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Industrie-Holding

Industrie-Holding: Schweizer Unternehmen fordern WTO-Investitionsabkommen

Bern (ots)

Die Industrie-Holding, die Vereinigung der weltweit
tätigen Schweizer Konzerne, begrüsst die Bestrebungen zur Schaffung
eines WTO-Investitionsabkommens ausdrücklich. Ein solches Abkommen
schafft Rechtssicherheit für die Investoren und Chancengleichheit für
die Entwicklungsländer. Die Schweiz ist dank über 4'500 Unternehmen
mit Tochtergesellschaften im Ausland der neuntgrösste Investor
weltweit. Die Direktinvestitionen im Ausland sind zudem einer der
wichtigsten Wachstumsfaktoren für die Schweizer Volkswirtschaft.
Deshalb fordert die Schweizer Wirtschaft, dass sich die  Schweiz am
WTO-Ministertreffen in Cancún für die sofortige Aufnahme von
Verhandlungen über ein WTO-Investitionsabkommen einsetzt.
Multilaterale Entwicklung des internationalen Wirtschaftsrechts
als wichtiges Ziel
In Cancún (10. bis 14. September) wird die Frage im Vordergrund
stehen, ob die WTO mit der Verhandlungsaufnahme die Führungsrolle bei
der Entwicklung des internationalen Wirtschaftsrechts auf dem Gebiet
der Direktinvestitionen übernehmen soll. Kleinere Volkswirtschaften
wie die Schweiz und ganz besonders auch die Entwicklungsländer als
Empfänger von Direktinvestitionen erhalten damit im Rahmen der WTO
die Möglichkeit, das internationale Wirtschaftsrecht aktiv
mitzugestalten.
Das WTO-Investitionsabkommen sollte für alle Mitgliedstaaten die
an sich selbstverständlichen Prinzipien von Transparenz und
Rechtsstaatlichkeit festschreiben. Die so erzielte Rechtssicherheit
auf multilateraler Ebene würde grossen wie kleinen
Investitionsprojekten dienen und generell den wohlstandsmehrenden
Austausch von grenzüberschreitenden Direktinvestitionen fördern.
Auflagen zulasten der Multinationalen Unternehmen als politisches
Störmanöver
In jüngster Zeit wurde seitens einzelner WTO-Mitgliedstaaten und
Nichtregierungsorganisationen gefordert, in ein künftiges
Investitionsabkommen rechtlich verbindliche Auflagen für
Multinationale Unternehmen aufzunehmen. Solche sachfremden Regeln
würden das WTO-Investitionsabkommen nicht nur überladen, sondern auch
den Verhandlungsbeginn verzögern. Bezeichnenderweise stammt diese
Forderung denn auch aus Kreisen, die sich eh gegen ein
WTO-Investitionsabkommen ausgesprochen haben.
Aus gutem Grund wurde auf multilateraler Ebene bisher darauf
verzichtet, rechtlich verbindliche Verhaltensregeln für
Multinationale Unternehmen zu erlassen. Solche Regeln würden
unweigerlich Widersprüche zu nationalen Gesetzen schaffen. Gerade
Schwellen- und Entwicklungsländer legen ausserdem grossen Wert
darauf, dass ihr wirtschaftspolitischer Spielraum nicht durch
internationale Abkommen eingeschränkt wird. Neben diesem politischen
Aspekt ist darauf hinzuweisen, dass sich Multinationale Unternehmen
als "Good Citizens" an das nationale Recht des jeweiligen Gastlandes
zu halten haben.
Die Industrie-Holding mit Sitz in Bern umfasst 36 Schweizer
Konzerne aus verschiedenen Branchen des Industrie- und
Dienstleistungsbereichs (ohne Finanzsektor). Ihre Mitgliedfirmen sind
in der Schweiz verankert, gleichzeitig aber durch ein Netz von
ausländischen Tochtergesellschaften und Niederlassungen stark auf den
globalen Märkten vertreten. Sie beschäftigen weltweit rund 900'000
Personen, wovon über 110'000 in der Schweiz. Als
branchenübergreifender Verband engagiert sich die Industrie-Holding
für optimale Rahmenbedingungen in der Schweiz als Sitzstaat von
Holdinggesellschaften mit massgeblichen Direktinvestitionen im
Ausland.

Kontakt:

Dr. Arnold Knechtle
Leiter der Geschäftsstelle der Industrie-Holding, Bern
Tel. +41/31/356'68'68
Internet: http://www.industrie-holding.ch