Stiftung SOS-Kinderdorf Schweiz
SOS-Kinderdorf lanciert Nothilfeprogramm für Pakistan
Bern, 7. September 2022 – Die Hälfte der über 35 Millionen Betroffenen der Flutkatastrophe in Pakistan sind Kinder. Sie sind in dieser humanitären Katastrophe besonders verletzlich. Hilfe ist dringend nötig. SOS-Kinderdorf lanciert ein Nothilfeprogramm und ruft zum Spenden auf.
"Die meisten von den Überschwemmungen betroffenen Gebiete sind völlig verwüstet, die Menschen sind ohne Unterkunft, Nahrung, Kleidung und es fehlt ihnen am Nötigsten“, sagt Saba Faisal, Nationale Direktorin von SOS-Kinderdorf Pakistan. Und sie fügt an, dass die Hälfte der Betroffenen Kinder sind. Auch die Anzahl toter Kinder ist erschreckend: 450 der bisherigen 1’200 Opfer der Flutkatastrophe sind Kinder. Für die Überlebenden steigt das Risiko von Infektionskrankheiten. Einerseits, weil es an sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen mangelt. Andererseits verbreiten sich dort, wo Wasser ist, auch die krankeitsübertragenden Moskitos. Das Nothilfeprogramm von SOS-Kinderdorf sieht vor, sichere Unterkünfte und Nahrung bereit- sowie die medizinische und hygienische Versorgung sicherzustellen. Damit sollen humanitäre Bedürfnisse gedeckt und die Lücken in der Versorgung geschlossen werden, insbesondere in den folgenden Bereichen.
Schutz für Kinder
Von ihrer Familie getrennte und unbegleitete Kinder sind in dieser humanitären Katastrophe besonders bedroht von Missbrauch, Vernachlässigung, Ausbeutung und Gewalt. Ein Schwerpunkt des Nothilfeprogrammes liegt deshalb auf der Verhinderung von Familientrennungen, bzw. der Zusammenführung von Familien.
Ernährungssicherheit
Der Zugang zu Lebensmitteln ist eine Herausforderung, da Lebensmittellager und Kochgelegenheiten weggespült worden sind. Die Märkte sind noch nicht wieder funktionsfähig. Die unsichere Ernährungslage wird sich auch auf die schwächsten Bevölkerungsgruppen auswirken, wie schwangere und stillende Mütter, ältere Menschen und Kleinkinder. Kinder unter fünf Jahren sind besonders gefährdet, dass sich ihr Ernährungszustand verschlechtert.
Gesundheit
In den Krankenhäusern werden aktuell nur Notfälle versorgt, da es keinen Strom und keine medizinischen Vorräte gibt. Vor Ort wird erste Hilfe geleistet. Durchfall und Hautkrankheiten sind unter den betroffenen Menschen weit verbreitet. Der Bedarf an lebenswichtigen Medikamenten steigt. Zudem werden medizinische Zelte, Moskitonetze, Betten, Gesichtsmasken und Händedesinfektionsmittel ausserhalb der Gesundheitseinrichtungen benötigt.
Hygiene
Verunreinigtes Trinkwasser ist ein akutes Problem, aber auch andere Hygiene- und Sanitärbedürfnisse werden immer dringlicher. Der Zugang zu ausreichend Wasser in angemessener Qualität zum Trinken, Kochen und für die persönliche Hygiene sowie zu Toiletten und Waschgelegenheiten, besonders für Vertriebene, soll sichergestellt werden.
Bildung
Mit temporären Lernzentren und alternativen Lernmethoden wird der Zugang zu Bildung in den von der Flut betroffenen Gebieten gewährleistet. Dazu gehören die Verteilung von Lernmaterial, die Instandstellung von Schulen oder die Schulung von Lehrpersonen in den Bereichen psychosoziale Unterstützung, jahrgangsübergreifender Unterricht und Unterricht in Notsituationen.
Die Situation in Pakistan ist gravierend. SOS-Kinderdorf leistet vor Ort umfassende Nothilfe und ruft die Schweizer Bevölkerung zum Spenden auf. SOS-Kinderdorf Pakistan ist an 17 Standorten im Land vertreten. Alle Kinder und Mitarbeitenden der SOS-Kinderdörfer sind aufgrund der getroffenen Notfallmassnahmen in Sicherheit.
Medienkontakt: Cornelia Krämer, Leiterin Kommunikation
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SOS-Kinderdorf SOS-Kinderdorf gibt in über 135 Ländern Kindern in Not ein liebevolles Zuhause und schützt gefährdete Kinder vor dem Verlust ihrer Familie. Die Stiftung SOS-Kinderdorf Schweiz ist ein privates, politisch und konfessionell ungebundenes Kinderhilfswerk und finanziert SOS-Programme in Entwicklungsländern. Weitere Informationen unter: www.sos-kinderdorf.ch