SVV Schweizerischer Versicherungsverband
90. Generalversammlung des Versicherungsverbandes im Zeichen von Corona
Zürich (ots)
Der Schweizerische Versicherungsverband SVV hat am 29. Juni seine Generalversammlung am Sitz der Vaudoise Versicherungen in Lausanne abgehalten. Die 52 Delegierten wählten Thomas Boyer und Jean-Daniel Laffely neu in den 14-köpfigen Vorstand. Wiedergewählt wurden Markus Leibundgut und Rolf Dörig als Präsident. In seiner Rede ging Rolf Dörig auf die Idee eines Pandemiepools ein, der mit einer öffentlich-privaten Partnerschaft von Staat und Privatversicherern das Pandemierisiko versicherbar machen kann.
Corona prägte die 90. Generalversammlung des Schweizerischen Versicherungsverbandes SVV in Lausanne. Aufgrund der Einschränkungen war der diesjährige "Tag der Versicherer" schon im Frühjahr abgesagt worden. So wurden an der Generalversammlung vom 29. Juni 2020 einzig die die statutarischen Geschäfte behandelt. In seiner Präsidialrede ging Rolf Dörig auf die Erfahrungen der vergangenen Monate ein. Er betonte unter anderem die Leistungsfähigkeit und die Widerstandskraft der Versicherungswirtschaft: "Auch in der Krise ist es gelungen, täglich 139 Millionen Franken für Schadenfälle und Renten an unsere Kundinnen und Kunden zu vergüten". Damit leisteten die Privatversicherer einen wichtigen Beitrag zur Zahlungsfähigkeit der Unternehmenskunden. Auch sind die Versicherungsunternehmen mit ihrer defensiven Anlagepolitik richtig aufgestellt. "Diese hat sich auch in der Coronakrise bewährt", sagte der SVV-Präsident.
Pandemie rein privatwirtschaftlich nicht versicherbar
Kritisch äusserte sich Rolf Dörig zum Vorstoss der Politik bei den Geschäftsmieten bei Betrieben, die aufgrund des Lockdowns schliessen mussten. Das Parlament hat den Bundesrat beauftragt, ein Gesetz auszuarbeiten. Somit bleibt die Situation zwischen Vermieter und Mieter in der Schwebe. Rolf Dörig sagte: "Der rückwirkende Eingriff des Gesetzgebers in geltende private Verträge verletzt die Eigentumsgarantie und bewirkt das Gegenteil von Rechtssicherheit. Das ist nicht im langfristigen Interesse der Mieterinnen und Mieter". Mit Blick in die Zukunft griff er die Frage der Versicherbarkeit von Pandemierisiken auf. "Eine Pandemie ist rein privatwirtschaftlich nicht versicherbar", hielt Dörig fest. Eine der Optionen ist die Errichtung eines Pandemiepools, der derzeit auch in diversen anderen Ländern diskutiert wird. Ein solcher könnte im Zusammengehen von Privatversicherer und Staat eine Deckung von Pandemierisiken ermöglichen. Dabei verwies Rolf Dörig auf schon heute bewährte Zusammenarbeitsformen zwischen dem Bund und der Privatwirtschaft, etwa bei der Prävention und in der Elementarschadenversicherung.
Zwei neue Vorstandsmitglieder aus der Westschweiz
In der Folge beriefen die Delegierten der Mitgliedgesellschaften des SVV zwei neue Vertreter aus der Westschweiz in den vierzehnköpfigen Vorstand. Gewählt wurde Thomas Boyer, der als neuer CEO der Groupe Mutuel im Vorstand des SVV die Nachfolge von Paul Rabaglia antritt. Für die Vaudoise Versicherungen, die in diesem Jahr ihren 125. Geburtstag feiert, wurde der neue Generaldirektor Jean-Daniel Laffely als Nachfolger von Philippe Hebeisen ins Führungsgremium des Branchenverbandes berufen. Von den Delegierten bestätigt wurden zudem Rolf Dörig als Präsident (Verwaltungsratspräsident Swiss Life) sowie als Vorstandsmitglied Markus Leibundgut, CEO von Swiss Life Schweiz.
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