Preissenkungen bei Generika gefährden Medikamentenversorgung
Basel (ots)
Durch die vom Bundesamt für Gesundheit verordneten Preissenkungen, die am 1. Dezember 2024 in Kraft treten werden, erhöht sich der Preisdruck auf günstige Generika erneut, was zu einer Verschärfung der Lieferengpässe führen wird. Mepha, die führende Anbieterin von Medikamenten in der Schweiz, fordert bessere staatliche Rahmenbedingungen, um eine erschwingliche medizinische Grundversorgung langfristig sicherzustellen.
In der Schweiz sind Generika 20-70% günstiger als die entsprechenden Originale.[1] 2023 wurden die Gesundheitskosten dank Generika um 460 Millionen Franken entlastet.[2] Mit einem Marktanteil von 42% ist Mepha die führende Generikaanbieterin in der Schweiz. Keine andere Medikamentenmarke wird in der Schweiz so häufig verwendet wie die Marke mit dem Regenbogen.[3] In den vergangenen zwölf Monaten (Nov. 2023 - Okt. 2024) haben Ärztinnen und Ärzte sowie Apotheken rund 23 Millionen Packungen an Mepha-Generika verschrieben bzw. abgegeben.[4] Im Schnitt kamen fünf Mepha-Generika pro Haushalt zum Einsatz.[5] Generika nehmen heute eine zentrale Rolle bei der medizinischen Grundversorgung in der Schweiz ein. Doch die Versorgung ist zunehmend gefährdet.
Preisspirale nach unten verschärft Lieferengpässe
In den letzten 20 Jahren haben die von den Behörden regelmässig verordneten Preissenkungen bei Generika dazu geführt, dass unter anderen Mepha-Antibiotika, -Schmerzmittel respektive Generika zur Behandlung von Krebs, die auch in der Kinderheilkunde eingesetzt werden, zu einem Preis angeboten werden müssen, der teilweise tiefer liegt als der Preis einer Packung Kaugummi. 10% der Generika von Mepha haben heute einen Fabrikabgabepreis unter 5 Franken und 25% unter 15 Franken.[6] Die Preissenkungen, die per 1. Dezember 2024 in Kraft treten und vor allem die bereits günstigen Generika noch stärker unter Druck setzen, führen dazu, dass die inflationsbedingt gestiegenen Produktions- und Vertriebskosten von immer mehr Medikamenten nicht mehr gedeckt werden können und die Preise bis zur Unrentabilität sinken. Mepha geht davon aus, dass sich die Medikamentenengpässe in diesem Winter aufgrund der aktuellen Preissenkungen weiter verschärfen werden. Patientinnen und Patienten werden vermehrt gezwungen sein, auf teurere Originale auszuweichen. In Ländern wie Deutschland hat der Preisdruck bereits dazu geführt, dass immer mehr Generika vom Markt verschwinden, weil sich deren Produktion nicht mehr lohnt. Dieses Szenario droht auch der Schweiz.
Behördlich festgesetzte Rahmenbedingungen müssen realistisch sein
Einerseits verordnen die Gesundheitsbehörden in der Schweiz seit Jahren Preissenkungen auf Generika. Andererseits stellen sie an die Generikaanbieter im Vergleich zu anderen europäischen Ländern deutlich höhere oder nicht-harmonisierte Anforderungen an die Qualität, Sicherheit und Zweckmässigkeit, deren Erfüllung mit einem sehr hohen Aufwand verbunden ist. So müssen Generika in der Schweiz immer in allen, auch in den wenig nachgefragten Dosierungen, Darreichungsformen und Packungsgrössen angeboten werden wie die entsprechenden Originale. Diese Widersprüchlichkeit macht den Generikaanbietern zu schaffen. Andrej Salát, General Manager von Mepha und Teva in der Schweiz, fordert, dass Swissmedic und das Bundesamt für Gesundheit bei ihren Entscheiden und Anforderungen die zentrale Rolle von Generika für eine erschwingliche medizinische Grundversorgung verstärkt berücksichtigen. Er sagt: "In Zukunft muss es möglich sein, die Preise von sehr günstigen Generika aufgrund der inflationsbedingt höheren Produktions- und Vertriebskosten gegen oben anzupassen, um langfristig eine stabile Versorgung bieten zu können. Bei Generika, die einem behördlich auferlegten Pflichtlagerzwang unterliegen, darf es keine weiteren Preissenkungen mehr geben." Mit der marktführenden Stellung trägt Mepha eine grosse Verantwortung bei der Grundversorgung in der Schweiz[7]. Diese Aufgabe möchte Mepha auch in Zukunft wahrnehmen können.
Über Mepha und Teva in der Schweiz
Mepha Pharma AG und Teva Pharma AG gehören zusammen zu den führenden Pharmaunternehmen in der Schweiz. Mepha ist seit 2011 Teil des international tätigen Teva Konzerns, einem der weltweit führenden Anbieter von Generika. Mepha und Teva haben ihren Sitz in Basel und beschäftigen derzeit rund 170 Mitarbeitende. Das Mepha- und Teva-Sortiment umfasst über 300 Produkte zur Behandlung zahlreicher Erkrankungen. Es enthält 270 Generika, Biosimilars, rezeptfreie Medikamente, Medizinprodukte sowie Originalmedikamente zur Therapie von Krankheiten des zentralen Nervensystems, der Atemwege und Krebs. Die Produkte von Mepha und Teva werden über Apotheken, selbstdispensierende Ärzte, Drogerien und Spitäler vertrieben.
Referenzen auf Anfrage erhältlich.
[1] BAG Faktenblatt 22.9.2023; (zuletzt abgerufen am 08.11.24)
[2] bwa Consulting Report 2023; Sparbeitrag durch Generika; www.intergenerika.ch/generika-markt (zuletzt abgerufen am 08.11.2024)
[3] IQVIA Pharma Panel, MAT Oktober 2024
[4] IQVIA Pharma Panel, MAT Oktober 2024
[5] Bundesamt für Statistik, bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bevoelkerung/familien/haushalte.html (zuletzt abgerufen am 08.11.2024)
[6] IQVIA Pharma Panel, MAT November 2024
[7] IQVIA Pharma Panel, MAT Oktober 2024
Pressekontakt:
Christoph Herzog, Head of Brand & Communications, Mepha Schweiz AG, Telefon 061 705 43 43, christoph.herzog@mepha.ch