VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz
Mehr Tierwohl in der Mode: Max Mara wird pelzfrei
Mehr Tierwohl in der Mode: Max Mara wird pelzfrei
VIER PFOTEN und andere NGOs begrüssen die Entscheidung des Unternehmens
Mailand/Zürich, 7. August 2024 – Gestern kündigte die Max Mara Gruppe eine Pelzfrei-Richtlinie an. Diese Entscheidung ist die Folge von hunderttausenden E-Mails an das Unternehmen, Dutzenden von Protestaktionen vor Max Mara Geschäften in ganz Europa und sogar einem Heissluftballon, der über dem Hauptsitz des Unternehmens in Italien für eine pelzfreie Zukunft protestierte. Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN begrüsst den wichtigen Schritt in eine nachhaltigere Zukunft, in der weniger tierische Materialien für Modezwecke verwendet werden.
Thomas Pietsch, Leiter des Bereichs Wildtiere in Textilien bei VIER PFOTEN: «Die Entscheidung von Max Mara, in Zukunft ausschliesslich pelzfrei zu produzieren, ist ein wichtiger Schritt zu mehr Tierschutz in der Modeindustrie und sendet ein starkes Signal an andere Marken, dem Beispiel des italienischen Traditionshauses zu folgen. Dieser Erfolg ist das direkte Ergebnis einer gemeinsamen Kampagne von VIER PFOTEN und anderen Nichtregierungsorganisationen unter der Leitung der Fur Free Alliance und zeigt, dass eine konsequente Konfrontation positive Auswirkungen auf Millionen von Nerzen, Füchsen und Marderhunden haben kann.»
Eine Führungskraft von Max Mara kündigte an: «Max Mara, einschliesslich der Max Mara Fashion Group (MMFG) und aller Tochtergesellschaften, hat eine pelzfreie Politik angenommen und hat nicht die Absicht, Pelz in einer der zukünftigen Kollektionen für eine der MMFG-Marken zu verwenden.»
Diese Ankündigung kommt, nachdem die Fur Free Alliance (FFA) – ein Zusammenschluss von mehr als 50 Tierschutzorganisationen aus über 35 Ländern – während der Modewochen im Februar 2024 in New York City, London, Mailand und Paris eine globale Kampagne startete, in der der italienische Modegigant aufgefordert wurde, pelzfrei zu werden. Mehr als 270‘000 E-Mails, 5‘000 Telefonanrufe und zahllose Beiträge in den sozialen Medien haben den deutlichen Ruf einer pelzfreien Zukunft noch weiter verstärkt.
Joh Vinding, Vorsitzender der FFA, sagt: «Die Fur Free Alliance applaudiert Max Mara dafür, pelzfrei zu werden. Max Mara war eine der letzten globalen Modemarken, die noch Pelz verkauften, daher sind wir froh, dass sie sich nun einer wachsenden Liste pelzfreier Marken angeschlossen haben, die nichts mit der Tierquälerei im Zusammenhang mit dem Pelzhandel zu tun haben wollen.»
Pelzindustrie - Tierquälerei und ökologischer Albtraum
Auf Pelzfarmen verbringen Wildtiere wie Nerze, Marderhunde und Füchse ihr ganzes Leben in Käfigen mit Gitterböden, die ihnen jede Möglichkeit nehmen, ihre natürliche Verhaltensweisen auszuleben - nur um dann durch Vergasung oder anale Elektroschocks getötet zu werden. In freier Wildbahn sind Tiere oft tagelang ohne Nahrung und Wasser in Fallen gefangen, bevor sie qualvoll sterben, wobei die Tiere häufig ihre eigenen Gliedmassen abnagen, im verzweifelten Versuch zu entkommen.
Die Pelzproduktion ist auch für die Umwelt verheerend. Pelzfarmen und Gerbereien sind äusserst schädlich für Böden und Gewässer - sie pumpen Abfälle und giftige Chemikalien in die umliegende Umwelt. Die Fallen, mit denen Pelztiere getötet werden, verstümmeln und töten oft auch Tiere, die nicht zu den gejagten Tierarten gehören, wie z. B. bedrohte Tierarten und Haustiere von Menschen. Alles in allem ist die Pelzindustrie ein ökologischer Albtraum.
Max Mara: Ein Modegigant wird pelzfrei
Die Max Mara Fashion Group hat mehr als 2‘500 Geschäfte in 105 Ländern und verkaufte früher Nerzhandschuhe, Fuchspelzstulpen und einen Marderhund-Schlüsselanhänger. Die Marke schliesst sich nun den grossen Modehäusern der Welt an, die bereits pelzfrei sind, darunter Dolce & Gabbana, Saint Laurent, Valentino, Prada, Gucci, Versace, Alexander McQueen, Balenciaga und Armani.
Programm für pelzfreie Einzelhändler
Das Fur Free Retailer Programm ist die weltweit führende Initiative, die pelzfreie Unternehmen mit Verbraucherinnen und Verbraucher zusammenbringt, die nach ethisch produzierten Produkten suchen. Das Programm ist eine Initiative der Fur Free Alliance (FFA), die in über 35 Ländern auf der ganzen Welt aktiv ist. Die Allianz ist ein internationaler Zusammenschluss von mehr als 50 Tierschutzorganisationen, die sich gemeinsam für ein Ende der Zucht und Tötung von Tieren für ihren Pelz einsetzen. Mehr als 1‘500 Marken und Einzelhändlerinnen und -händler sind bereits Teil der Initiative.
VIER PFOTEN ist der offizielle Repräsentant des Fur Free Retailer (FFR) Programms in Österreich, Australien, Bulgarien, Deutschland, den Vereinigten Staaten und Südafrika. Die globale Tierschutzorganisation bietet Unternehmen, die einen nachweislich pelzfreien Neustart anstreben, Unterstützung und Beratung. Zu diesem Zweck steht VIER PFOTEN in diesen Ländern als Ansprechpartner und Vermittler bei der hochkarätigen Aufnahme in das internationale FFR-Programm zur Verfügung.
Über VIER PFOTEN VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichen Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt. www.vier-pfoten.ch
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