Bilanz zum Weltflüchtlingstag: KfW engagiert sich weltweit für Minderung der Fluchtursachen
Main (ots)
- 3 Mrd. EUR für Projekte mit Flüchtlingsbezug in 28 Ländern - Minderung der Fluchtursachen ein Schwerpunkt der KfW in Entwicklungs- und Schwellenländern - Unterstützung von aufnehmenden Gemeinden bei Infrastruktur und Reintegration von Flüchtlingen
Vor dem Hintergrund der wachsenden Flüchtlingszahlen sind in der Finanziellen Zusammenarbeit mit Entwicklungs- und Schwellenländern (FZ) die Zusagen für Vorhaben mit Flüchtlingsbezug gestiegen. Im Auftrag der Bundesregierung finanziert die KfW momentan 117 entsprechende Projekte in 28 Ländern und einem Gesamtvolumen von mehr als 3 Mrd. EUR. Allein im vergangenen Jahr wurden 1,15 Mrd. EUR Neuzusagen für Vorhaben mit Flüchtlingsbezug erteilt.
Weltweit sind derzeit ca. 66 Mio. Menschen auf der Flucht - der höchste Stand seit dem Zweiten Weltkrieg. Die meisten von ihnen bleiben in der Nähe ihrer Heimatregion. Entsprechend sind es vor allem Entwicklungsländer, die mit der Bewältigung dieses Phänomens konfrontiert sind: 86 % der Flüchtlinge sind Binnenvertriebene im eigenen Land oder fliehen in ein unmittelbares Nachbarland. Die meisten Geflüchteten finden sich derzeit damit in Afrika und dem Nahen Osten.
"Die KfW unterstützt Geflüchtete seit Jahrzehnten. In der momentan andauernden Flüchtlingskrise haben wir gelernt, dass auch aufnehmende Dörfer und Gemeinden Unterstützung benötigen. Denn deren Infrastrukturen stoßen durch den raschen Bevölkerungszuwachs schnell an ihre Grenzen. Indem wir sie unterstützen, bekommen nicht nur Geflüchtete, sondern auch Menschen vor Ort bessere Chancen. Das hilft nicht zuletzt, Konflikte zwischen Neuankömmlingen und Ortsansässigen zu vermeiden. Zudem wirken viele von der KfW unterstützte Vorhaben den Flucht- und Migrationsursachen mittel- bis langfristig entgegen, in dem sie z.B. auf den Abbau von Armut und Ungleichheit sowie die Förderung von Good Governance und von Resilienz gegenüber Krisen aller Art zielen", sagt Dr. Joachim Nagel, Mitglied des Vorstandes der KfW Bankengruppe.
Rund 60 % der von der Bundesregierung für die FZ bereitgestellten Gelder gehen in den Nahen und Mittleren Osten, insbesondere dorthin, wo die Bedarfe momentan am Größten sind: Nach Syrien und in die Nachbarländer Libanon, Jordanien und den Irak. Ein Fünftel der Mittel kommt Flüchtlingen in den Krisenregionen am Horn von Afrika bzw. Ostafrikas (vor allem Südsudan, Äthiopien, Kenia, DR Kongo) zu Gute. Darüber hinaus fördert die KfW Flüchtlingsvorhaben in Westafrika (unter anderem die Zentralafrikanische Republik und Liberia), Asien (unter anderen Afghanistan und Pakistan), Europa (Ukraine und Türkei) sowie in Lateinamerika (Kolumbien).
Vor allem werden Infrastruktur und Basisdienstleistungen für Flüchtlinge und die aufnehmenden Gemeinden finanziert. Zudem unterstützt die KfW die Reintegration von Flüchtlingen. Einige Beispiele:
- Im syrischen Flüchtlingslager Zaatari in Jordanien finanziert die KfW die Strom- sowie Wasserversorgung und unterstützt Bildungsangebote für syrische Kinder. In Zaatari leben 80.000 Syrer. - In der DR Kongo unterstützt die KfW die zentralafrikanischen Bürgerkriegsflüchtlinge, indem sie Nahrungsmittel, medizinische Unterstützung sowie die Rehabilitierung von sozialen und wirtschaftlichen Basisinfrastrukturen finanziert. - In der Türkei setzt die KfW ein Programm der Europäischen Union um, das die türkische Regierung dabei unterstützt, die Kinder aus Syrien in den regulären Schulbetrieb zu integrieren. Die Türkei hat 3,5 Millionen Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen, und beherbergt damit derzeit weltweit die größte Zahl an Flüchtlingen. - Um die Rückkehr und Reintegration afghanischer Flüchtlinge aus Pakistan vorzubereiten, finanziert die KfW Rechtsberatung, Berufsbildung und Basisgesundheitsversorgung sowie die Schaffung von Wohnraum. - Die KfW ist am Horn von Afrika aktiv, um die Widerstandsfähigkeit betreffend die anhaltende Dürre der von Viehzucht lebenden Bevölkerung in den Grenzregionen im Nordosten und Süden Äthiopiens zu stärken. Damit soll einem wesentlichen Grund entgegengewirkt werden, der die Menschen zwingt, ihre Heimat zu verlassen.
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