits die Basis für ein verbessertes Fundraising legen. Erfolgreiche Verkäufe sind das beste Argument im Fundraising, und wir brauchen mehr neue Fonds für wachstumsstarke Start-Ups. Das aktuelle Niedrigzinsumfeld sollte unserer Branche entgegenkommen, da institutionelle Investoren nur mit alternativen Anlagen ihre Renditeversprechen einhalten können."
Die KfW berechnet das German Private Equity Barometer zusammen mit dem Bundesverband deutscher Kapitalgesellschaften e. V. (BVK) exklusiv für das Handelsblatt. Eine ausführliche Analyse steht unter www.kfw.de/gpeb zum Download zur Verfügung.
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