Deloitte-Umfrage: Trotz steigender Kraftstoffpreise ist die flächendeckende Einführung von Elektrofahrzeugen noch ein Stück entfernt
Genf (ots/PRNewswire)
Eine neue Umfrage der Global Manufacturing Industry Group von Deloitte Touche Tohmatsu Limited (DTTL) zeigt, dass die flächendeckende Einführung von Elektrofahrzeugen (EV) noch ein Stück entfernt ist. Die Umfrage wurde unter 4.760 Europäern aus sieben Ländern(1) durchgeführt und folgt unmittelbar auf die 81. International Motor Show, die in dieser Woche in Genf stattfindet. Zu diesem Anlass werden zahlreiche Automobilhersteller ihre verschiedenen grünen Technologien vorstellen.
Laut der Umfrage sehen sich lediglich 16 Prozent der europäischen Verbraucher als "potenzielle Erstumsteiger", während 53 Prozent angaben, sie würden sich als "möglicherweise Interessierte" sehen, und weitere 31 Prozent angaben, sie würden sich als "Uninteressierte" sehen und sich nicht mit dem Kauf oder Leasing eines Elektrofahrzeuges befassen.
"Die flächendeckende Einführung von Elektrofahrzeugen hängt erheblich von zahlreichen Einflussfaktoren ab, darunter steigende Kraftstoffpreise, Fortschritte bei Fahrzeugen mit interner Verbrennungskraftmaschine (ICE) und die Verfügbarkeit von staatlichen Zuschüssen", so Craig Giffi, Leiter des DTTL Global Automotive Sector. "Während das Interesse an batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen (BEV) weiter wächst, sehen sich heute 69 Prozent der europäischen Umfrageteilnehmer als potenzielle Erstumsteiger oder als möglicherweise am Kauf eines Elektrofahrzeugs interessiert. Das aktuelle Marktangebot wird den Vorstellungen der Verbraucher im Hinblick auf Fahrleistung, Ladezeiten und Einkaufspreise allerdings nicht gerecht. Demzufolge schätzen wir, dass sich nur ein bis zwei Prozent der möglicherweise interessierten Verbraucher bis 2020 tatsächlich zum Umstieg auf batteriebetriebene Elektrofahrzeuge entschliessen werden."
Die Umfrage zeigt, dass die Kraftstoffpreise mittlerweile einen Wendepunkt erreicht haben und die Kundenakzeptanz in Bezug auf Elektrofahrzeuge erheblich beeinflusst. Dreiundsechzig Prozent der befragten europäischen Verbraucher gaben an, dass sie sich "vermutlich wesentlich stärker" mit einem Elektrofahrzeug beschäftigen werden, sollten die Kraftstoffpreise auf über 2,00 Euro pro Liter steigen. Sollte die Kraftstoffeffizienz jedoch einen Wert von über 3,0 Liter pro 100 Kilometer erreichen, würden sie sich jedoch in geringerem Umfang mit dem Kauf eines Elektrofahrzeugs beschäftigen.
"Damit es zu einer flächendeckenden Einführung kommen kann, müssen Automobilhersteller zunächst die Preise für ihre Elektrofahrzeuge an die Vorstellungen der Verbraucher anpassen und ihre Margen gleichzeitig erhöhen", so Martin Hoelz, Leiter der DTTL Global Automotive Sector Affinity Group. "Europäische Verbraucher werden vermutlich nicht bereit sein, hohe Preiszuschläge für Elektrofahrzeuge zu bezahlen. Dies bedeutet, dass Anreizsysteme wie beispielsweise reduzierte Steuern, Steuerbefreiungen und Bonuszahlungen(2) bei der Kaufentscheidung auch weiterhin von grosser Bedeutung sein werden."
Von jenen Umfrageteilnehmern, die angaben, sich eventuell mit Elektrofahrzeugen beschäftigen zu wollen, erwartet die Mehrheit (57 Prozent), für ein Elektrofahrzeug den identischen Preis oder weniger als für ein herkömmliches Fahrzeug bezahlen zu müssen. In der gleichen Antwortgruppe erklärte sich jedoch nur etwa ein Viertel (24 Prozent) dazu bereit, Preiszuschläge in Höhe von über 1.500 Euro zu bezahlen. Darüber hinaus erwartet die Mehrheit dieser Verbraucher (58 Prozent), weniger als 15.000 Euro abzüglich staatlicher Zuschüsse zu bezahlen.
Momentan stellen Hybridfahrzeuge und batteriebetriebene Fahrzeuge lediglich einen Bruchteil aller Fahrzeuge, die weltweit auf den Strassen unterwegs sind. Die Einführung von grünen Hybridfahrzeugen, batteriebetriebenen Fahrzeugen, etc. aller Art wird erheblich von der verfolgten Regierungspolitik abhängen, die letztlich für die Auswahl der verfügbaren Antriebstechnologien in jedem Land verantwortlich sein wird. Dies geht aus DTTLs Bericht "A new era. Accelerating toward 2020 - An automotive industry transformed" (z. Dt.: "Ein neues Zeitalter. Mit Schwung ins Jahr 2020 - Die Verwandlung der Automobilbranche") hervor. Die verfolgte Politik wird von zahlreichen Einflussfaktoren mitbestimmt, angefangen bei strengeren Standards bezüglich der Kohlenstoffemissionen bis hin zur Unabhängigkeit von aus dem Ausland bezogener Energie.
