Bundesanstalt Technisches Hilfwerk
EU-Mechanismus: THW entsendet Erkundungs- und Koordinierungsteam nach Marokko
Bonn (ots)
Nach dem schweren Erdbeben, das in der Nacht zum Dienstag mit einer Stärke von 6,3 auf der Richterskala den Nordosten Marokkos erschütterte und verheerenden Schaden anrichtete, hat die marokkanische Regierung jetzt um internationale Hilfe gebeten. Im Auftrag von Bundesinnenminister Otto Schily entsendet das Technische Hilfswerk (THW) zwei Erbebenspezialisten der Schnell-Einsatz-Einheit- Bergung-Ausland, um im Schadensgebiet mögliche Einsatzoptionen für das THW zu erkunden und die Koordinierung der europäischen Hilfe zu übernehmen. Dies erfolgt in Absprache mit den europäischen Partnerorganisationen, da der so genannte EU-Mechanismus ausgelöst wurde.
Das deutsche Koordinierungsteam wird gemeinsam mit Einheiten des luxemburgischen Zivil- und Katastrophenschutzes von Luxemburg aus in das Erdbebengebiet starten und heute Vormittag gegen 10 Uhr in Oujda erwartet.
In der Region um die fast völlig zerstörte Stadt Ait Kama sind fünf Ortschaften von dem Erdbeben betroffen, mehrere hundert Menschen kamen ums Leben, etwa 2.000 wurden laut offizieller Angaben verletzt. In der Region leben fast 400.000 Menschen, mehrere Zehntausend sind obdachlos.
Die beiden Erdbebenexperten, die auch nach dem verheerenden Beben in der iranischen Stadt Bam Ende Dezember im Einsatz waren, haben nun die Aufgabe, die europäische Hilfe mit den marokkanischen Behörden abzustimmen. Denkbar wären Einsatzoptionen im Bereich der humanitären Soforthilfe wie beispielsweise die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser oder die Instandsetzung zerstörter Wasser- und Stromversorgung.
Der EU-Mechanismus ist ein integriertes europäisches Hilfeleistungssystem, das auf der Zusammenarbeit der mit dem Katastrophenschutz befassten nationalen Organisationen basiert. Dabei ist der EU-Mechanismus in das System der Europäischen Union eingepasst. Zu seinen wichtigsten Aufgaben gehören die Humanitäre Hilfe in Drittstaaten sowie Zivil- und Katastrophenschutz. Der EU- Mechanismus kann zum Beispiel nach Erbeben, bei Umweltverschmutzungen und Flutkatastrophen angewandt werden.
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