VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz
Stressalarm für Tiere am Nationalfeiertag
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Stressalarm für Tiere am Nationalfeiertag
VIER PFOTEN gibt Tipps gegen tierische Panik am 1. August
Zürich, 22. Juli 2022 – Für manche Menschen mögen Feuerwerke die reine Magie sein, für Tiere hingegen sind sie vor allem eines: der pure Stress. Die Volksinitiative «Für die Einschränkung von Feuerwerk» will der Knallerei endgültig ein Ende setzen. VIER PFOTEN unterstützt dieses politische Anliegen. Denn Tiere reagieren vielfach auf die Böllerei mit grosser Angst. Die globale Tierschutzorganisation gibt hier zudem Tipps, wie man als Tierbesitzer diese Nacht für seine Fellnasen erträglicher machen kann und worauf man achten muss im Umgang mit Wild- und sogenannten Nutztieren am 1. August.
Auf laute Feuerwerke reagieren viele Haustiere mit grosser Angst oder sogar panisch. Vor allem Hunde suchen bei ihren Besitzern oft Schutz. «Ängstliche Hunde sollten nicht getröstet werden. Sie fühlen sich dadurch in ihrer Unsicherheit bestärkt. Am besten bleibt der Hundehalter ruhig und gelassen und ignoriert das furchtsame Verhalten seines Tieres weitestgehend. Damit strahlt er die nötige Gelassenheit aus», empfiehlt Dominik del Castillo, Biologe und Campaigner bei VIER PFOTEN Schweiz. Auch Katzen haben teilweise grosse Angst vor den lauten Feuerwerks-Geräuschen. Freigänger-Katzen sollten an diesem Tag nicht nach draussen gelassen werden, damit sie nicht in Panik weglaufen. Die folgenden aufgelisteten Vorkehrungen können Tierhalter zusätzlich treffen, um den Stress für ihre Tiere am 1. August zu reduzieren.
Das können Tierhalter tun:
- Der Raum sollte abgedunkelt und der Fernseher oder das Radio eingeschaltet werden, um sich, so gut es geht, von aussen abzuschirmen.
- Den Tieren sollten unbedingt Rückzugsmöglichkeiten geboten werden.
- Kleintiere wie Kaninchen oder Meerschweinchen müssen sehr vorsichtig behandelt werden, wenn Feuerwerke abbrennen, denn diese Fluchttiere können durch die Licht- und Geräuscheinwirkung in Panik geraten. Den Tieren sollten im Gehege zusätzliche Versteckmöglichkeiten geboten werden. Leben die Tiere in Aussenhaltung, sollte das Aussengehege nach Möglichkeit so gedreht werden, dass es einer Mauer o.ä. gegenübersteht.
- Eine Option zur Beruhigung der Haustiere sind homöopathische Mittel oder Bachblüten. Schulmedizinische Beruhigungsmittel sollten nur in Ausnahmefällen und nach tierärztlicher Konsultation eingesetzt werden.
- In ländlichen Gegenden ist es erfahrungsgemäss ruhiger. Wer seinem Hund einen Gefallen tun möchte, kann mit ihm die Stadt während des Nationalfeiertages verlassen.
- Es können besondere Leckerlis bereitgestellt werden, um dem Hund zu vermitteln, dass der Lärm etwas Positives mit sich bringt. Bei Hunden, die noch nicht viele Feuerwerk-Nächte erlebt haben, können Ängste so reduziert werden.
- Das Gassigehen sollte am 1. August am frühen Abend zum letzten Mal erledigt werden, damit man nicht in der lautesten Zeit ab dem Eindunkeln mit dem Hund unterwegs ist.
Alle Tiere fürchten die 1. August-Knallerei
Dass sich die Haustiere vor Feuerwerk fürchten, scheint klar zu sein. Aber wie steht es am 1. August um die Wild- und sogenannten Nutztiere? Diese Tiere leiden am Schweizer Nationalfeiertag ebenso wie Heimtiere. Die heimischen Wildtiere, insbesondere Fluchttiere wie Rehe und Feldhasen, schrecken bei jedem ungewohnten Geräusch auf. Die Explosion in Kombination mit dem Leuchtfeuer der Raketen versetzt die Tiere in Panik, was in extremen Fällen auch zu Fehlgeburten oder panischer Flucht mit Todesfolge führen kann.
Für Kleinsäuger, Igel, Reptilien und Frösche sind Höhenfeuer eine grosse, meist unterschätzte Gefahr. In den trockenen Holzhaufen suchen viele der Tiere ein vermeintlich sicheres Versteck. Aber sobald das Höhenfeuer entzündet wird, fallen die Kleinlebewesen den Flammen zum Opfer. Hier gibt VIER PFOTEN Tipps, wie man die Tiere besser vor dem Flammentod schützt:
- Holzhaufen erst möglichst kurz vor dem Abbrennen errichten.
- Wenn möglich einen geschlossenen Schutzzaun von mind. 30 cm Höhe um den Haufen aufstellen und erst kurz vor dem Anzünden des Höhenfeuers entfernen.
Für eine möglichst stressfreie Nacht für Haus-, Wild- und sogenannte Nutztiere empfiehlt VIER PFOTEN, nicht in der Nähe von Wäldern, Feuchtgebieten, Naturschutzgebieten, Zoos und Bauernhöfen Feuerwerke zu zünden. Am besten verzichtet man komplett auf Feuerwerke und Höhenfeuer.
Wird die Schweiz bald böllerfrei?
Was in vielen Bündner Tourismusorten bereits seit einigen Jahren Tatsache ist, nämlich eine Einschränkung von Feuerwerk, soll nun auch bald in die Verfassung geschrieben werden. Dafür will ein Komitee mit seiner Initiative «Für die Einschränkung von Feuerwerk» sorgen, welche konkret fordert, dass Privatpersonen kein lautes Feuerwerk mehr zünden dürfen. VIER PFOTEN unterstützt dieses politische Anliegen, denn es wäre ein wichtiger Schritt fürs Tierwohl. Ebenso dürfte dieses Vorhaben auch Support von Tourismusdestinationen erhalten, die schon auf Feuerwerk verzichten. Arosa beispielsweise verbietet Grossfeuerwerke bereits seit 2018. Als Kooperationspartner des Arosa Bärenlandes schätzt VIER PFOTEN das Engagement von Arosa sehr, und gerade für Hundebesitzer ist der beliebte Tourismusort darum auch eine gern genutzte Möglichkeit der Knallerei zu entfliehen.
Über VIER PFOTEN VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt. www.vier-pfoten.ch
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