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Verlagsgruppe BRIGITTE

Schweizer Unternehmensberater entwickeln neue Methode zur Bewertung von Arbeit: Typische Frauenberufe besonders von ungerechter Lohnbewertung betroffen

Hamburg (ots)

In einem Exklusiv-Interview mit der Zeitschrift
BRIGITTE (Heft 13/2003, seit heute im Handel erhältlich) erklärt der
Schweizer Arbeitspsychologie und Unternehmensberater Dr. Christian
Katz, 48, sein neues Modell zur Bewertung von Arbeit. "Abakaba"
(Analytische Bewertung von Arbeitstätigkeiten nach Katz und Baitsch)
soll zu gerechteren Löhnen und Gehältern beitragen. Entwickelt hat
Katz die erfolgreiche Methode gemeinsam mit seinem Kollegen Prof.
Christof Baitsch. "Abakaba soll dazu beitragen, Arbeit neu zu
bewerten. Anschliessend verdienen einige Beschäftigte, oft in
typischen Frauenberufen, wirklich mehr", erläutert Katz.
In der Schweiz haben Krankenschwestern, Erzieherinnen und
Physiotherapeutinnen geklagt, weil sie im Vergleich zu typischen
Männerberufen zu wenig verdienen. "Wir haben festgestellt, dass die
Methoden, nach denen Jobs eingestuft werden, überholt sind", so Katz.
"Bestimmte Fertigkeiten werden viel zu wenig berücksichtigt,
Einfühlungsvermögen und psychische Belastbarkeit beispielsweise.
Teilweise gehen die alten Bewertungssysteme auf Abkommen zwischen
Arbeitgebern und Arbeitnehmern aus den fünfziger Jahren zurück!"
Das Modell von Katz und Baitsch basiert auf der genauen
Betrachtung der einzelnen Arbeitselemente. Exakte Fragen nach
Arbeitstempo, physischer und psychischer Belastung,
Kommunikationsfähigkeit und vielem mehr speisen ein Punktesystem, das
am Ende in Geld umgerechnet wird.
In der Schweiz haben bislang 30 Versicherungen, Banken und
Verwaltungen rund 3'000 verschiedene Tätigkeiten nach "Abakaba"
analysieren lassen. Rund 30 Prozent der Gehälter wurden danach neu
berechnet. "Die Personalabteilungen sind meistens begeistert, weil
sie endlich ein erklärbares und nachvollziehbares System haben - auch
für die Zukunft, wenn sie neue Leute einstellen" freut sich Katz. In
Deutschland lässt sich das neue Modell allerdings nicht ohne weiteres
einführen, da beispielsweise die Gewerkschaften bereit sein müssten,
die Grundlagen von Tarifverträgen zu ändern. Katz sieht aber auch
positive Tendenzen: "Der vor kurzem von Frauenministerin Renate
Schmidt vorgelegte Leitfaden zur Entgeltgleichheit lässt allerdings
hoffen, dass sich auch in Deutschland etwas ändert."

Kontakt:

Christiane Dähn
Leiterin Marketing und Kommunikation
Verlagsgruppe BRIGITTE
Gruner + Jahr AG & Co KG
Am Baumwall 11
D-20459 Hamburg
Tel. +49/40/3703-2960
Fax +49/40/3703-5702
E-Mail: daehn.christiane@brigitte.de