Zu den weiteren Erkenntnissen, die aus dem Bericht hervorgehen, zählen ausserdem:
- "Potenzielle Erstumsteiger" zeigten sich im Zusammenhang mit dem Kauf oder Leasing eines Elektrofahrzeugs sehr besorgt über die Umwelt, politisch aktiv und beschrieben sich ausserdem als Trendsetter und technisch versiert. Die Hälfte der Umfrageteilnehmer in dieser Gruppe war zwischen 18 und 34 Jahren alt (50 Prozent). Mehr als die Hälfte (57 Prozent) war männlich, und fast die Hälfte (46 Prozent) verfügte über einen Bachelor-Abschluss oder einen noch höheren Abschluss. - In Deutschland und dem Vereinigten Königreich schenkten "potenzielle Erstumsteiger" den Kraftstoffpreisen weniger Beachtung und sind grundsätzlich eher bereit, Preiszuschläge für Elektrofahrzeuge zu bezahlen, als potenzielle Erstumsteiger aus anderen Ländern. - Über 80 Prozent aller befragten europäischen Verbraucher gaben an, dass bequeme Auflademöglichkeiten, die Fahrleistung sowie die Aufladekosten für sie von "extrem" oder "sehr grosser" Bedeutung seien, wenn sie sich mit dem Kauf oder Leasing eines Elektrofahrzeugs beschäftigen. - Drei Viertel aller befragten europäischen Verbraucher (74 Prozent) gaben an, dass sie von Elektrofahrzeugen erwarten würden, über 480 Kilometer zurücklegen zu können, bevor sie sich mit einem möglichen Kauf beschäftigen würden. Dieser Wert übersteigt das aktuelle verfügbare Angebot beträchtlich. - Die gesamte Nutzungsdauer der Batterie sowie einfache und kostengünstige Möglichkeiten zum Austausch von Batterien sind für europäische Verbraucher ebenfalls wichtige Faktoren, wenn sie sich mit den gesamten Anschaffungs- und Betriebskosten auseinandersetzen. - Mehr als zwei Drittel (67 Prozent) der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie nicht länger als zwei Stunden warten möchten, um die Batterie vollständig wieder aufzuladen, sollten sie sich für den Kauf eines Elektrofahrzeuges entscheiden. - Vor dem Hintergrund der Auswirkungen auf die Umwelt, der Betriebskosten sowie der Verfügbarkeit von staatlichen Zuschüssen beurteilten die meisten Umfrageteilnehmer Elektrofahrzeuge besser als Fahrzeuge mit interner Verbrennungskraftmaschine. Im Vergleich zum Anschaffungs- und Aufladepreis schnitten Fahrzeuge mit interner Verbrennungskraftmaschine bei der zurückgelegten Fahrleistung vor der Betankung sowie bei der Bequemlichkeit der Wiederbetankung besser ab.
(1) Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Türkei und das Vereinigte Königreich.
(2) "Electric Vehicles: Turning buzz into reality" (z. Dt.: "Elektrofahrzeuge: Die Begeisterung Realität werden lassen"). European Automobile Manufacturers' Association (ACEA). http://www.ace a.be/index.php/news/news_detail/electric_vehicles_turning_buzz_into_r eality/
Informationen zu Deloitte
Deloitte steht für Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine sogenannte "Private Company Limited by Guarantee" (Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), und das angeschlossene Netzwerk von Mitgliedsunternehmen, bei denen es sich jeweils um juristisch eigenständige und unabhängige Körperschaften handelt. Für eine detailliertere Beschreibung der rechtlichen Konzernstruktur von Deloitte Touche Tohmatsu Limited und seinen angeschlossenen Unternehmen verweisen wir auf die Website http://www.deloitte.com/about.
Deloitte erbringt Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung sowie Unternehmens- und Finanzberatung für öffentliche und private Kunden aus zahlreichen Wirtschaftszweigen. Mit einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150 Ländern verbindet Deloitte weltweit erstklassige Leistungen mit umfassender regionaler Marktkompetenz und verhilft so Kunden in aller Welt zum Erfolg. "Becoming the Standard of Excellence" - für rund 170.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich.
