SVV Schweizerischer Versicherungsverband
Hochwasser - Versicherungsverband: Schadensumme über 800 Millionen Franken
Zürich (ots)
Die Überschwemmungen von letzter Woche haben in zahlreichen Gebieten der Schweiz Schäden in einem noch nie da gewesenen Ausmass angerichtet. Den Privatversicherern sind bis heute rund 23'000 Schadenfälle gemeldet worden. Die Schadensumme beläuft sich auf über 800 Millionen Franken. Die Schweizer Bevölkerung ist gut gegen Naturkatastrophen versichert und die meisten Sachschäden sind gedeckt.
Die Überschwemmungen vom 20. bis 24. August 2005 in weiten Teilen der Schweiz haben mehr Schäden angerichtet als alle Grossereignisse im Jahre 1999 zusammen: die schweren Lawinenniedergänge im Frühjahr, die Überschwemmungen im Sommer und die Stürme "Lothar" und "Martin" im Winter. Nach einer Hochrechnung des Schweizerischen Versicherungsverbandes SVV belaufen sich die Schäden für die Privatversicherer auf rund 805 Millionen Franken. Die Schadenaufnahme ist noch nicht abgeschlossen und die Schadensumme könnte weiter ansteigen.
Die Schadenbilanz in Kürze:
- Hausrat und übrige Fahrhabe: 400 Millionen Franken (13'320 Schadenfälle)
- Gebäude: 160 Millionen Franken (2'500 Schadenfälle)
- Betriebsunterbrechung: 125 Millionen Franken (1'075 Schadenfälle)
- Motorfahrzeugkasko: 75 Millionen Franken (4'800 Schadenfälle)
- Übrige Sachschäden: 45 Millionen Franken (1'300 Schadenfälle)
In der Elementarschadenverordnung gilt eine Haftungsbeschränkung für die Privatversicherer von insgesamt 250 Millionen Franken für Gebäudeschäden und 250 Millionen Franken für Hausrat und übrige Fahrhabe. Der Gesetzgeber will mit dieser Begrenzung pro Ereignis die Versicherungsgesellschaften vor einer Zahlungsunfähigkeit bewahren. Beim Hausrat und den übrigen Fahrhaben (Geschäftsinventar) ist die Deckungsgrenze von 250 Millionen Franken überschritten worden. Die im Elementarschaden-Pool der Schweizer Privatversicherer zusammengeschlossenen Versicherungsgesellschaften haben indes entschieden, sich aufgrund des bisherigen Schadenverlaufs im Jahr 2005 nicht auf diese Haftungsbeschränkung zu berufen und die betroffenen Versicherten voll zu entschädigen.
SVV-Präsident Albert Lauper drückte an der heutigen Medienkonferenz die Betroffenheit der privaten Versicherungswirtschaft über das Leid aus, das die Naturkatastrophe über viele Regionen der Schweiz gebracht hat. Im internationalen Vergleich sei die Schweizer Bevölkerung gegen die Folgen von Naturkatastrophen jedoch sehr gut versichert. Elementarschäden wie Hochwasser und Überschwemmungen, Stürme, Hagel, Lawinen und weitere sind nämlich in der Feuerversicherung für Gebäude, Hausrat und übrige Fahrhabe (Geschäftsinventar) eingeschlossen. Zum Risikoausgleich unter den Versicherern haben sich die Privatversicherer im Elementarschaden-Pool zusammengeschlossen. Dank ihm ist es möglich, Elementarschäden mit einer für alle Versicherungsnehmer tragbaren Einheitsprämie zu versichern.
Die Privatversicherer versichern die Gebäude in den Kantonen Obwalden, Uri, Schwyz, Appenzell Innerrhoden, Genf, Tessin und Wallis, Hausrat und übrige Fahrhabe in allen Kantonen mit Ausnahme von Waadt und Nidwalden. In der Hochrechnung nicht eingeschlossen sind die Gebäudeschäden, die die kantonalen Feuerversicherungen decken. Ebenfalls nicht enthalten sind Schäden an der Infrastruktur wie Strassen oder Bahnen sowie Flurschäden.
Im Namen der privaten Versicherungsbranche dankte Albert Lauper allen Helferinnen und Helfern für die rasche, effiziente und engagierte Durchführung von Rettungs-, Evakuierungs- und Schadenminderungsmassnahmen.
Hinweis an die Redaktion:
Der Schweizerische Versicherungsverband SVV ist die Dachorganisation der privaten Versicherungswirtschaft. Dem SVV sind rund 70 kleine und grosse, national und international tätige Erst- und Rückversicherer mit über 42'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Schweiz angeschlossen. Auf die Mitgliedgesellschaften des SVV entfallen über 95% der im Schweizer Markt erwirtschafteten Prämien der Privatversicherer.
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