UNICEF Schweiz und Liechtenstein
Aarau zum zweiten Mal «Kinderfreundliche Gemeinde»
Zürich/Aarau, 7. Januar 2025 – Gestern zeichnete UNICEF Schweiz und Liechtenstein die Stadt Aarau zum zweiten Mal mit dem Label «Kinderfreundliche Gemeinde» aus. Um die Kinderfreundlichkeit weiter zu fördern, plant die Stadt, den Schwerpunkt verstärkt auf die Partizipation von Kindern und Jugendlichen zu legen.
Die Stadt Aarau wurde gestern Abend zum zweiten Mal mit dem UNICEF-Label «Kinderfreundliche Gemeinde» ausgezeichnet. Die feierliche Verleihung fand im Stadtmuseum Aarau im Rahmen des jährlichen Neujahrsapéros statt, zu dem alle städtischen Mitarbeitenden eingeladen waren – ohne zuvor von der Zertifizierung zu wissen. Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker enthüllte das Geheimnis und sorgte damit für eine freudige Überraschung bei den Anwesenden. Anschliessend übergab Nicole Hinder, Leiterin des Bereichs Child Rights Advocacy bei UNICEF Schweiz und Liechtenstein, das Label an den Stadtpräsidenten sowie die federführende Stadträtin Franziska Graf-Bruppacher.
«Ich möchte allen Verantwortlichen und Beteiligten an diesem Prozess von Herzen für das Engagement für die Kinder und die Jugendlichen in dieser Stadt danken», sagte Nicole Hinder anlässlich ihrer Rede. «Die erneute Zertifizierung durch UNICEF zeichnet nicht nur das bisherige Engagement der Stadt Aarau aus, sondern ist gleichzeitig der Startschuss und Aufforderung zur Umsetzung der neuen Massnahmen. Die Auszeichnung geht mit der Pflicht einher, die Perspektive der Kinder und Jugendlichen tatsächlich in Prozesse und Entscheidungen einzubinden und das Kindeswohl vorrangig zu berücksichtigen – so wie es die von der Schweiz ratifizierte Kinderrechtskonvention vorsieht.»
Mit der Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» unterstützt UNICEF Schweiz und Liechtenstein Gemeinden bei der Umsetzung der Kinderrechte auf der kommunalen Ebene und zeichnet sie für dieses Bekenntnis aus. Seit der ersten Zertifizierung im Jahr 2020 hat Aarau bedeutende Fortschritte in Richtung Kinderfreundlichkeit gemacht. In den vergangenen vier Jahren standen unter anderem eine kinderfreundliche Stadtverwaltung und Politik, die Partizipation von Kindern und Jugendlichen sowie die Gestaltung kinderfreundlicher Lebensräume im Fokus. Ausserdem wurde die Zusammenarbeit im Bereich Kind und Jugend intensiviert und es hat ein struktureller Ausbau stattgefunden. So hat die Stadt Aarau nach einer vierjährigen Projektphase (2018–2022) den Arbeitsbereich «Frühe Kindheit» dauerhaft etabliert. Ergänzend dazu wurde der Fachbereich «Kinderförderung» eingeführt.
Ein wichtiger Meilenstein des letzten Aktionsplans war die Einführung der Familienzentren, die als leicht zugängliche Anlaufstellen in den Quartieren dienen und inzwischen fest in der sozialen Grundversorgung der Stadt Aarau verankert sind. Das 2021 im Rahmen des Projekts eröffnete Familienzentrum Aarau Nord wurde verstetigt, und im Sommer 2023 wurde ein weiteres Familienzentrum im Stadtteil Telli eröffnet. Dort werden vielfältige Angebote bereitgestellt, die von der Bevölkerung rege genutzt werden. Ein weiterer Erfolg des Engagements in den vergangenen Jahren ist die verbesserte bereichsübergreifende Zusammenarbeit hinsichtlich der Kinderfreundlichkeit. Kinder- und Jugendthemen werden in den verschiedenen Bereichen priorisiert und die Perspektive der Kinder und Jugendlichen wird zunehmend eigeninitiativ in diverse Planungen und Projekte miteinbezogen.
Neuer Aktionsplan umfasst 46 Massnahmen
Der aktuelle, zweite Aktionsplan mit Laufzeit 2025-28 legt den Fokus unter anderem auf eine verstärkte Partizipation und den verbesserten Schutz von Kindern und Jugendlichen. Hierfür wurden verschiedene Massnahmen definiert, darunter:
- Konzept «Inklusive Kinder- und Jugendförderung»Inklusion in den Aarauer Kindertagesstätten
- Ausstattung der öffentlichen Toiletten mit Wickeltischen
- Neugestaltung des Aussenraums rund um die Auenhalle (Mehrzweckhalle)
- Bike-Trail im Gönhardwald
- Partizipative Spielplatzplanung Aarenau, Baufeld 6
- Ausbau der Jugendpolizei
- Vernetzung der Kulturangebote für Familien und Durchführung Aarauer Familientage
- Stärkung der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit im Bereich Kindesschutz
Mit dem verabschiedeten Aktionsplan spannt die Stadt Aarau einen durchgehenden Bogen von der Schwangerschaft bis zur Volljährigkeit und unterstreicht ihren politischen Willen, die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zu berücksichtigen und sie aktiv in Entscheidungsprozesse einzubinden.
Neben Aarau tragen sieben weitere Gemeinden im Kanton Aargau das UNICEF-Prozesslabel «Kinderfreundliche Gemeinde»: Baden, Freienwil, Magden, Muhen, Zurzach, Wettingen und Zofingen. Der Kanton unterstützt und ermutigt die Gemeinden aktiv, sich am Zertifizierungsprozess für «Kinderfreundliche Gemeinden» zu beteiligen.
Hier finden Sie weitere Informationen über die UNICEF Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde».
Kontakte für Medien:
UNICEF Schweiz und Liechtenstein
Medienstelle, Jürg Keim, 044 317 22 41, j.keim@unicef.ch
Über UNICEF
UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, hat über 75 Jahre Erfahrung in Entwicklungszusammenarbeit und Nothilfe. UNICEF setzt sich in mehr als 190 Ländern und Territorien für die Einhaltung der Kinderrechte ein. Zu den zentralen Aufgaben gehören die Umsetzung von Programmen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Bildung, Wasser und Hygiene sowie Kinderschutz. UNICEF finanziert sich ausschliesslich durch freiwillige Beiträge und wird in der Schweiz und Liechtenstein durch das Komitee für UNICEF Schweiz und Liechtenstein vertreten.