Deloitte Touche Tohmatsu Limited Global Manufacturing Industry Group
Die Global Manufacturing Industry Group von Deloitte Touche Tohmatsu Limited (DTTL) besteht aus über 750 angeschlossenen Partnerfirmen und 12.000 Branchenprofis in über 45 Ländern. Dank ihrer umfassenden Branchenkenntnis, ihrer praktischen Kundendiensterfahrung und ihrer Vordenkerrolle ist die Gruppe in der Lage, komplexe geschäftliche Problemstellungen mithilfe seiner Partnerfirmen in jeder Ecke der Welt zu lösen. Die angeschlossenen Partnerfirmen von Deloitte ziehen die besten Fachkräfte an, entwickeln diese gezielt weiter und binden sie an das Unternehmen. Dabei wird auf gemeinsame Wertvorstellungen zurückgegriffen, bei denen Integrität, Kundenwerte und die gegenseitige Verpflichtung zueinander ebenso im Mittelpunkt stehen, wie die Vorteile einer vielfältigen Belegschaft. Die angeschlossenen Partnerfirmen von Deloitte versorgen 84 Prozent aller Fortune-Global-500(R)-Unternehmen aus der Fertigungsbranche mit professionellen Dienstleistungen, darunter 90 Prozent der 30 weltweiten Automobilhersteller. Für weitere Informationen zur Global Manufacturing Industry Group besuchen Sie http://www.deloitte.com/manufacturing.
Globale Marktforschung zu Elektrofahrzeugen
DTTLs Global Manufacturing Industry Group führte eine weltweite Umfrage zur Untersuchung der Kundenakzeptanz bezüglich elektrischer Fahrzeuge (EV) durch. Die Onlineumfrage entspricht den Ansichten von über 10.000 Verbrauchern aus Nord-, Mittel- und Südamerika, Asien und Europa. Vom 28. Januar bis 10. Februar 2011 wurden in Europa insgesamt 4.760 Verbraucher aus den sieben Ländern Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Türkei und dem Vereinigten Königreich befragt. Um an der Umfrage teilnehmen zu dürfen, mussten potenzielle Umfrageteilnehmer 18 Jahre oder älter sein und einen Führerschein besitzen. Teilnehmern wurde im Rahmen der Umfrage unter anderem die Frage gestellt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit sei, dass sie sich mit dem Kauf oder Leasing eines Elektrofahrzeugs beschäftigen würden, wenn der Kauf bzw. das Leasing ihres nächsten Fahrzeugs ansteht (gesetzt den Fall, dass Elektrofahrzeuge problemlos verfügbar sind) oder wie hoch die Wahrscheinlichkeit sei, dass sie tatsächlich ein Elektrofahrzeug kaufen oder leasen würden. Im Rahmen der Marktforschung wurden die Merkmale und Meinungen von drei Gruppen auf Grundlage ihres Kaufinteresses analysiert: Potenzielle Erstumsteiger sind Verbraucher, die mit der höchsten Wahrscheinlichkeit ein Elektrofahrzeug kaufen oder leasen würden. Möglicherweise Interessierte sind Verbraucher, die zwar grundsätzlich interessiert sind, den Kauf eines Elektrofahrzeuges letztlich aber nur mit geringerer Wahrscheinlichkeit in Betracht ziehen würden. Uninteressierte sind Verbraucher, die sich mit dem Kauf oder Leasing eines Elektrofahrzeuges grundsätzlich nicht beschäftigen würden.
Die Länderdaten wurden auf Grundlage der gesamten erwachsenen Bevölkerung eines jeden Landes normalisiert, damit sie als paneuropäische demografische Stichprobe repräsentativ sind. Ausserdem wurden Anpassungen an der unterschiedlichen Stichprobengrösse der Länderdaten durchgeführt und potenzielle Voreingenommenheit bestimmter Länder eliminiert und bei der Berechnung der breiteren europäischen Bevölkerungsstatistik nicht berücksichtigt. Deshalb hatten Länder mit einer grösseren erwachsenen Bevölkerung (auf Grundlage des Mindestalters für eine Fahrerlaubnis) einen grösseren Einfluss und trugen in grösserem Umfang zur Bestimmung der paneuropäischen statistischen Ergebnisse bei. Die Fehlerspanne für paneuropäische Ergebnisse beträgt + 1,4 %.
Weiterführende Marktforschung
In DTTLs Bericht "A new era. Accelerating toward 2020 - An automotive industry transformed" wird das Wesen der Automobilbranche untersucht, während sich die Welt von der weltweiten Konjunkturschwäche erholt. Er enthält Einblicke von Führungskräften der weltweit tätigen angeschlossenen Partnerfirmen von Deloitte aus der Automobilbranche, die zur aktuellen und zukünftigen Situation der Branche Stellung beziehen. Dabei stehen strukturelle Veränderungen, Kundentrends, technologische Entwicklungen und Probleme mit der Arbeiterschaft in der Branche im Mittelpunkt. Besuchen Sie http://www.deloitte.com/anewera für ein Exemplar des Berichts.
Kontakt:
Sanuber Bilguvar Grohe, Globale Kommunikation, Deloitte
ToucheTohmatsu Limited, +1-212-492-3942, sgrohe@deloitte.com oder
Mimi Lee,Global Manufacturing Industry, Deloitte Touche Tohmatsu
Limited,+1-212-492-3931, mimlee@deloitte.com