VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN fordert Schliessung des Vogelgrippe-Entenmastbetriebes Wichmann
Zürich (ots)
Massentierhaltung schadet Tier und Mensch
Nach der Massentötung von Enten in Wachenroth (Bayern) Ende August aufgrund von Vogelgrippe, ist die Wichmann Enten GmbH nun neuerlich von der Vogelgrippe betroffen. Die Tötung von über 200.000 Enten wurde veranlasst. Wie die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN schon berichtet hat, blickt die Firma auf eine lange Geschichte von Rechtsverstössen und tierquälerischer Massentierhaltung zurück. Bereits im Jahr 2000 dokumentierte VIER PFOTEN Deutschland verheerende Zustände in den Entenmastanlagen der Firma, die damals als "gepro" firmierte. Die Wasservögel vegetieren im Dämmerlicht gewaltiger Masthallen vor sich hin. Bilder von verwesenden Kadavern zwischen lebenden Tieren und schwer verletzten Enten gingen durch die Medien.
Kein Wunder also, wenn es bei solchen Zuständen zu Ausbrüchen von Tierseuchen kommt. VIER PFOTEN fordert nach all den Skandalen nun die endgültige Schliessung der Wichmann-Betriebe und den Entzug der Betriebsgenehmigung.
Das Unternehmen zählt zu Deutschlands grössten Entenerzeugern. An drei Standorten werden in riesigen, fensterlosen Hallen circa 400.000 Enten gehalten. Nachdem wichtige Abnehmer vor einigen Jahren im Zuge der Skandale Produkte des Unternehmens aus dem Sortiment genommen hatten, ist der Familienbetrieb Wichmann heute ein bedeutender Lieferant für Restaurants und Einzelhandel. Das Vorläuferunternehmen "gepro" machte durch diverse Skandale von sich reden. Dokumentiert sind neben tierquälerischen Haltungsbedingungen, die Lagerung von Schlachtabfällen im Wald, Todesfälle von zwei Mitarbeitern aufgrund einer Infektion mit der Papageienkrankheit und ein Verstoss bei Tiertransporten.
In einem Betrieb, der sich durch artwidrige Massentierhaltung auszeichnet, und in dem zehntausende Enten auf engstem Raum vegetieren müssen, hat die Vogelgrippe ein leichtes Spiel. VIER PFOTEN fordert aus Tierschutz- und aus Seuchenschutzgründen auch generell die Abkehr von der Massentierhaltung und eine Stärkung regionaler Strukturen und kleiner Betriebe mit artgerechter Tierhaltung.
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